1933-45 und Heute!

@B_J:
Was hat den der Alte Fritz mit dem ersten Weltkrieg zu tun??? Du meinst wohl Willem Zwo! ;)

Naja, aber er war nicht allein. Die ganze militärische, bürgerliche und wirtschaftliche Elite war für den Krieg. Da sind wir nicht bloß so "'reingeschlittert", und als es soweit war, haben fast alle laut Hurra geschrien.
Eine beliebte Ausrede ist auch "Wäre das Diktat von Versailles nicht gewesen, dann hätte es auch kein Drittes Reich gegeben". Man sehe sich aber im Vergleich dazu die enormen deutschen Reparationsforderungen nach dem Krieg gegen Frankreich 1870/71 an und die wirklich maßlosen, alle Proportionen sprengenden Kriegsziele der Deutschen 1914/18. Schließlich sind die Deutschen über Frankreich und das neutrale! Belgien hergefallen. Dort sind noch heute einige Landstriche so verwüstet, daß dort nur Unkraut wachsen kann.
Wer Wind säht, wird Sturm ernten!
Der Autobahnbau begann übrigens schon in der Weimarer Republik. Göbbels' Propagandalüge wirkt immer noch bis in unsere Tage nach. Mangelhafte Geschichtsvermittlung!
Sprüche über die "guten" Seiten des "Tausendjährigen Reiches" kenne ich auch zu genüge: Damals wurden angeblich auch weder Fahrräder gestohlen noch Frauen auf nächtlicher Straße belästigt. Soetwas rechtfertigt natürlich millionenfachen Mord, die Verwüstung Europas und die Entfesselung eines bisher in seinen Dimensionen unerreichten Angriffskrieges! Hauptsache mein Fahrrad wird nicht geklaut!
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Eine "Was wäre wenn"-Diskussion heranzuziehen, um dem ganzen Desaster ein Quentchen Positives abzuringen, ist genauso überflüssig. Es ist eben so passiert und nicht anders und die Deutschen sind eben die Schuldigen gewesen!
Ich sehe zwar auch nicht ein, Träger einer Kollektivschuld zu sein, aber wir sollten unsere Geschichte nicht verdrängen und uns unserer Verantwortung bewußt sein, daß derartiges von Deutschland niemals wieder ausgehen darf! Dazu müßten einmal Polizei und Justiz härter gegen die "Glatzen" durchgreifen. Es kann doch nicht sein, daß z.B. in Dortmund friedliche Gegendemonstranten stundenlang eingekesselt und erkenungsdienstlich erfaßt werden, während die Nazis ungestört in der Innenstadt ihre Parolen grölen dürfen, und ein Neonazi nach Teilnahme an einer Ausländerhetze mit Todesfolge wieder auf freien Fuß gesetzt wird, nur um Wochen später dem nächsten "Ausländer" ein Messer in den Leib zu rammen! Zum anderen ist auch jeder Bürger gefordert, fremdenfeindlicher Hetze entgegenzutreten! Das fängt schon bei diversen Juden- und Fremden-"Witzen" an, geht über die Behandlung Fremder im Alltag ("Du wollen wissen wo Sparkasse?") und mündet in aktivem Eingreifen bei Überfällen oder Beleidigungen. Weggucken ist einfach empörend und irgendwann wird es bestimt auch mal einen selber treffen!
Aber ich schätze, daß sind die Folgen einer jahrzehntelangen Vernachlässigung unserer Geschichtaufarbeitung. Keiner wollte was gewußt haben, alle haben es verdrängt und verschwiegen, getreu dem Motto "Vorbei ist vorbei", "Das Leben geht weiter", "Nur in die Zukunft blicken", "Ich will nichts mehr davon hören" und "Das ist doch schon so lange her"! Nach dem Kriege hat man die "Großen" zwar gehängt, aber die "Kleinen" aus der Wirtschaft und dem Beamtenapparat wurden flugs in den neuen Staat integriert. Ideal für diese Leute, ihre Version von der Geschichte zu zementieren.
So, das war's erstmal (den Schaum vom Mund wischend) :D
Ciao
McLane
 
Aber irgendwann sollte man die Vergangenheit zur Seite legen (nicht vergessen), oder soll ich zu einem Außländer sagen, der mich verprügeln will: "Wir deutschen haben schlimmes gemacht, dafür darfst du mir eine knallen!"?

Mensch, wir gehen ins 21th Jahrhundert und wenn es nach den Siegermächten ginge würde man es uns noch bis in die ewigkeit damit belasten.

Typen, die so ne scheiße von hitler brüllen, die sollte man ranziehen aber doch nicht uns, die normalen Bürger!


Außerdem, von den doch so lieben USA wird nichts gesagt, die und ihr hass gegen Schwarze, vielleicht mal am Rande, aber so extrem wie hier in Deutschland wird es nicht durchgekaut.
Die Amis sollen ma schön die Klappe halten, die labern was von Menschenrechten und richten mal kurz zich Leute hin.

USA - Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten
 
Ohne den 2.WK wären wir heute nicht da wo wir jetzt sind. Ich werde es mal erleutern: Vor Hitler gab es ca. alle Monate einen neuen Kanzler - es herrschte das Chao; nach Hitler gleich richtig Demokratie und das nicht nur in Deutschland - OK der Preis mit 50 Mio. Toten war viel zu hoch. Und dann das Technologische - es wurde viel entwickelt und erfunden. Am wichtigsten war wohl die Raketenforschung - aber als Werner von Braun (der Vater der Raketenforschung) einmal zu Hitler sagte das er mit einer Rakete zum Mond fliegen will ließ er ihn 3 Tage einsperren (kann in dem Bericht auf Kabel 1). Und nach dem Krieg arbeitete Werner v. B. für dür die USA und konstruierte z.B. mit seinem Team die erste Mondrakete. Und bei dem Weltraumprojekt brauchte man Maschinen die die riesigen Entfernungen errechnen - Computer wurden entwickelt, immer weiter entwickelt bis heute. Ich will damit keineswegs sagen das der 2.WK was gutes war.
Der spruch stand letzt zum Schluß bei Mission Erde:
Eine Land wird nicht durch die Krieg die es geführt hat gemessen, sondern durch die die es verhintert hat.
Gene Roddenberry
 
