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Das Jesus Video
5./6. Dezember 2002 bei ProSieben
Das Jesus Video
Nach dem erfolgreichen Roman von Andreas Eschbach entstand in der Zeit vom 26. Februar bis 17. Mai 2002 der aufwändige Zweiteiler „Das Jesus Video“ in Ouarzazate und Casablanca. „goseven“-Redakteurin Tanja Post war bei den abenteuerlichen Dreharbeiten in Marokko dabei und traf ein halbes Jahr später nochmal Hauptdarsteller Matthias Koeberlin in Berlin.
Interview mit Matthias Koeberlin
Die Story
Bei Ausgrabungen in Israel macht der Archäologiestudent Steffen (Matthias Koeberlin) eine geheimnisvolle Entdeckung: ein 2.000 Jahre altes Skelett, zusammen mit einer Bedienungsanleitung für eine Videokamera, die erst Jahre später auf den Markt kommen soll! War der Tote etwa ein Zeitreisender, der Jesus Christus gefilmt hat? Aber wo ist das Video? Steffen fängt an zu recherchieren und wird plötzlich zur Zielscheibe des undurchsichtigen Ausgrabungsfinanziers John Kaun (Dietrich Hollinderbäumer) und eines mächtigen vatikanischen Ordens.
Mit der israelischen Ausgrabungshelferin Sharon (Naike Rivelli) und ihrem Freund Yehoshua (Manou Lubowski) begibt er sich dennoch auf die gefährliche Suche nach dem Video – die skrupellosen Verfolger dicht auf den Fersen...
Jerusalem in Marokko
Da ein Dreh in Israel ein viel zu hohes Risiko für ein Produktionsteam bedeutet hätte, suchte man zwei Monate nach einer Alternative und fand sie. Marokko war perfekt: Casablanca bot eine moderne Stadtarchitektur mit arabischen Elementen und Ouarzazate eine Wüste, ein Kloster und eine perfekte Filminfrastruktur. Nachdem der marokkanische König die Drehgenehmigung unterschrieben hatte, mussten von der Kellogg’s-Schachtel mit hebräischer Aufschrift bis hin zu Jerusalem-Souvenirs sämtliche Requisiten aus Israel importiert werden, um die Locations landesgetreu ausstatten zu können.
Ein Glück für die Produktion, dass sie alles Unverzichtbare zu Drehbeginn vor Ort hatte, Marokko brach zwei Wochen später die diplomatischen Beziehungen zu Israel aufgrund des Palästina-Konflikts ab. Es wäre kein Import aus dem Heiligen Land mehr möglich gewesen. Schwierig für Production-Designer Matthias Müsse war vor allem die Bestückung der sakralen Räume, da es keine jüdischen Kirchenausstattungen vor Ort gab. In seinem Workshop arbeiteten Maler, Stukkateure, Bildhauer, Maurer, Schreiner und mussten die Utensilien fertigen.
Eine Fügung für das Department war allerdings der kolossale Bau mitten in der Steinwüste von Ouarzazate: das Klostermotiv, in dem eine Woche gedreht wurde. Durch die engen Beziehungen der Kirch Media zur Lux Vide konnte das Team die Kulissen von Alt-Jerusalem benutzen. Die italienische Produktionsfirma produzierte die mehrteilige „Bibel“-Verfilmung, für die Szenenbildner Paolo Biagetti diesen Rohbau, der lediglich aus Holz und Gips besteht, errichten ließ. Ein wahres Wunder vollbrachte Müsse, indem er mitten in Ouarzazate aus Fertigbauteilen eine perfekte Klagemauer nachbaute, da einige wichtige Szenen dort spielten.
„In Fès wäre das zum Beispiel nicht möglich gewesen und in Casablanca im Moment auch nicht“, erklärt Producer Simon Happ die Vorzüge einer Filmstadt. So werden hier am Set auch einfach die marokkanischen Militärembleme auf den Hubschraubern überklebt und israelische Armeesymbole aufgemalt.
Widrigkeiten und Happy Ends
Windgeschwindigkeiten von bis zu 40 Stundenkilometern und Sandstürme machten Hubschrauber-Verfolgungsjagden hingegen zu wahren Albträumen – Absprünge aus, für Stuntmen „normalen“, zehn Metern wurden gefährlich. Auch die extremen Temperaturschwankungen(tagsüber heiß, nachts zum Teil frostig) setzten dem Team zu: Fast jeder erkrankte an einem Magen-Darm-Infekt und/oder einer Grippe. „Dank ,Immodium’ können wir den Drehplan halten“, sagt Niemann, selbst ein Opfer. Unangenehm war außerdem die permanente Militärpräsenz aufgrund der politisch angespannten Situation zwischen Marokko und Israel, mit der die Crew vor allem in Casablanca leben musste. Dennoch war der Dreh des „Jesus Videos“ ein großes Abenteuer, das seine Fortsetzung zumindest in einem Punkt findet: Die römische Hauptdarstellerin Naike Rivelli und ihr deutscher Filmfreund Manou Lubowski haben sich nach den Dreharbeiten ineinander verliebt und im September in der Schweiz geheiratet.
Quelle
Hat jemand das Buch schon gelesen? Und ist die Story wirklich gut?