Bei mir dürfen alle arbeiten.....

dsonnscheintschee

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Bei mir dürfen alle arbeiten.
Nur keine Ossis

quote: Bericht ANDREAS HARLASS

Dresden - Wo leben wir eigentlich? Im bayerischen Regensburg verbietet ein Unternehmer jeden Ostdeutschen, in seinem Betrieb zu arbeiten!

Eine unglaubliche Geschichte, 13 Jahre nach dem Fall der Mauer. Unternehmer Hans K. (39) sucht für sein Call-Center in Regensburg Telefon-Verkäufer. Über das Arbeitsamt schrieb er die stelle aus. Samt dem bösen Nachsatz: "Keine Bewerber aus den Neuen Bundesländer."
Was ist das für ein Unternehmer? Hans K. sitzt in einem Firmengebäude aus den sechziger Jahren. Ledersessel, weißes Hemd, Krawatte. Frage: bei welchen Bewerbern würden sie "Nein" sagen? "Wenn jemand aus Sachsen kommt." Wieso das? "Schließlich sollen meine Mitarbeiter hochwertige Gespräche führen....! (Wo wohl der rest des Satzes geblieben ist pers. Anmk.) Was für eine Arroganz! Auch Peter Weber (31), Personalleiter der Regensburger Industrie- und Handelskammer, schüttelt den Kopf. Er sagt: "Die Angelegenheit ist moralisch höchst zweifelhaft. Aber: rechtlich nicht angreifbar. Nur, wenn der Unternehmer Schwerbehinderte, Frauen, Aisländer oder Minderheiten in seiner Stellenanzeige diskriminiert hätte, wäre dies Strafbar gewesen." Aber so geht es ja nur um 15 Millionen Ostdeutsche...
Zitat Ende


Was haltet ihr davon?
 
is doch nich weiter schlimm / is doch normal.

Er ist vielleicht der einzige, der das öffentlich zugibt, aber aufgrund seinr herkunft abgelehnt zu werden, ist das natürlichste der welt. Warum der Mann was gegen Ossis hat, ist völlig irrelevant. EIgentlich ist er moralisch gesehen sogar "besser" als andere, da er öffentlich sagt, wen er nicht einstellt, andere lassen ungeliebte personen unter fadenscheinigen argumenten abblitzen.

DJ Doena, der noch nie ein vorstellungsgespräch hatte und darüber nicht ganz unglücklich ist
 
fürn Call center ist ein dialekt behafteter sachse wirklich etwas fragwürdig.

lieber sagt mans gleich und scheert alle über einen kamm anstatt in dutzenden bewerbungs gesprächen seine zeit zu vergeuden um einen passenden herrauszufiltern.

Bayern nimmt er wahrscheinlich auch nicht.
 
ehrlich gesagt, mich würde es auch tierisch aufregen, wenn ich irgendwo anrufe und der kerl auf der anderen seite labert mir da mit dialekt was ins ohr
aber dann müsste er auch bayern, schwaben, etc. ablehnen
außerdem is das eine starke verallgemeinerung
nich alle ossis haben dialekt, viele sind hingezogen
aber das er personen mit dialekt abweißt, ist verständlich
 
Ich sehe das ähnlich wie MFG.

Er hätte in die Stellenanzeige schreiben sollen. "Aufgrund der häufigen Kommunikation mit unseren Kunden nehmen wir nur Bewerber ohne nennenswerten regionalen Akzent". Das wäre OK. Aber pauschal alle Ostdeutschen auszuschließen finde ich unfair. Bei mir im Wohnheim wohnt eine Frau aus Mecklenburg-Vorpommern. Bei ihr ist mir kein besonders stark ausgeprägter Akzent aufgefallen. Sie könnte genausogut aus Hamburg oder Niedersachsen kommen.
 
Dem Typen geht's ja nicht um betriebswirtschaftliche Gründe, sondern er hat einfach was gegen Ossis. Und so eine Einstellung ist eher peinlich. Schlimmer aber noch sind, da gebe ich Doena recht, diejenigen, die das durch fadenscheinige Argumente ausleben.
Wie Call-Center das normalerweise handhaben, weiss ich nicht. In der Marktforschung weiss ich, dass einige bei Interviews einen dialektalen Einschlag (nicht voll Dialekt) sogar gut finden, weil es viele Leute sympathisch finden. Dialekt bewegt sich im alltäglichen Gebrauch auf einer anderen, auch emotionalen Ebene. Was speziell das Sächsische angeht, so empfinden viele diesen Dialekt als am unschönsten. Was bei Bayern und Schwaben wider Erwarten nicht der Fall ist (ich persönlich bin ein Fan des Schwäbischen ;)). Ich habe gehört, dass das Sächsische seit Ulbricht verpönt ist, der selbst in höchster Stimme sächselte und bei der DDR-Bevölkerung unbeliebt war.
 
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