Die Tragödie Ds9

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Data

Guest
Hey,

ich wollte mich mal wieder blicken lassen und schauen was nach unzeiten hier noch so abgeht.
Mal sehen wer von früher noch so da ist :D

Ich schauete mir neulich ein paar ds9 folgen auf tele 5 an, anlässlich für diesen thread war die Folge profit oder verlust (oder so…). Die folge in der quark cardassianischen dissidenten hilft und ich muß wiedermal über ds9 an sich grübeln…


Leider hat die serie innerhalb des st franchise nicht so einen hohen stellenwert, ich erinnere mich noch an eine uralte werbung“die legendären captains kirk, picard und… janeway!“ oO


Eigentlich ist die serie aber ziemlich geil, sie entwickelte sich von staffel zu Staffel merklich und inhaltlich weiter, wenn nicht wurde sie sogar von staffel zu staffel immer besser. Ds9 hat das st universum erwachsener, detalierter und vielschichtiger gemacht. Dennoch hatte ich immer irgendwie ein komisches gefühl diese serie zu sehen. Beim vergleich von neueren serien wie bsg oder game of thrones aber auch von alten wie babylon 5 fällt vllt auf was ich meine.



Neben einer komplexen story und vielfältigen und unscharfen charakteren zeichnen sich diese serien aus, aber dennoch stinkt ds9 im vergleich irgendwie ab, was storytiefe, dichte und vorallem auch atmosphäre angeht :/
obwohl ds9 eigentlich beste voraussetzungen hatte,

Im vergleich zum monotonen tng hatte ds9 eine bunte crew: nicht jeder war miteinander unbedingt befreundet, es gab viele charakterpärchen, aber auch viele nebencharaktäre waren saucool, hätten aber ruhig noch öfter auftauchen können: garak, dukat, weyon, martok… und noch viele mehr, klar diese kollegen waren schon häufig dabei aber Wieviele charaktäre bei galagtica gleichzeitig und konstant am werkeln waren… oder immer mal wieder auftauchten.


Was ich eigentlich meine ist, dass ds9 sich einfach unter wert verkauft hat (ich meine von voy brauchen wir ja gar nicht zu sprechen :D). zum damaligen Zeitpunkt war die serie ihrer zeit weit voraus, doch das volle potential wurde nicht umgesetzt…die besagte quark- folge ist irgendwie ein super beispiel: zwar schon ganz cool inhaltlich und eig voller lustiger kleiner stellen und details(paranoide quark und so) aber auch doch nicht unbedingt so überzeugend uns schnell abgehandelt. Nicht zu erwähnen, dass diese cardassianische wissenschaftlerin nie wieder erwähnt wird…
Als weitere Beispiele fallen mir noch Blutschwur und der Maquies ein.
Aber zunächst mal zu euch, Was denkt ihr dazu?
 
Hi, nett das du wieder vorbei schaust. :)

Na ja, zu DS9 gebe es viel von meiner Seite aus zu sagen. Aber das in kürze.

Ich fand die ersten 3 Staffel Total grottig und die Handlungsstränge auch Total übel. Dan die Bajoraner mit ihrem Pak und Religionsfimmel gingen mir schon sehr auf den Senkel. Mag auch eine bestimmte Angewöhnungszeit gewesen sein, aber ich denke es lag eher an den mauen Storys. Ich sag nur, O´Brian und der Hüter...

Auf die Effekte waren ziemlich wenig und überschaubar. Lag vlt. auch an der Zeit und IRRC haben die ab der 3od. 4 Staffel auch auf CGI bei den Modellen umgestellt und konnten mehr zeigen. Zum Glück haben die Produzenten dann von B5 abgekupfert und eine Storyline eingeführt und das Domioin eingeführt.

Am Anfang hat mich am meisten gestört, das Sisko zwar familären Anhang hatte aber eben nur der Sohn über war und das schon etwas seicht war. Da halft dann auch nicht das Picard vorbei geschaut hatte (oder war der Cameo in TNG).

Später mit dem Einstieg von Worf und wirklich besseren Geschichten ging es aufwährts und ich habe mir die Serie lieber angeschaut. Nicht nur weil Sisko aufeinmal Haare auf dem Kopf mit Bart tauschte. Zwar ging mir das hau drauf und Kirk gehabe etwas auf die Nerven, in der Q Folge zB. und dessen Boxkampf. Aber ansonsten war Sisko ganz gut weiter entwickelt und durfte auch einmal sein Talent (also der Schauspieler) ausreizen.

Schade fand ich es schon, das DS9 nie die Gelegenheit hatte sich auf der Kinoleinwand aus zu toben und man am Ende der Serie auch viel Offen gelassen hatte. Auch hätte man ein paar TV Filme produzieren können, aber dazu hatten die Produzenten keine Lust.