Tja,
aber mit deiner Argumentation sagst Du doch gerade, daß der Krieg auch etwas positives gebracht hat!
Ein Krieg mag technologische Entwicklungen von Fall zu Fall beschleunigen, aber der Fortschritt ist auch möglich, ohne daß man sich gegenseitig abschlachtet! Der Zeitvorsprung den die rüstungsbedingte Forschung herausholt, geht nach einem Krieg sowieso meist in der Phase des Wiederaufbaues verloren. Da hat man ganz andere Sorgen, als beispielsweise zum Mond zu fliegen.
Wernher von Braun war nur einer der "Väter der Raumfahrt", man vergesse Robert Goddart nicht! Eingelocht hat ihn die SS, um das Raketenprojekt unter eigener Regie durchführen zu können. Alles andere ist eine fromme Legende! Wer immer noch an die hehre Lichtgestalt des guten Wernher glaubt, dem sei das Buch "Mondsüchtig" von Rainer Eisfeld empfohlen! Dort wird mit vielen Märchen über die deutsche Raketenentwicklung gründlich aufgeräumt!
Ciao
McLane

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Trekkie MB schrieb:

Eine Land wird nicht durch die Krieg die es geführt hat gemessen, sondern durch die die es verhintert hat.
Gene Roddenberry


Man sagt aber auch:
Kriege schreiben die Geschichte, man erinnert sich an die Kriege, jedoch nicht an den Frieden!
 
Borg schrieb:
man erinnert sich an die Kriege, jedoch nicht an den Frieden!

Ja, weil Frieden selbstverständlich ist und Kriege die Ausnahme.

Darüber warum Hitler an die Macht gekommen ist bzw. warum die Weimarer Republik gescheitert ist haben wir eine Beleg Arbeit geschreiben. Hab zwar nur eine 2 bekommen, müll euch aber trotzdem damit zu ;)

1. Kapitel: Wirtschaftliche Prozesse

Die USA stellte Deutschland Kredite zur Verfügung. Die Amerikaner erhofften sich dadurch einen Aufschwung der deutschen Wirtschaft, damit diese dem Staat Steuern einbringt. Mit diesen Steuern können dann die Reparationsschulden beglichen werden. Da Frankreich und England selber Kredite von den USA während des 1. Weltkrieges erhalten hatten, ging das an sie von Deutschland gezahlte Geld wieder zu den USA zurück. Alle Länder waren stark voneinander abhängig. Es existierte ein Kreislauf von Geld. Durch die Massenproduktion von Autos und den darauffolgenden Bau von Raffinerien, Tankstellen und Werkstätten, die zunehmende Verbreitung des Rundfunks und die erfolgreiche Filmindustrie begann eine wirtschaftliche Blütezeit in den USA.
Die Bevölkerung hatte das Vertrauen, daß die Blüte andauern würde. Viele Bürger nahmen deshalb Kredite auf und gingen an die Börse, um dann die nach den Kurssteigungen mehr Wert gewordenen Aktien wieder zu verkaufen. Die Industrie produzierte große Mengen an Waren, die von der Bevölkerung auch zunächst gekauft wurden. Aber die dadurch reich werdenden Fabriken erhöhten den Lohn ihrer Arbeiten nicht so sehr, wie sich ihr Gewinn erhöhte. Große Teile der Bevölkerung verdienten immer weniger, aber die Fabriken produzierten viel zu viel. Als der Lagerbestand zu groß wurde, weil fast niemand das Geld hatte um etwas zu kaufen, verringerte man die Preise.
Die Geldgeber der Aktionäre forderten ihre Investitionen zurück. Um die Schulden begleichen zu können, die sie für den Kauf der Aktien auf sich genommen hatten, verkauften die Aktionäre ihre Aktien. Der Aktienwert sank rapide ab, die Aktionäre konnten das von ihnen geforderte Geld nicht zurückzahlen. Die Banken hatten Geldmangel, da sie es waren, die den Aktionären Geld gegeben hatten und es nun nicht mehr wieder bekamen. Die Sparer forderten ihr Geld von den Banken, da diese bald nichts mehr hatten, brachen sie zusammen und die Sparer verloren ihr Geld. Jetzt hatte niemand mehr Geld, um sich Waren zu kaufen, der Absatz der Fabriken sank, es mußte nicht mehr so viel produziert werden.
Die Fabriken entließen viele Arbeiter oder mußten ganz schließen. 1932 war ein ¼ der Bevölkerung arbeitslos. Durch den oben genannten Kreislauf wirkte sich die Über-produktions-krise auch auf Deutschland und andere Länder aus und wurde zur Weltwirt-schafts-krise. Die USA forderte wegen des großen Kapitalmangels ihre Kredite sowohl von Deutschland als auch von den Alliierten zurück. Alle Länder haben ihre Einfuhrzölle erhöht, um den Verkauf von ausländischen Waren einzuschränken, so daß ihre inländische Industrie mehr Absatzmärkte hat, die sonst von den ausländischen Produkten gedeckt werden. Da aber alle Länder diese Maßnahme ergriffen, verlor die Industrie in jedem Land gleichzeitig ihre Auslandsabsatzmärkte, so daß dieses Bemühen weitgehend ohne Erfolg blieb und nur den Welthandel behinderte.
In Deutschland stieg die Arbeitslosenrate steil an, womit auch die Absatzmärkte sanken und weitere Arbeiter entlassen wurden.
Ein Teufelskreis! Die Arbeitslosenversicherung konnte nur durch eine Erhöhung der Beiträge, was die Unternehmen natürlich ablehnten, oder durch die Senkung des Arbeitslosengeldes, was die Armut nur noch vergrößern würde, getragen werden. Am 5. März 1930 einigte man sich auf eine Erhöhung der Beiträge, was auf massive Kritik seitens der Unternehmer stieß. Die Meinungsverschiedenheiten in der Großen Koalition zwischen der DVP (Senkung der Erträge) und der SPD (Erhöhung der Beiträge) waren groß. Ein Kompromißvorschlag seitens der Zentrum-Partei lehnte die SPD ab. Zwar hatte sich die SPD sonst immer kompromißbereit gezeigt, um die Koalition zu erhalten, aber diesmal sahen sie den Sozialstaat in Gefahr. Die Regierung sah sich nicht mehr im Stand, dieses Problem zu lösen und trat zurück. Nun verlagerte sich die politische Macht auf den Reichspräsidenten, der den Bruch der Großen Koalition schon geplant hatte. Auch die DVP hatte unter dem Einfluß großer Industriekonzerne auf einen Bruch der Großen Koalition hingearbeitet. Der Reichspräsident durfte jetzt laut der Verfassung eine Regierung ernennen. Sie neigte stark nach rechts, hatte aber keine Mehrheit im Reichstag. Der Reichskanzler Heinrich Brüning wollte deshalb seine Gesetze mit Hilfe der in der Verfassung verankerten Notverordnung nach Artikel 48 WV durchsetzen. Die Ziele der neuen Regierung waren: Ohne den Reichstag zu handeln, den sozialdemokratischen Einfluß auszuschalten und in Preußen die Regierung zu sprengen. In-folge dieser Krise glaubten viele Leute den Versprechungen den NSDAP und wählten sie. So hat die Weltwirtschaftskrise die NS-Diktatur unterstützt und beschleunigt.

