Episode 3x10 - "The Last Generation"

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Vulcan

Lieutenant
So, das war es also. Nachdem mich die erste Staffel maßlos enttäuscht und die zweite zutiefst gelangweilt hat, muss ich sagen, dass ich sehr zufrieden mit der dritten Staffel bin.

Auf jeden Fall hat sie ihre Schwächen, auf die ich gleich auch noch näher eingehen möchte, aber sie hat durchgängig Spaß gemacht und sie haben sich bemüht, hinzubekommen, dass es sich vom Look wieder wie Star Trek anfühlt, einige gut platzierte Nostalgie-Bomben gezündet und die meisten Charaktere sinnvoll in die Handlung eingebunden. Damit ist die Staffel in ihren Stärken gut und selbst in ihren Schwächen immer noch besser als die vorherigen zwei Staffeln.

Natürlich muss man anmerken, dass das auch viel mit Erwartungshaltung zu tun hat: Hätte ich diese Staffel direkt nach TNG oder nach FC bzw. INS gesehen, wäre ich sicher deutlich weniger erfreut. Aber nachdem DIS und die ersten beiden PIC-Staffeln gewissermaßen die direkten Vorgänger sind, zahlt sich hier das "Trend-Prinzip" halt aus: 30% von vorher 15% wird ganz anders beurteilt als 30% von 60% kommend...
Und tatsächlich würde ich die neue Legacy-Serie sofort anschauen - wenn sie denn kommen sollte.

Mein erster Eindruck ist, dass es ein besser Abschluss als Nemesis war (weil die Charaktere und die Gestaltung von NEM wenig konsistent zu dem vorherigen war), wenn auch logischerweise bei weitem nicht so gut wie All Good Things..., welches zurecht immer wieder in Listen der besten Serien-Finals sehr weit oben zu finden ist.
Ich bin gespannt, wie der Eindruck altern wird - und ob es was ändert, wenn ich Nemesis mal wieder anschaue.

