Sicherlich habt Ihr auch schon von den "beeindruckenden Fähigkeiten" gehört, die neuere Chat-Bots aufweisen. Gerade bin ich über einen Artikel gestolpert, in dem jemand darüber schreibt, wie er ChatGPT eine neue TNG-Folge hat schreiben lassen.[1] Ich habe zugegebenermaßen nur die Folge selbst gelesen, den Rest des Artikels bestensfalls überflogen.
Es zeigt, dass der Chat-Bot in der Lage ist, aus existierendem Material neues herzustellen, das oberflächlich betrachtet wie eine echte Folge aussieht. Es zeigt aber auch die deutlichen Schwächen, die die KI noch hat. Obwohl einige Dialoge stimmig umgestaltet sind, sind viele Abschnitte im Prinzip einfache Kopien des Originalmaterials mit ausgetauschten Namen. Des Weiteren hat die Folge keine eigene Tiefe; es wurde kurz über das Thema geschwurbelt - und alles, was sie sagen, ist mehr oder minder richtig. Aber es gibt kein echtes, überzeugendes Argument. Das beste, was der Text zu bieten hat, ist Barclays Appell für Diversität.
Darüber hinaus sind manche Anschlüsse schlicht unpassend. Wieso ist Maddox geschockt als ihm menschliche Rechte zugestanden wurden? Natürlich, weil der Text dahinter 1-1 von dem Verfahren Maddox gegen Data übernommen und einfach nur die Namen ausgetauscht wurden. Inhaltlich ist das aber Blödsinn.
Die optimistischste Betrachtung wäre: Der Mensch muss die Idee liefern, der Bot liefert einen Rohentwurf, den der Mensch dann mit Relevanz befüllen und dann mehrfach überarbeiten muss, um ihn glatt ziehen muss.
Die pessimistische Betrachtung wäre: Je schlechter ein Rohentwurf, desto mehr Zeit dauert eine Überarbeitung. Je besser ein Rohentwurf das Ziel im Auge hat, desto einfacher ist er in das Endprodukt zu überführen. Letztlich kann somit das Vorhanden sein eines schlechten/nichts-sagenden Rohentwurfs tatsächlich sogar den Gesamtaufwand höher ausfallen lassen als wenn man bei 0 begonnen hätte. Häufig führt ein schlechter Rohentwurf hingegen dazu, dass das Endprodukt schlecht ist.
Zusätzlich muss man bei dem gegebenen Beispiel sagen, dass es ja sehr nah auf einem existierenden Skript basiert und es naheliegend ist anzunehmen, dass der Bot nur deswegen ein halbwegs überzeugendes Ergebnis liefern konnte: Es also eher eine etwas umgearbeitete Kopie statt einer tatsächlich neuen Folge ist.
Persönlich denke ich, dass solche Bots den Autoren in Zukunft potentiell hilfreich sein können, wenn man genau weiß, bei welchen Arbeitsschritten man sie einsetzt - wobei auch das wahrscheinlich noch mindestens ein bis zwei Jahrzehnte dauernd wird. Tatsächlich eine echte Folge schreiben können sie offenbar noch nicht - allerdings würde ich das auch über einige TV-Autoren heutzutage sagen... um als Haupt-Autor für einen The Flash-Ableger angestellt zu werden, ist der Bot bestimmt schon gut genug.
Live long and prosper,
Vulcan
[1] https://www.zdnet.com/article/i-ask...hort-star-trek-episode-it-actually-succeeded/
Es zeigt, dass der Chat-Bot in der Lage ist, aus existierendem Material neues herzustellen, das oberflächlich betrachtet wie eine echte Folge aussieht. Es zeigt aber auch die deutlichen Schwächen, die die KI noch hat. Obwohl einige Dialoge stimmig umgestaltet sind, sind viele Abschnitte im Prinzip einfache Kopien des Originalmaterials mit ausgetauschten Namen. Des Weiteren hat die Folge keine eigene Tiefe; es wurde kurz über das Thema geschwurbelt - und alles, was sie sagen, ist mehr oder minder richtig. Aber es gibt kein echtes, überzeugendes Argument. Das beste, was der Text zu bieten hat, ist Barclays Appell für Diversität.
Darüber hinaus sind manche Anschlüsse schlicht unpassend. Wieso ist Maddox geschockt als ihm menschliche Rechte zugestanden wurden? Natürlich, weil der Text dahinter 1-1 von dem Verfahren Maddox gegen Data übernommen und einfach nur die Namen ausgetauscht wurden. Inhaltlich ist das aber Blödsinn.
Die optimistischste Betrachtung wäre: Der Mensch muss die Idee liefern, der Bot liefert einen Rohentwurf, den der Mensch dann mit Relevanz befüllen und dann mehrfach überarbeiten muss, um ihn glatt ziehen muss.
Die pessimistische Betrachtung wäre: Je schlechter ein Rohentwurf, desto mehr Zeit dauert eine Überarbeitung. Je besser ein Rohentwurf das Ziel im Auge hat, desto einfacher ist er in das Endprodukt zu überführen. Letztlich kann somit das Vorhanden sein eines schlechten/nichts-sagenden Rohentwurfs tatsächlich sogar den Gesamtaufwand höher ausfallen lassen als wenn man bei 0 begonnen hätte. Häufig führt ein schlechter Rohentwurf hingegen dazu, dass das Endprodukt schlecht ist.
Zusätzlich muss man bei dem gegebenen Beispiel sagen, dass es ja sehr nah auf einem existierenden Skript basiert und es naheliegend ist anzunehmen, dass der Bot nur deswegen ein halbwegs überzeugendes Ergebnis liefern konnte: Es also eher eine etwas umgearbeitete Kopie statt einer tatsächlich neuen Folge ist.
Persönlich denke ich, dass solche Bots den Autoren in Zukunft potentiell hilfreich sein können, wenn man genau weiß, bei welchen Arbeitsschritten man sie einsetzt - wobei auch das wahrscheinlich noch mindestens ein bis zwei Jahrzehnte dauernd wird. Tatsächlich eine echte Folge schreiben können sie offenbar noch nicht - allerdings würde ich das auch über einige TV-Autoren heutzutage sagen... um als Haupt-Autor für einen The Flash-Ableger angestellt zu werden, ist der Bot bestimmt schon gut genug.
Live long and prosper,
Vulcan
[1] https://www.zdnet.com/article/i-ask...hort-star-trek-episode-it-actually-succeeded/