2. Kapitel: Die Inflation

Weil die Kosten im 1. Weltkrieg zu hoch für Deutschland waren, wurde mehr Geld gedruckt. Außerdem wurden die Waren immer weniger. Das hatte zur Folge, daß die Preise erhöht wurden. Nach dem Ende des Krieges mußten entlassene Soldaten versorgt werden. Die Arbeits-losen und die Flüchtlinge mußten unterstützt werden. Die Produktion mußte von Waffen auf Waren umgestellt werden, was noch mehr Geld kostete. Außerdem wurde gerade das Ruhrgebiet besetzt, womit wegen des passiven Widerstandes viele arbeitslos wurden und unterstützt werden mußten. Die Kohleproduktion stand still. Während des Krieges hatte die Bevölkerung dem Staat Geld zur Verfügung gestellt, das mit Zinsen wieder zurück gezahlt werden sollte. Die Reparationen mußten an die Siegermächte gezahlt werden. Um all dies zu bezahlen, wurde mehr und mehr Geld gedruckt. Aber es gab keine Waren, die man mit dem vielen Geld hätte kaufen können. Der Wert des Geldes sank immer weiter. 300 Papierfabriken und 150 Druckereien waren mit der Produktion von Geld beschäftigt. Das umlaufende Bargeld wuchs auf 500.000.000.000.000.000 (500.000 Billionen) Reichsmark. Die Scheine wurden mit immer höheren Zahlen bedruckt.
Alle Menschen tauschten Reichsmark in Dollar um oder kauften Sachwerte und Immobilien. Die Löhne wurden nicht in dem Tempo erhöht, wie die Preise stiegen. Man ging auf Natu-ralien (z.B. Zigaretten, Kohle) als Tauschmittel über. Die Geschäfte wollten ihre Waren nicht mehr für in ein paar Stunden wertlos gewordenes Geld verkaufen. Es kam zu Plünderungen und Hungerdemonstrationen. Die Löhne wurden täglich mit Schubkarren oder Lastern ausgezahlt und waren am Abend wieder wertlos. Viele Familien verelendeten.
Es kam zu einer Vermögensverschiebung. Die Schuldner konnten ihre Schulden mit wertlosem Geld zurückzahlen. Exportunternehmen hatten immer weniger Kosten und bekamen für ihre Waren im Ausland Dollars. Arbeitnehmer, Rentner, Vermieter, Verpächter und Gläubige bekamen wertloses Geld. Der Staat konnte nicht nur das ganze von seinem Volk geliehene Geld zurückzahlen, sondern auch die Schulden im Ausland begleichen. Außerdem konnte er dem Ausland beweisen, daß er nicht imstande war seine Reparationszahlungen einzuhalten. Der Staat hatte aber sein Volk betrogen und viele Bürger hatten soziale und materielle Ängste. Der Haß der Bürger richtete sich auf den Staat, sie trauten im nicht mehr. Die Angst vor einer Wiederholung bat rechtsradikalen Parolen Nährboden für ihre Ansichten.
Die Juden wurden als Schuldige für die Inflation hingestellt. Auch die aus der Novemberrevolution hervorgegangene Republik und der Marxismus wurde als Schandtat der Juden hingestellt. „Die Juden müssen bekämpft werden, weil sie an allem Schuld sind“ war die Botschaft der NSDAP, die teilweise durch die Inflation, die Weltwirtschaftskrise und der Propaganda entstehen konnte. Wegen ihrer Einfachheit wurde die Botschaft von großen Teilen der Bevölkerung angenommen ( Propaganda). Die Inflation wurde schließlich durch eine Währungsreform gelöst, doch die indirekten Auswirkungen werden sich noch als verheerend herausstellen.

3. Kapitel: Die Schwäche der Weimarer Verfassung

Die Weimarer Verfassung wurde am 31.7.1919 von der Nationalversammlung angenommen. Die Verfassung wurde von der Regierung, die aus der SPD, der DDP und der Zentrum-Partei bestand, unterstützt. Diese Parteien waren zusammen mit 76% im Reichstag vertreten. Die Verfassung hatte also einen starken Rückhalt im Reichstag.