- Wie gesagt bin ich ja kein besonderer Fan von maßloser Zerstörung, insofern bin ich natürlich auch weiterhin nicht sehr glücklich mit dem, was mit der Flotte passiert ist. [Einschub]Wie letztes Mal gesagt, dürften nahezu alle Raumschiff-Captains und Erste Offiziere der Sternenflotte tot sein. Übrig sind nur diejenigen, die vorher von den Formwandlern gefangen genommen worden oder halt nicht auf einem Raumschiff dienen (Sternenbasen oder Starfleet HQ). Schon deswegen hätte Seven ahnen können, dass die Sternenflotte absolut keine andere Möglichkeit gehabt hatte, als sie zum Captain zu machen; selbst wenn sie die Aktionen nicht objektiv positiv betrachtet hätten und Shaw vorher einen Bericht geschickt hätte, dass sie total schlecht sei: Was will man machen, wenn man in einer Flotte mit tausenden von Schiffen fast nur noch diese eine Kommando-Offizierin über hat!?[/Einschub]
- Dennoch finde ich, ist hier wieder der zweite Teil äußerst gut gelungen. Schon Folge 8 hat die Fehler der (auf diese Staffel bezogen) sehr schwachen Folge 7 weitgehend vergessen lassen und Folge 10 schafft dieses Kundstück ebenfalls für die zugegebenermaßen gar nicht mal so stark ausgeprägten Schwächen von Folge 9 - insbesondere aber auch die Borg-Connection. Nachdem ich Folge 10 gesehen habe, fand ich es nun nicht so schlimm wie ich es vorher erwartet hatte (von "och, nee, nicht schon wieder die Borg" zu "na gut, ist ok").
- Die Flugroutine durch den Kubus zur Beacon ist ja eine witzige Idee; aber sie passt natürlich eher für ein Shuttle, vielleicht noch für die Eleos, aber nicht für die Enterprise-D: ein 700 Meter langes Schiff in einem Kubus der Kantenlänge 3km. Damit ergibt die gesehene Flugroute wirklich überhaupt keinen Sinn; im Prinzip ist der Kubus somit fast komplett hohl, damit das klappen kann.
- Die Umbenennung der Titan-A zu Enterprise-G fand ich nicht so toll und auch ziemlich unnötig. Einerseits ist es ja eine merkwürdige Tat, das EINE Schiff, das die Erde verteidigt hat, zu Ehren des Schiffes umzubennen, dass die Erde dann gerettet hat. Nicht nur eine Schmälerung der Taten der Titan-Crew, ist das ja ein ganz krasses "Ihr wart nicht gut genug! Die anderen haben es viel besser gemacht!" Das wäre in einem Team unter schweren Umständen schon uncool - selbst wenn das zweite Schiff den Löwenanteil getan haben sollte.
Andererseits waren alle Enterprises bisher die Flaggschiffe der Flotte - und nun endet diese lange Tradition mit einer alten abgehalfterten Eskorte? Andererseits sind die Raumschiffe heutzutage ja auch irgendwie immer gerade so stark/schwach wie die Handlung es gerade braucht.
Fun Fact dazu: laut Hintergrund-Infos, die vor dem Anfang der Staffel veröffentlicht wurden, war die ursprüngliche U.S.S. Titan Ende des 23. Jahrhunderts unter Captain Saavik das Flaggschiff bis zur Indienststellung der Enterprise-B. Deswegen hieß auch das Shuttle der Titan, das Riker und Picard geklaut haben, Saavik. Rikers U.S.S. Titan war also nicht die erste.
- Da haben sie am Ende ja wieder schamlos einen Backdoor-Pilot draus gemacht... und sogar noch den Serien-Titel onscreen gesagt. :D Wobei man natürlich sagen muss, dass das mit dem "Titel onscreen sagen" ja in allen Star Trek-Serien einfach war - abgesehen vielleicht von TNG und zugegebenermaßen TAS und ich denke, dass sie es auch in der Originalserie geschafft haben, den Serientitel nie zu erwähnen, obwohl es dort ja auch einfach gewesen wäre. Aber bei DS9, VOY, ENT, DIS, PIC, LD, PRO, SNW hat sich logischerweise nach wenigen Augenblicken ganz automatisch ergeben.
- Mit Q und Alice Krige haben sich hier zwei Gast-Charaktere in ihr zweites Serien-Finale begeben: Q (TNG+PIC), Krige (VOY+PIC) - Tuvok natürlich auch, aber der war in VOY ja kein Gast. Sie bleiben damit aber natürlich immer noch hinter Worf (TNG+DS9+PIC), Riker (TNG+ENT+PIC), Troi (TNG+ENT+PIC) und natürlich die unangefochtene Final-Königin Majel Barrett als Föderations-Bordcomputer (TOS?+TAS?+TNG+DS9?+VOY+ENT+PIC) zurück.
- Nachdem die Enterprise-D bereits in drei Piloten zu sehen war (TNG+DS9+PIC) ist sie nun auch das erste Schiff, das in drei Serien-Finalen vorkommt (TNG+ENT+PIC).
- Wenn man beide Folgen zusammen nimmt, ist es auch die erste Folge mit vier verschiedenen Enterprises (F, D, G, A).
- Picard hatte dieses Mal nicht das letzte Wort, behält aber dennoch die Führung mit zwei letzten Worten (TNG+ENT) und drei ersten Worten im Piloten (TNG+DS9+PIC).
- Anmerkungen: Die vorstehenden Angaben sind aus dem Gedächtnis. Ich will nicht ausschließen, dass ich vergessen habe, dass die U.S.S. WhatWasHerName möglicherweise schon im Hintergrund aller Serien-Finale umhergeflogen ist.