Schade ist es allemal. Das man keine ST Serie mehr auf die Beine gestellt bekommt. Richtige Konkurenz gibt es auf dem MArkt ja gerade nicht. :)
 
BSG ist halt aber auch eine richtig starke Serie. Da kommt wenig mit.
Ich schaue z.Z. SG-A durch und das ist, man-o-man, echt mal ne richtig richtig miese SciFi-Serie. Da muss ich mich fast jede Folge quälen ;)
Ich glaube auch, dass es leichter ist düstere Filme und Serien zu produzieren als ernste.

Bei mir rangiert DS9 schon immer auf den mittleren- hinteren Plätzen. Du hast auf jeden Fall Recht damit, dass DS9 im ST-Universum aufgeräumt hat. Viele Charaktereigenschaften von Rassen über die wir heute selbstverständlich reden, wurden erst in DS9 geprägt. Man denke an die Ferengi, oder die Bajoraner. Aber auch etwa Klingonen wurden viel schärfer beschrieben.

Die andere Stärke die ich DS9 hoch anrechne, sind die stark ausgeprägten Charaktäre, die sich auch entwickeln.
Auf der anderen Seite wurde es für meinen Geschmack an manchen Stellen dann doch etwas zu soapig.

Was ich eigentlich meine ist, dass ds9 sich einfach unter wert verkauft hat (ich meine von voy brauchen wir ja gar nicht zu sprechen :D). zum damaligen Zeitpunkt war die serie ihrer zeit weit voraus, doch das volle potential wurde nicht umgesetzt
Du meinst weil sie eingeklemmt zwischen TNG und VOY war und nie alleine lief ? Ansonsten wüsste ich nicht, wie eine Serie sich unter Wert verkaufen könnte ? Die machten ja nicht Werbung mit: Schalten sie ein wenn wieder eine durchschnittlich-gute SciFi Serie läuft mit mittelmäßigen Schauspielern und fast so guten stories wie in TNG.

Auch weiß ich nicht so genau wo du siehst, dass die Serie ihrer Zeit vorraus war ?
Bezüglich des nicht erschöpften Potentials, ist das wohl immer mehr oder weniger so. Ich muss aber sagen, dass ich froh war, als ich mit der Voyager endlich wieder auf einem Raumschiff war.
Ich fand die Station irgendwann erdrückend und die Geschichten erzählt.
In DS9 war man immer überall so schnell. Die Galaxie kam mir immer wie ein Stadtbezirk vor. Kaum mysteriöse interstellare Phänomene oder einfach die Galaxie selbst als großes Mysterium. Sie wirkte eher wie eine Autobahn.

[...]aber auch doch nicht unbedingt so überzeugend uns schnell abgehandelt. Nicht zu erwähnen, dass diese cardassianische wissenschaftlerin nie wieder erwähnt wird…
Als weitere Beispiele fallen mir noch Blutschwur und der Maquies ein.
Naja, dass Handlungsstänge verlaufen sehen wir aber in fast allen Serien.
Sogar BSG ist da keine Ausnahme. Man bedenke einfach nur den Plan der Zylonen, der ja in jedem Intro hochbeschworen wird und dann heimlich fallen gelassen wird, bzw. krampfhaft mit einem Film nachgeschoben wird, da die Produzenten den Plan selbst nicht wussten, als sie das Intro machten :lol:

So ganz verstehe ich deinen Punkt auch nicht. Einerseits sagst du, du findest DS9 toll und es sollte besser gewürdigt werden. Andererseits beschreibst du wie dir viele andere Serien vom feeling her besser gefallen.
Ich nehme an du weißt selbst nicht so ganz genau was du nun von DS9 halten sollst ? :p

Auf die CGIs hätte ich übrigends auch verzichten können. Ich mag Modelle :)
 
Ich nehme in Bezug zu Deep Space Nine eine etwas andere Einstellung ein.
Ich schaue die Serie durchaus gerne und sie gehört für mich natürlich auch zu Star Trek, auch wenn sie es nicht so deutlich verkörpert wie z. B. TNG. Ich mag sie auch lieber als Voyager.

Ich stimme natürlich auch zu, dass die erste Staffel sehr schwach war. Ab der zweiten Staffel gibt es dann immer mal wieder schöne oder sogar sehr gute EinzelEpisoden. Die siebte Staffel ist dann im Wesentlichen sehr schwach; die ist dann doch zu soapig und ein End-Zehnteiler hätte auch wirklich nicht sein müssen.

Aber ich sehe dabei nicht so sehr eine kontinuierliche Steigerung. Zwar hat man auf der einen Seite, dass sich die Charaktere immer stärker einspielen; auf der anderen Seite wird der Dominion-Strang aber konzeptuell immer weniger interessant. Anfänglich (ab der 2. Staffel) erfährt man nur langsam etwas über das Dominion und die Suche und die ersten Kontakte bieten durchaus Potential; je länger der Strang anhält, verbleibt aber mehr und mehr nur noch der Konflikt mit langweiliger Schwarz-Weiß-Zeichnung - was nicht heißen soll, dass dabei Charaktere wie Weyoun nicht äußerst unterhaltsam sind.