Die Volkssouveränität war ein zentrales Verfassungsprinzip und im Artikel 1 verankert. Auch gewährte die Verfassung den Frauen erstmals die staatsbürgerliche und familienrechtliche Gleichstellung (Artikel 109, 119). Die Gewaltenteilung war ebenfalls in der Verfassung vorgesehen. Das Volk wählte alle vier Jahre den Reichstag. Der Reichstag bestand aus 421 Abgeordneten (ab 1933: 647 Abgeordnete). Die Aufgabe des Reichstags war unter anderem die Verabschiedung von Gesetzesentwürfen. Danach wurde ein Volksbegehren durchgeführt, wenn mehr als 10% der wahlberechtigten Bevölkerung für einen Volksentscheid stimmten, wurde dieser ebenfalls durchgeführt. Bei mehr als 50% durfte das Volk entscheiden ob dieses Gesetz in Kraft treten soll oder nicht. Der Reichsrat, der aus 66 Stimmen aus den 16 Ländern, bestand, konnte gegen die Gesetzesentwürfen des Reichstags Einspruch erheben. Die Reichsregierung bestand aus Ministern und dem Reichskanzler.

Die Minister waren Mitglieder der im Reichstag am meisten vertretenen Parteien. Auch die Reichsregierung konnte Gesetzesentwürfen einbringen und diese auch ohne die Zustimmung des Reichstags, mit Hilfe der Notverordnung des Artikel 48, durchsetzen.

Der Reichspräsident wurde vom Volk auf sieben Jahre gewählt. Er ernennt und entläßt den Reichskanzler und auf dessen Vorschlag die Minister. Außerdem kann er den Reichstag auflösen. Er hat eine nahezu diktatorische Macht, denn er kann mit Hilfe der Notverordnung des Artikel 48 unkontrolliert regieren. Zwar muß diese Notverordnung auf Verlangen des Reichstags wieder aufgehoben werden, aber da dieser schon vorher vom Reichspräsidenten aufgelöst werden kann, kommt dieses Gesetz nicht zum tragen. Der Oberbefehl über die Streitkräfte steht dem Reichspräsidenten zu. Er kann sie dazu benutzen die Reichsexekution über ein Bundesland zu verhängen, wenn dieses „die ihm nach der Reichsverfassung oder den Reichsgesetzen obliegenden Pflichten nicht erfüllt...“. Als Reichspräsident Ebert diese Maßnahme ergreift, um gegen das Errichten einer Rechtsdiktatur, die mit der Beendigung des passiven Widerstandes im Ruhrgebiet einen Vorwand bekommen hatte, die Macht in Bayern zu übernehmen, vorzugehen, führte die Reichswehr diese Anweisungen nicht durch, mit der offiziellen Begründung des Chefs der Heeresleitung General von Seeckt: „Reichswehr schießt nicht auf Reichswehr“. Denn in Bayern war ja die 7. Reichswehrdivision stationiert. In Wahrheit sympathisierte General von Seeckt mit dem Münchner Triumvirat.

Die Reichswehr war ein „Staat im Staat“, das heißt, sie läßt sich nicht auf politische Rivalitäten ein und ist kein Spielball der Regierung. Außerdem bestimmen die Offiziere, ob, wann und wo die Reichswehr eingesetzt wird. Das bedeutet aber nicht, daß dem Reichspräsidenten die Notverordnung nichts nützt, denn mit Hilfe dieser Notverordnung kann er ein Präsidialregime einsetzen. Nach dem Bruch der Großen Koalition, wegen der Streit-frage, wie man die durch die Weltwirtschaftskrise und die Ruhrbesetzung arbeitslos gewordenen Arbeiter unterstützt, setzte Hindenburg (der Reichspräsident) ein Kabinett nach seinen Vorstellungen ein, das nicht auf die Zusammenarbeit mit dem Parlament angewiesen war. Denn es würde im Falle einer Meinungsverschiedenheit zwischen Regierung und Reichs-tag, diesen einfach absetzen und die Gesetze mit Hilfe der Notverordnung des Artikels 48 in Kraft treten lassen.

4. Kapitel: Außenpolitische Belastungen

Der Versailler Vertrag

Die deutschen Truppen befinden sich in einer hoffnungslosen Lage. Sie sind kriegsmüde und hungern. Auch in Deutschland werden die Stimmen gegen den Krieg lauter. Die SPD setzt sich für ein Ende des Krieges ein und distanziert sich somit vom Reichstag. Als die Befehlshaber der Streitkräfte den Befehl geben, eine letzte Offensive auf der See zu starten, beginnen die Matrosen einen Aufstand. Der Aufstand breitet sich in den Großstädten aus. Die Arbeiter in den Rüstungsbetrieben streiken. Die Novemberrevolution hat begonnen. Unter diesen Bedingungen den Krieg weiterzuführen, ist unmöglich. Eine deutsche Republik wird ausgerufen, eine verfassungsgebende Nationalversammlung wird einberufen, die entscheidet, daß Deutschland eine politische Demokratie wird. Nach der blutigen Niederschlagung der Aufstände, der Anhänger einer Räte Regierung, werden neue Wahlen ausgerufen.