- Die Story war wie gesagt nicht besonders originell, aber ganz ok. Was mich grundlegend am meisten stört ist die Motivation der Formwandler. Furcht und Rache sind als Motivation in der Situation einfach nicht stimmig. Die Borg lagen verkrüppelt, nahezu wehrlos im Raum. Warum sollten die Formwandler so eine unfassbare Furcht vor ihnen haben, dass sie ihnen dienen? Hier hätte man mit viel stärkeren/plausibleren Motivationen arbeiten sollen. Einfache Lösung: Man hätte die erwartete Stellung der Formwandler im neuen Borg-Utopia hervorheben sollen, so dass sie in voller Überzeugung für ihre Zukunft kämpfen; und dabei den Rache-Gedanken beibehalten, um Skrupel bei Seite zu wischen. Das wäre sehr überzeugend gewesen. Die ganze "Ihr blöden Wandler seid entbehrbar" und auch Vadics unnötiger Mord an ihrem Untergebenen in einer der frühen Folgen waren total daneben.
- Die Borg-Auflösung hätte früher in der Staffel kommen sollen. Dann hätte man auch die Formwandler-Motivation besser darlegen können und Jacks Heimkehr wäre nicht so merkwürdig abrupt gewesen. Positiv muss ich hier aber sagen, dass sie es hier tatsächlich mit 12 Folgen hätten umsetzen können - während Staffel 1 und 2 zwar ähnlich zu spät aufgelöst hatten, ich dort aber als Lösung eher ein "von 10 auf 8 oder von 10 auf 3" Folgen kürzen als naheliegende Lösung gesehen hätte.
- Was leider nicht ganz geklappt hat, ist die Chronologie. Die Staffel spielt 2401, doch eigentlich müsste sie 2406 oder 2407 spielen. Das bezieht sich sowohl auf Jacks Alter als auch auf die vorher veröffentlichte Titan-Historie: Shaw habe 2402 das Kommando übernommen und er erwähnt im Piloten, dass er es bereits seit 5 Jahren inne hat.
Es scheint so, dass ihnen dann irgendwann klar geworden ist, dass sie den Final Frontier Day 250 Jahre nach dem ENT-Piloten ansetzen wollten und es somit 2401 sein müsste - doch haben sie dann die relevanten Punkte nicht mehr angepasst.
Aber im Vergleich zu der total wirren Chronologie der Vorgeschichte zu Staffel 1 oder der vollkommen absurden temporalen Schwachsinnigkeit der ersten DIS-Staffel, ist dieser PIC.3-Fauxpas kaum erwähnenswert.

The Ready Room: Wieder mal kein Link zu finden. Ich reiche das dann gegebenenfalls nach...
 
Ja, das wars dann also.

Schon verrück, wie der Hype vor der ersten Folge der ersten Staffel war. Mit der Stimmung "Jetzt kommt Patrick Steward, jetzt wird alles gut"...

Was wir bekommen haben waren aus meiner Sicht zwei unterirdische Staffeln und eine, dann dann final doch viel sehr gut gemacht hat.

Besonders lobend möchte ich erwähnen, dass Staffel 3 durchgehend fantastische Musik geboten hat, die am Computer generierten Animationen gut aussahen, der Verzicht auf dieses beschissene Titelsequenz und stattdessen der schlichte Einsatz der blauen Schrift für den Folgentitel sowie jeweils der Abspann, der so schon umgesetzt war, dass ich fast applaudieren wollte.

Die Handlung der kompletten Staffel war einfältig okay-ish.. Aber immerhin schlüssig, zumindest für mich vor allem nach den Erläuterungen von @Vulcan im Post zur letzten Folge.

Diese Folge hat mir ganz gut gefallen, auch wenn ich fand, dass die happy Picard Familie recht schnell zusammengewachsen ist.

Walter Koenig hat übrigens Anton Chekov (Benannt nach Anton Yelchin??) gesprochen.

Die Augen gewöhnen sich ja irgendwann an die dunklen Brücken. Also meine, als Zuschauer. Nachdem die auf der hellen D-Brücke waren, und wir dann wieder eine dunkle Brücke gesehen haben, habe ich nichts mehr gesehen. Als würde ich nachts ohne Licht zum Klo finden, dort das Licht anmachen und danach ohne Licht nichtmehr zurück ins Schlafzimmer finden.

Dass die Titan umbenannt wurde, fand ich super scheiße! Da habe ich mich mitten beim schauen echt nochmal richtig aufgeregt. Zum einen natürlich ganz persönlich, weil ich das Schiff einfach hässlich finde. Zum anderen ist doch das Flaggschiff der Sternenflotte, die 1701-F immernoch im Dienst, also fliegen da jetzt zwei Enterprises rum? Naja, immerhin noch sind wir dann ja bald endlich bei der altbekannten J angelangt, das Ding will ich auch mal noch sehen.

Der Flug durch den Kubus hatte totale Star-Wars-Vibes in mir ausgelöst. Fand ich unpassend. Dafür sah aber die Szene beim Hochbeamen richtig gut aus. Auch vor dem Flug durch den Kubus, bei den seitlichen Bildern das Größenverhältnis von Jupiter, Kubus und Enterprise war richtig klasse. Ist so noch nie rüber gekommen.

Alles in allem ein schöner Abschluss, dabei müssen die es jetzt aber auch belassen. Gerne eine Legacy-Serie mit Seven, Jack, der jungen LaForge und von mir aus hin und wieder mal ein gut gemachter Cameo.
 
