Das bedingungslose Grundeinkommen - eine Utopie?

[Pegasus]

[wiki]Grundeinkommen[/wiki]

Sicherlich haben schon einige hier von dem hin und wieder diskutierten bedingungslosem Grundeinkommen gehört, das jedem(!) eine finanzielle Grundabsicherung durch den Staat gewährt.

Ich habe mich noch nicht allzu intensiv damit beschäftigt, finde aber wenigstens ein Argument für und wider das BGE :
Hunger und Armut wären dann Schnee von gestern und das Konkurrenzdenken wäre hoffentlich ein konstruktiveres.
Die Ergebnisse unserer Arbeit wären von höherer Qualität. Denn wir gingen ja nicht mehr irgendeiner Arbeit nach, weil wir müssten, sondern wir gingen unserer liebsten Arbeit nach, weil wir wollten. Ich glaube, das könnte und würde zu einem enormen Fortschritt führen.
Die Frage, die ich mir aber schon bei meiner oberflächlichen Betrachtung stelle, ist: Würde dann noch jemand als Reinigungskraft o.ä. arbeiten? Würden also wirklich alle nötigen Arbeitsfelder besetzt?

Was haltet ihr davon? Wo sieht ihr Vor- und Nachteile?

 

[Peter von Frosta]

Niemand würde mehr als Reiningungskraft arbeiten, denn diese Leute werden ausgebeutet.

 

[Dorie]

und sicher gäbe es viele Leute, die gar nicht mehr arbeitn gingen. Kann ich mir gut vorstellen. Zwar nicht für mich, ich würde mich sehr schnell langweilen, aber es gäbe sicher genug Faulpelze, die das Grundeinkommen ausnutzen.
Aber andererseits müsste man sich nicht mehr verrückt machen, wenn man mal keine Arbeitstelle hat, weil man zufällig bei einem Konzern/Firma etc. gearbeitet hat, der pleite gegangen ist.

 

[DJ Doena]

Ich denke, es ist finanziell nicht machbar. Das GE müsste groß genug sein, um davon vernünftig leben zu können, sonst ist es nur ein besseres Hartz4. Wenn es aber so hoch ist, dann sind bestimmte Arbeiten nicht mehr finanzierbar. Um jemanden dazu zu bewegen, Klos zu putzen, müsste da dann nach heutigen Maßstäben mindestens 25€/h drin sein, ist ja zugegebenermaßen kein angenehmer Job. Wenn ich also ne Putze engagieren würde, müsste ich mit mindestens 50€/h rechnen, da ja Putzfrauen eher selten als Freelancer unterwegs sind. Dann ist aber wiederum mein GE ziemlich schnell alle.

Viele AGs würden aber mit Verweis auf das GE die Löhne eher noch drücken, man hat ja das GE als finanzielle Basis.

Die Finanzierung wiederum soll angeblich immer über eine hohe MwSt finanziert werden. Wir sind hier zwar in einem ST-Forum, aber ich denke bei Preisunterschieden von 50% und mehr wirkt die nächste Grenze (Polen, Tschechien, Frankreich) doch gar nicht mehr so weit - siehe Tanktourismus. Dann aber kollabiert das System schnell in sich selber.

Davon mal abgesehen bin ich davon überzeugt - auch und gerade wegen meiner Geburt in der DDR - dass zu viel Sicherheit träge macht. Jeder hatte sein Einkommen in der DDR und oftmals wurde nach dem Prinzip gearbeitet "machn wirs heut nich, machn wirs morgen". Die Qualität der Arbeit für gnadenlos in den Keller gehen. Selbstverständlich nur, wenn überhaupt noch jemand sagt, dass er die Muße hat, mehr als das GE zu "verdienen".

 

[Jason Maguire]

Zum der zeitigen Zeitpunk ist es wohl noch eine Utopie, denn so lange nicht allen Menschen klar ist das Faulheit der Untergang der Menschheit ist wird sich daran auch nichts ändern. Durch das BGE würden derzeit zwei, wenn nicht gar mehr Probleme auftreten, die das Ende einer jeden Gesellschaft bedeuten.
1. Viele würden nicht mehr Arbeiten gehn.

Warum soll ich arbeiten gehen, wenn ich fürs nichts tun das gleiche Geld bekomme?

2. Die von unserer Gesellschaft als "niedere Arbeiten" angesehenen Berufe würden nicht mehr Freiwillig ausgeübt werden.

Warum soll ich die Straße mit der fünf meter hohen Staubschicht vor meiner Haustür fegen wenn ich auch für meine Lieblingstätigkeit das gleiche Geld bekomme?

Die gleichen Probleme würden auftreten wenn wir von Heute auf Morgen das Geld ganz abschaffen würden. Wir brauchen eine Veränderung in der Haltung der Menschen zur Arbeit. Die Menschen müssen begreifen, dass jeder von uns ein Teil der Gesellschaft ist, seinen Teil zur Gesellschaft beitragen muss und diese nur funktioniert wenn wir das auch alle tun.
Der "Umbruch" im Denken der Mensche wird in Star Trek (auch wenn das nicht unbedinngt der richtige Weg ist, aber der wohl schnellste) durch den 3. Weltkrieg eingeleitet und durch die von Zefram Cochrane "prowozierte" landung der Vulkanier auf der Erde (dem ersten Kontakt) abgeschlossen. Die Menschheit erkennt, dass die Interessen der Masse über der Faulheit des einzelnen steht und eine Neue Ära der Vernunft bricht an.