Doch noch vor der Verabschiedung der Verfassung mußte ein Friedensvertrag unterzeichnet werden, denn viel mehr als unterzeichnen blieb der deutschen Delegation überhaupt nicht übrig. Der Versailler Vertrag war eine ohne die Betei-ligung der Besiegten verfaßte und aufgezwungene Zusammenstellung von Bedingung, die Deutschland zu erfüllen hatte. Es mußten insgesamt eine Fläche von 70.000 km² deutschen Territoriums, auf dem über 10% der gesamten deutschen Bevölkerung, also ca. 6½ Millionen Menschen, wohnten, abgegeben werden. Elsaß-Lotringen fiel an Frankreich, Posen und West Preußen an Polen, Danzig wurde eine freie Stadt, das Memelgebiet fiel an Litauen und die Grenzzonen an Polen, Dänemark und Oberschlesien. Damit verbunden waren 50% Eisenerzförderung, 25% der Stein-kohle-förderung, 13% der Weizenernte. Das war aber noch lange nicht alles, denn schwere Waffen durfte das deutsche Militär nicht besitzen. Es bestand keine Wehrpflicht mehr und das Heer durfte nicht größer als 100.000 Mann sein, also mußten viele Soldaten entlassen werden, die künftig in der Republik ihren Feind sahen und sich teilweise rechtsradikalen Gruppen anschlossen. Reparationen in Form von Rohstoffen und Geld mußten in noch nicht fest-gelegter Höhe gezahlt werden. Zu guter letzt wurde Deutschland auch noch die alleinige Schuld am Kriege zugewiesen, womit man natürlich die ganzen Bedingungen rechtfertigen konnte.

All diese Bedingungen lösten Empörung in allen sozialen Schichten aus. Die Regie-rung konnte sich innerhalb von 14 Tagen dazu äußern, jedoch wurden alle Änderungs-, Alternativ- und Kompromißvorschläge der deutschen abgelehnt. Die Wiederaufnahme des Krieges war, laut fachkompetenter Aussagen undenkbar. Es blieb nur eine Alternative und zwar die Unter-zeich-nung des Vertrages. In der Nationalversammlung stimmte eine große Mehrheit für die Unterzeichnung. Das lieferte Gegnern der Republik einen erheblichen Vorteil, denn sie konnten die Schuld an diesem Vertrag der Republik geben. (9.Kapitel: Propaganda)

Das Londoner Ultimatum

Am 29. Januar 1921 entschieden die Alliierten in Paris über die Höhe, die Dauer und die Zahlungsweise der Reparationen. Deutschland war, wie auch bei der Verfassung des Versailler Vertrags, nicht beteiligt. Die Höhe der Zahlungen betrug 226 Milliarden Gold Mark und sollten verteilt auf 42 Jahre abbezahlt werden. Die Absicht der Alliierten war es, ihre Schäden, die durch den Krieg entstanden waren, zu beheben, Deutschland auf Dauer kriegsunfähig zu machen und natürlich ihre Wirtschaft bei der Überwindung der Nachkriegskrise zu unterstützen. Außerdem mußten sie ja ihre Schulden gegenüber den Amerikanern, die ihnen im 1. Weltkrieg geholfen hatten, begleichen. Im Versailler Vertrag war festgelegt, daß wenn Deutschland den Zahlungen nicht nachkommt, territoriale Sank-tionen verhängt, also einzelne Gebiete besetzt, werden dürfen. Schon von Anfang an hatten die Franzosen die Erweiterung ihrer Ostgrenze bis an den Rhein gefordert, konnten sich aber nicht durchsetzten. Jetzt hofften sie durch die territorialen Sanktionen doch noch ihre Forde-rungen durchzusetzen. Als Folge auf diese Demütigung des Versailler Vertrages bekamen die Gegner der Republik weiteren Zulauf. Rechtsradikale und konservative Parteien konnten wieder die Schuld auf die Regierung schieben, die nur durch die Novemberrevolution entstand und damit laut rechter Parolen die Schuld an dem Versailler Vertrag hatte. Denn die Novemberrevolution war Schuld an der Niederlage im Krieg, so verbreiteten es die Militärs in der „Dolchstoßlegende“. Außerdem verbreiteten sie die Lüge, daß das Militär gewonnen hätte, wenn die Regierung den Versailler Vertrag abgelehnt hätte, obwohl diese sich damals bei der Heeresleitung über die militärische Lage informiert hat und als Antwort gesagt bekam, daß eine militärische Auseinandersetzung unmöglich wäre.

Nachdem die Regierung erklärte, die Reparationszahlungen seien nicht möglich, stellten die Alliierten das Londoner Ultimatum. Es besagte, daß die Forderungen entweder akzeptiert werden müssen oder Gegenvorschläge seitens der deutschen Regierung vorzubringen sind. Die Regierung legte den Alliierten einen Gegenvorschlag vor, der eine Höhe von 50 Milliarden Goldmark vorsah. Nach der Ablehnung des Gegenvorschlages, besetzen die alliierten Truppen die Städte Düsseldorf, Duisburg und Ruhrort, um den entsprechenden Druck auf Deutschland auszuüben. Polnische Freiwilligenverbände sahen darin die Gele-gen-heit in Oberschlesien einzufallen. Sie wurden zwar von den, aus entlassenen Soldaten beste-hen-den, Freicorps vertrieben, doch der Völkerbund beschloß, daß Ostoberschlesien an Polen abgegeben werden mußte. Das schadete dem Ansehen der Republik, denn die Freicorps hatten die Polen ja schon geschlagen. Die Regierung trat zurück weil sie die Verpflichtungen nicht verantworten wollte. Die Alliierten verringerten die Zahlungen um die Hälfte auf 132 Milliarden GM, drohten aber mit der Besetzung des Ruhrgebietes falls diese Forderungen abgelehnt werden. Der neuen Regierung blieb nichts anderes übrig als das Londoner Ultimatum anzunehmen. Da die Zahlungen immer noch zu hoch für Deutschland waren, bat die Regierung die Alliierten um Zeit, damit die Inflation nicht außer Kontrolle gerät. Doch Frankreich glaubte, Deutschland versuche die Zahlungen zu umgehen. Es blieb also bei der selben Höhe und Art der Reparationen, was Deutschland bald nicht mehr einhalten konnte.

