Ich finde, dass die Romulaner schlicht besser in das Konzept von Star Trek passen. Mal abgesehen von ein paar Ausrutschern, handeln die Antagonisten in Star Trek aus Motivationen heraus, die den Motivationen eines jeden von uns recht nahe kommt, so dass man sich - obwohl ihre Ziele den eigenen widersprechen - gut mit ihnen identifizieren kann und sie als gleichberechtigte Lebensformen betrachtet. Antagonisten in anderen (insbesondere SciFi-)Serien wirken oft so, als dienen ihre Handlungen nur der Zurschaustellung ihrer "unvergleichlichen Bösartigkeit", was dann nicht selten ein ebenso grausames wie lebensverachtendes Abschlachten selbiger zur Folge hat...
Und obwohl die Borg doch ein wenig in dieses Schema des Antagonisten, dessen Handlungen als Motivation auf dem reinen Antagonismus aufbauen, fallen, finde ich sie durchaus faszinierend, d.h., wenn man spätestens bei First Contact den Schnitt macht und nicht mehr beachtet, was danach kommt, da die Borg in Voyager nichts anderes sind als eine ganz normale 0815-Diktatur mit dämmlichen Lakaien, die ihrer noch dämmlicheren Königin gehorchen (in First Contact konnte man die Borg-Königin noch als Stimme der Borg bzw. Vermittler der unterschiedlichen Borg-Stimmen auffassen). In typischer TNG-Manier wird das Bild der Borg als grausamer Feind, bei dem man keine Skrupel vor beliebigen Gegenmaßnahmen haben muss, auch stilistisch passend und glaubhaft aufgeweicht ("I,Hugh"), ohne die Borg dabei ins Lächerliche abdriften zu lassen wie in Voyager.
Allerdings kann ich mir bei Voyager auch keine gute Romulaner-Geschichte vorstellen. "Flaschenpost" ist eine gute Folge, das liegt aber nicht an den Romulanern, sondern an den MHNen.
DJ Doena schrieb:
Die Borg sind keine coolen Gegner, weil ihnen selbst die Emotionalität fehlt.
Betrachtet man den ethymologischen Ursprung des Wortes "cool", so ist das sicherlich die außergewöhnlichste Aussage des Threads.