Walter Koenig hat übrigens Anton Chekov (Benannt nach Anton Yelchin??) gesprochen.
Genau; die Widmung hatte ich zugegebenermaßen erst in den Nachberichten zuordnen können. Während des Schauens dachte ich nur "Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor. War das ein Chekov-Verwandter aus irgendeiner Fan-Fiction-Serie?". Aber nein, richtig, die Macher haben bestätigt, dass sie ihn nach Anton Yelchin benannt haben.

Dass die Titan umbenannt wurde, fand ich super scheiße! Da habe ich mich mitten beim schauen echt nochmal richtig aufgeregt. Zum einen natürlich ganz persönlich, weil ich das Schiff einfach hässlich finde. Zum anderen ist doch das Flaggschiff der Sternenflotte, die 1701-F immernoch im Dienst, also fliegen da jetzt zwei Enterprises rum?
Beim Schauen habe ich das direkt als Bestätigung aufgenommen, dass die Enterprise-F in der Borg-Schlacht zerstört worden sei. Danach habe ich aber dann gelesen, dass die Außerdienststellung der F von vornherein geplant war (wird wohl in PIC 3x01 schon erwähnt); der Flug in der Zeremonie also gewissermaßen als Ausmusterungsflug gedacht war.
 
The Ready Room: https://intl.startrek.com/videos/jeri-ryan-terry-matalas-ready-room-star-trek-picard

Rant: Habe den Link jetzt nur gefunden, weil ich explizit nach "the ready room after:2023-04-19 wil wheaton terry matalas" gesucht habe. Man muss jetzt also schon wissen, wer genau als Gast zu Besuch ist, um es anschauen zu dürfen. Das wäre ja weniger schlimm, wenn es auf ihrer Seite eine Kategorie "The Ready Room" gäbe. Es ist fast, als ob sie gar nicht wollten, dass wir es anschauen.
 
Genau; die Widmung hatte ich zugegebenermaßen erst in den Nachberichten zuordnen können. Während des Schauens dachte ich nur "Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor. War das ein Chekov-Verwandter aus irgendeiner Fan-Fiction-Serie?". Aber nein, richtig, die Macher haben bestätigt, dass sie ihn nach Anton Yelchin benannt haben.
So, jetzt weiß ich wieder, wieso mir der Name bekannt vorkam. Von Anton Chekhov stammt:

Der hat aber nichts mit dem aus PIC 3x10 zu tun. Wie gesagt hat Terry Matalas bestätigt, dass das als Ehrung für Anton Yelchin und Walter Koenig gedacht war.
 
Ich weiß echt nicht, was ich von diesem Serienfinale halten soll. Auf der Nostalgieschiene gefahren haben sie wohl alles richtig gemacht. Inhaltlich würde sich Gene Roddenberry im Grab herumdrehen...

Ich weigere mich einfach, unteres Mittelmaß auch noch mit Lobpreisungen honorieren zu wollen. Der Plot war hanebüchen mit einigen wenigen Lichtmomenten. Das Szenario war bestenfalls fragwürdig und lief genau auf der "Jar Jar Abrams"-Schiene von Mysterie-Boxes, die dann, wenn es nicht mehr anders geht, mit irgendwelchen Werfwerf-Zeilen gerechtfertigt werden. In meinen Augen ist das nichts anderes, als ein billiger Trick, um die Herzen der Fans zu beschwichtigen und ihnen einen kurzen Dopamin-Schub zu geben, ohne ihn mit Inhalt oder Nachhaltigkeit zu füllen. Ich wette, in 5 Jahren wird sich kein Schwein mehr an "Star Trek Picard" erinnern, während wir noch in 50 Jahren über die Abenteuer der USS Enterprise D reden werden.
Im Gegensatz zu den Staffeln 1 und 2 war das hier noch viel schlechteres Trek. Nicht, weil es inhaltlich schlechter war, im Gegenteil, da war die dritte Staffel die beste der Serie. Sondern, weil es sich billiger Nostalgie bedient hat, um seine Mittelmäßigkeit zu kaschieren. Wenn man es zuspitzen wollte, müsste man sogar von einem Betrug am Fan sprechen.

Im Endeffekt bin ich mit meiner Meinung jedenfalls sehr viel näher am Autor dieser Rezension, als bei all den Lobpreisungen, die aktuell kursieren:
Mit Star Trek Picard stirbt die Hoffnung auf gutes Star Trek
 
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