Die Ruhrbesetzung

Deutschland hatte große wirtschaftliche und finanzielle Probleme. Diese Probleme entstanden durch die Lieferung von großen Goldmengen an die Alliierten Staaten. Auch wurden die Devisenvorräte für die im Versailler Vertrag verankerten Reparationen verbraucht. Der 1. Weltkrieg hatte enorme Kosten mit sich gebracht. Der Staat versuchte den Krieg mit Hilfe von Geldern der Bevölkerung zu bezahlen. Die Bürger kauften also vom Staat Wertpapiere, womit der Krieg finanziert werden konnte. Nach Ende des Krieges konnten natürlich nicht alle Schulden bei der Bevölkerung sofort zurückgezahlt werden. Auch fünf Jahre nach dem Friedensschluß waren die Schulden noch nicht zurückgezahlt. Der Bevölkerung hatte man beim Kauf der Wertpapiere versprochen, Zinsen zu zahlen. Ansonsten hätte niemand sein Geld angelegt, ohne eine lange Zeit darauf zurück greifen zu können. Die Schulden bei der Bevölkerung waren nun durch die Zinsen auf eine erhebliche Menge angestiegen. Alles in allem war die Staatsverschuldung enorm.

Um den Schulden gegenüber seinen Bürgern und dem Ausland Herr zu werden, wurde die Notendruckerei angeschaltet. Die Menge an Scheinen stieg an, im Gegenzug sank der Wert des Geldes immer weiter. Das Alles hatte man im Ausland mit verfolgt und daher im August 1922 beschlossen, die Zahlungen in Form von Geld vorerst einzustellen. Zu diesem Entschluß war man gekommen um den weiteren Verfall der deutschen Währung zu verlangsamen, wenn nicht gar zu stoppen. Denn die Lieferungen von Deutschland wären auch für die Alliierten wertlos. Da man aber nicht ganz auf die Reparationen verzichten wollte, sei es auch nur für kurze Zeit, verlangte man zum Ausgleich eine Erhöhung der Güterlieferungen. Darunter verstand man unter anderem Holz und Kohle.

Die deutsche Regierung bemühte sich weiterhin um eine generelle Senkung der Zahlungen auf der einen Seite und eine Verlängerung der Zahlungsaufschübe auf der anderen Seite. Frankreich hatte immer noch als Ziel die Vergrößerung seines Gebietes bis zum Rhein im Auge. Aus diesem Grund lehnte Frankreich alle Bitten von deutscher Seite ab. Deutschland sollten so viele Reparationen aufgebürdet werden, daß es diesen nicht mehr nachkommen kann. Dann hätten laut Versailler Vertrag die Alliierten das Recht gehabt, die Industrien im Ruhrgebiet zu besetzen. Mit dieser Maßnahme sollte die pünktliche und vollständige Lieferung erzwungen werden. Zwar bemühte sich das Reich um den Lieferungen nach zukommen, es wurden zum Beispiel Telegraphenstangen abgebaut, aber trotzdem ist es nicht gelungen. Am 26. Dezember stellte die Reparationskommision fest, daß Deutschland mit seinen Holzlieferungen in Verzug geraten sei. Frankreich forderte natürlich sofort die Besetzung des Ruhrgebietes. Zwar versuchten die Amerikaner noch zu vermitteln, es kam aber trotzdem am 11 Januar 1923 zu der Besetzung des Ruhrgebietes, durch fünf französische und eine belgische Division/en. Diese Truppen sollten Ingenieure, die die Kohleproduktion überwachen sollten, beschützen. Die Folge waren Protestwellen in ganz Deutschland. Die Beamten verweigerten jegliche Zusammenarbeit mit den Besatzern. Behörden und Betriebe verkündeten den passiven Widerstand. Die Befehle der Franzosen wurden nicht befolgt. Alle Reparationszahlungen wurden eingestellt. Es wurde nur noch für deutsche Belange weiter gearbeitet. Reichspräsident Ebert verkündete am 13 Februar offiziell den passiven Wider-stand, auch wenn dieser schon vorher Gang und Gebe war. Keiner arbeitete mehr mit den Invasions-truppen zusammen, um die Lieferungen für die Alliierten fertig zu stellen. Die Franzosen ließen aber nicht von ihrem Vorhaben ab. Sie leiteten Gegenmaßnahmen ein. Fabriken wurden stillgelegt, alle Gelder wurden beschlagnahmt und über 180.000 Personen wurden ausgewiesen. Diese Leute zu versorgen brachte wiederum enorme Kosten mit sich, die man durch weitere Anfertigung von Geldscheinen zu bewältigen hoffte. Die gesamte Ruhrbesetzung kostete Deutschland 3,5 bis 4 Milliarden Mark. Die Folge war die von allen Beteiligten zu verhindern versuchte Inflation, die auch durch andere Faktoren herbeigeführt worden war. ( Inflation)

5. Kapitel: Abwartende Haltung

Die anfängliche Reserviertheit der Bevölkerung bildet das Fundament für die Gegner der Republik. Der deutsche Bürger dachte sich: Mal sehen was die neue Republik so macht. Wenn er dann natürlich sieht was alles für schlimme Ereignisse eintreten, denkt er sich, daß es doch so keine Gute Idee war eine neue Staatsform einzuführen. Durch diese Ereignisse wird er anfällig für Versprechungen, die im gemacht werden, daß alles besser wird wenn er das und das macht, daß der und der daran Schuld ist. Die Not in der er sich befindet läßt ihn nach einem Strohhalm greifen, der ihm angeboten wird. ( Propaganda)

6. Kapitel: Propaganda in der Demokratie

Die Propaganda beginnt schon zu während der Entstehung der Republik. Noch als die deutschen Truppen während des 1. Weltkrieges tief in feindlichem Territorium stehen, wird ge-sagt, eine neue deutsche Regierung hätte den Krieg aufgegeben. Als sie nach Hause kommen breitet sich Empörung aus, denn laut eines neuen Vertrages, den diese neue Regie-rung unterschrieben hat, müssen sie entlassen werden. Schon der Friedensschluß bietet den Gegnern genügend Boden für ihre Propaganda. Sie behaupten in der Dolchstoßlegende, daß das Militär siegreich gewesen wäre, wenn nicht die Weimarer Republik Frieden geschlossen hätte.
In Wahrheit hatte sich die Regierung vorher über die militärische Lage bei der obersten Heeresleitung informiert und als Antwort „die Wiederaufnahme des Kampfes ist aussichtslos“ bekommen. Doch davon ließen sich die Gegner nicht abhalten. Sie behaupteten weiter, daß allein der Regierung Schuld daran hat, daß der Versailler Vertrag unterzeichnet wurde. Die vielen Abgaben und Zahlungen und auch die Entlassung der vielen Soldaten wurde der Republik aufgebürdet. Die entlassenen Soldaten, die hörten, daß die Regierung Schuld an ihrer Entlassung war, sahen sie natürlich künftig als ihren Feind an. Sie schlossen sich zu Freicorps und teilweise sogar der SA, der Kampftruppe der Rechtsradikalen, an. Nun hatte die Regierung durch den Versailler Vertrag nicht nur viele Wähler verloren sondern auch ihr Ansehen sank, wenn an jeder Ecke ein Plakat mit der Aufschrift: „Die Republik ruiniert uns“ hing. Doch auch jedes Ereignis, das der Bevölkerung schadete (Inflation, Wirtschaftliche Prozesse) wurde der Weimarer Republik angelastet. Da die NSDAP noch keine Krise zu bewältigen hatte, noch nie auf die Probe gestellt wurde, vertrauten viele Bürger den Verspre-chungen. Denn die NSDAP ging immer genau auf die Nöte und Bedürfnisse der Bevölkerung ein. Sie bat den Wählern in Notsituationen wie der Inflation einen Strohhalm an, der sie retten würde.
So wuchs die Wählerzahl der NSDAP deutlich in Jahren der Nöte und Ängste, denn sie versprach, daß sie die Arbeitslosigkeit, die Armut und das Ausbeuten durch die Reparationen beendet werde. So schlug die anfangs abwartende Haltung gegenüber der Republik allmählich aber sicher in ablehnende Haltung um. Die Weltwirtschaftskrise war für die NSDAP ein freudiges Ereignis, denn jetzt konnte sie wieder in Not geratenen Wählern Versprechungen machen, die diese natürlich glaubten, denn wenn man am Rande der Existenz steht, nimmt man dankbar jede Rettung an, die einem angeboten wird. Da die NSDAP nicht den radikalen Antikapitalismus vertrat, war sie für den Mittelstand akzeptabel. Auch der Antimarxismus wurde den Juden angelastet. In ihrer gegen die Juden gerichteten Parolen, flossen Anti-marxismus, Antidemokratismus und Nationalismus zusammen, weil auch die aus der „Dolch-stoßlegende“ hervorgegangene Republik als Schandtat der Juden ausgelegt wurde. Da Deutsch-land eine lange Antijudaistische und antisemitische Tradition hatte, die Kriegs-niederlage immer noch nicht verkraftet war und die materiellen Ängste aufgrund der Welt-wirtschaftskrise stiegen, stießen die Parolen auf offene Ohren.

7. Kapitel: Bewährungs- und Belastungsproben

Bürgerkriegsstimmung zwischen links und rechts

Sowohl die rechten als auch die linken Parteien hatten eine bewaffnete Truppe, die ihre De-mon-strationen schützen sollten. Doch bei dieser Aufgabe der Truppen blieb es nicht. Sie liefer-ten sich auf offener Straße Gefechte, die viele Tote zu verantworten haben, darunter auch unschuldige Passanten. Unter der Bevölkerung entstand dadurch der Wunsch nach einem starken Führer der das alles beenden konnte. Als dann Hitler an die Macht kam, wurde auch aus diesem Grund von vielen toleriert, weil sie hofften das er die bürgerkriegsähnlichen Zustände vielleicht beenden könnte.

Politische Morde

In den Anfängen der Republik wurden viele berühmte Demokraten ermordet. Der Versailler Vertrag besagte, daß die Reichswehr nur noch aus 100.000 Mann bestehen sollte. Um diese Bedingungen zu erfüllen mußten viele Soldaten entlassen werden. Diese Soldaten sahen die Republik von nun an als ihre Feindin an. Diese Ansicht wurde noch zusätzlich durch die Pro-pa-ganda (Dolchstoßlegende) verstärkt. Die Soldaten schlossen sich zu Freicorps zusammen und waren auch größten teils diejenigen, welche die Anschläge auf Politiker verübten. Hinzu kommt, daß, wenn sie erwischt wurden, auf sie nur milde Strafen warteten, weil die Richter teilweise auch Gegner der Republik waren. Als weitere Ursache dieser Mordanschläge ist die politische Polarisierung zu nennen. Durch Kampagnen und die deutschvölkische Presse wurde Haß und Gewalt geschürt. Die Ermordung und Beseitigung von Politikern wurde in dieser angemessen betrachtet. Hinter den Morden standen meist Organisationen mit Verbindungen zu höchsten Kreisen, z.B. Polizeipräsidenten. Die geplanten Anschläge zielten darauf, die Linken zu Aufständen zu verleiten, die dann durch Polizei und Reichswehr niedergeschlagen werden sollten. Danach sollte das NS-Regime errichtet werden. Obwohl diese Strategie fehl-schlug, führten die Anschläge zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung und bei den Politi-kern. Die Konsequenz war die Einrichtung eines „Staatsgerichtshof zum Schutze der Repu-blik“ der keine großen Auswirkungen hatte. Er verbot 1923 den Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund. Die Anhänger dieser Organisationen schlossen sich jedoch einfach anderen Parteien wie z.B. der NSDAP an, die dadurch weiteren Zulauf erhielten.

Putschversuche

General von Lüttwitz forderte am 10. März 1920 seine Ernennung zum Oberbefehlshaber der Reichswehr, Neuwahlen und die Beibehaltung der Freicorps. Seine Forderungen wurden abgelehnt und er wurde beurlaubt, anstatt ihn sofort seines Kommandos zu entheben. Doch schon am 12 März marschierte die Marinebrigade auf Berlin zu, um die Regierung zu stürzen. Die Reichswehr lehnte die Einsetzung von Truppen ab, weil Reichswehr nicht auf Reichswehr schießt. Ohne Unterstützung blieb der Regierung nichts anders übrig als nach Stuttgart zu fliehen. Die Putschisten besetzten das Regierungsviertel und Lüttwitz wurde von Kapp zum Oberbefehlshaber der Reichswehr ernannt. Ein Aufruf zum Widerstand gegen die Militär-diktatur wurde befolgt. Alle traten in den Generalstreik ein und es kam zu Kämpfen mit den Kapp-Lüttwitz-Anhängern. Daraufhin flohen die Putschisten, weil sie ohne Strom, Wasser, Telephon und Heizung nicht regieren konnten. Aber der Putschversuch hinterließ einen Eindruck der Schwäche der Regierung. Wenn diese flieht und nicht einmal von ihren eigenen Soldaten unterstützt wird, dann muß es eine schwache Regierung sein.

Der Hitlerputch wird hier nicht erwähnt weil er zur Inhaftierung von Hitler führte (wenn auch nur für kurze Zeit) und die NSDAP dadurch erheblich geschwächt wurde.
 
Sovok schrieb:
Ja, weil Frieden selbstverständlich ist und Kriege die Ausnahme.


Ich glaube eher, dass Krieg in der heutigen Zeit selbstverszändlich ist, guck dir die ganze scheiße doch an!

PS:
1. Ist das dein Text aus der Arbeit?
2. Sag ma, hast du das hier alles manuel reingeschrieben, oder kopiert?
 
@Borg:
Hitler war der erste der Marketing für seine Zwecke nutzte und mit Erfolg

Nein, Mussolini (Hitlers Vorbild). Und im Grunde war schon der 1. WK schuld ohne den 1. WK hätte es dir Probleme die Sovok beschreibt und die zur NS-Zeite führte nicht gegeben :(

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@McLane:
Was hat den der Alte Fritz mit dem ersten Weltkrieg zu tun??? Du meinst wohl Willem Zwo!

Da muss ich wohl was verwechselt haben, aber die heißen doch immer Friedrich, Wilhelm oder Friedrich Wilhelm, da muss man ja durcheinander kommen ;)

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@Sovok:
Tollter Text, und ist viel wahres dran (anderst gesagt ich hab nix falsches entdeckt)

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Zum Thema allgemein:

Sieger schreiben Geschichte: Mussten die USA für die Verfolgung der Indianer, die Spanier für die Verfolgung der Indios, oder die Amis für die Verfolgung und Versklavung Schwarzer zahlen? Und die Liste lässt sich noch fortsetzen. Aber warum mussten wir zahlen und sie nicht ob wohl es fast genauso wenn es nicht sogar genauso schlimm war zahlen? Sie hatten gewonnen und wir verloren. Das heißt uns wird es wohl ewig vorgeworfen und ihnen nicht? Nur weil sie auch noch Erfolg hatten :(
 
B_J schrieb:
@Borg:
Hitler war der erste der Marketing für seine Zwecke nutzte und mit Erfolg

Nein, Mussolini (Hitlers Vorbild). Und im Grunde war schon der 1. WK schuld ohne den 1. WK hätte es dir Probleme die Sovok beschreibt und die zur NS-Zeite führte nicht gegeben :(

Sorry, aber da muss ich dich enttäuschen, das war t´bel die das sagte, nicht ich!
 
Borg schrieb:
Ich glaube eher, dass Krieg in der heutigen Zeit selbstverszändlich ist, guck dir die ganze scheiße doch an!

Was würde wohl länger dauern, alle Kriege aufzuzählen, oder alle Friedenszeiten. Auf den ersten Blick tippt man wohl auf ersteres, weil irgendwo auf der Welt immer Krieg ist. Wenn man aber Frieden so misst wie den Krieg und zwar immer zwischen 2 oder mehreren Staaten, kann man viel viel mehr Frieden aufzählen. Dann dann gibt es zur Zeit -wieviel Kriege gibt es zur Zeit? 3?- Kriege und Staaten*Staaten-Kriege Frieden.
Im Klartext heißt, das also:
Es gibt zwischen:
Deutschland und Frankreich Frieden
Deutschland und Spanien
Deutschland und Italien
Deutschland und Polen
Deutschland ...
...
und zwischen
Frankreich und Spanien
Frankreich und Italien
Frankreich und...
und..
usw.
also massig viel Frieden.
man kann auch Friedensverträge zw. einander sagen. Klingt wohl besser:
Es gibt mehr Friedensverträge, als Kriegserklärungen.

PS:
1. Ist das dein Text aus der Arbeit?
2. Sag ma, hast du das hier alles manuel reingeschrieben, oder kopiert?

Wenn ich 1. mit ja beantworte, dann ist gleichzeitig wohl auch 2. beantwortet, wie umgekehrt wenn ich auf 2. mit 'kopiert' beantworte ist auch 1. beantwortet. :)
 
Borg schrieb:
Sorry, aber da muss ich dich enttäuschen, das war t´bel die das sagte, nicht ich!


Sorry, ich bitte vielmals um Entschuldigung, ich muss mich verschaut haben (bei den anderen Zitaten hab ich mir Notizen gemacht), ist mir jetzt fast peinlich, also tschuldigung :)
 
Sovok schrieb:

wieviel Kriege gibt es zur Zeit? 3?

Hmm, wenn ich mich recht entsinne, gibt es da ne Organisation, die jährlich die Kriege auf unserer blauen Scheibe (äh Kugel) zählt. An die Zahl kann ich mich nicht mehr erinnern, aber da kannst Du an Deine Drei sicher noch ne Null dranhängen. :(
 
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