Ich teile auch nicht die Ansicht, dass Deep Space Nine "erwachsener" sei als TNG; in Bezug auf die Charaktere eher sogar das Gegenteil. Insbesondere denke ich hier an Sisko und Picard.
Deep Space Nine hat Protagonisten, die näher am Standard der Charaktere in der Fernsehlandschaft sind. Es sind ganz normale Typen mit ganz normalen Schwächen und Stärken und insbesondere dem gleichen geistigen Stand wie heutige Menschen und handeln insbesondere auf Basis der selben irrationalen Ängste und haben als Ziel letztlich nur die kurzfristige Verwirklichung der eigenen Interessen im Sinne. Die Antagonisten gehen dabei eher (als in TNG) in Richtung klassischer "Bösewichte".
Zum Vergleich haben die Protagonisten in TNG ebenfalls Stärken und Schwächen, sie sind sich dem aber stärker bewusst und versuchen, Probleme rational und im Interesse aller Beteiligten und somit langfristig zu lösen. Die Antagonisten in TNG sind hingegen ähnlich den Protagonisten in DS9, d.h. sie streben halt erstmal nur nach ihrem eigenen Vorteil, aber halt immerhin nicht nur danach, den Protagonisten etwas Böses zu tun.
Zumindest die Protagonisten sind in TNG also "erwachsener".

Etwas vereinfacht kann man sagen, dass die Protagonisten vs. Antagonisten-Kombination von Weiß vs. Grau in TNG zu Grau vs. Schwarz/Dunkelgrau in DS9 verschoben wurde. Es ging also mit DS9 mehr in Richtung Fernseh-Standard.

Wirklich traurig ist dabei eigentlich die verpasste Chance. Auf DS9 haben wir eine Kombination aus Sternenflotten-Offizieren und Protagonisten, die nicht zur Föderation gehören. Idealerweise hätte man hier die Sternenflotten-Offiziere weiter wie in TNG zeichnen können und nur die anderen Protagonisten (z. B. Kira, Garak, Quark) in der Form darstellen können, wie sie in DS9 nun mal waren. Man stelle sich also z. B. den Gegensatz Picard und Garak vor. Da hätte man aus diesen Unterschieden auch etwas machen können. Bei Sisko/Garak hingegen hat man ja schon fast eher den Gedanken, dass sich da einfach die passenden zwei gefunden haben...
Stattdessen hat man halt die Sternenflotten-Offiziere auch einfach wieder weniger "erwachsen" gemacht. Und somit gab es wiederum in den Handlungsarten der Protagonisten (z. B. Sisko/Kira) viel weniger Spielraum bzw. Bandbreite als möglich. Von verpassten Chancen in dieser Hinsicht will ich von Voyager gar nicht erst anfangen. ;)

Bzgl. dem mystischen "Religionsfimmel" pflichte ich dsonnscheintschee bei.
Ich finde auch nicht so sehr, dass DS9 viele der typischen Star Trek-Rassen wegweisend geprägt hat; meist wurden da eher nur die Details weiter ausgearbeitet; die turbokapitalistischen Ferengi und die Klingonenehre kannten wir ja bereits aus TNG; lediglich die Bajoraner und Trill wurden durch DS9 sehr viel stärker ausgearbeitet; die beiden würde ich aber auch eher nicht zu den typischen Star Trek-Rassen zählen.

Galaxies "In DS9 war man immer überall so schnell. Die Galaxie kam mir immer wie ein Stadtbezirk vor. Kaum mysteriöse interstellare Phänomene oder einfach die Galaxie selbst als großes Mysterium. Sie wirkte eher wie eine Autobahn." kann ich auch so unterschreiben.

Was mir beim Wiederanschauen sehr merkwürdig vorkommt, ist, dass Sisko gerade am Anfang merkwürdige, nicht hilfreiche Geschichten oder Anekdoten erzählt, wenn jemand seinen Rat braucht. Teilweise bindet er dabei auch "Fakten" ein, die später in der Serie vorkommenden Fakten widersprechen - wie z. B. die Geschichte über seinen verstorbenen Vater. Das macht die unhilfreichen Anekdoten noch merkwürdiger. :D

Aber wie gesagt war es insgesamt eine ganz erfreuliche Serie mit einigen ganz guten Folgen.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Zuletzt bearbeitet:
Deep Space Nine hat Protagonisten [...] insbesondere dem gleichen geistigen Stand wie heutige Menschen und handeln insbesondere auf Basis der selben irrationalen Ängste und haben als Ziel letztlich nur die kurzfristige Verwirklichung der eigenen Interessen im Sinne. Die Antagonisten gehen dabei eher (als in TNG) in Richtung klassischer "Bösewichte".
Liest sich schön, stimme aber nur bedingt zu.
Zum einen ja, Sisko, Worf, etc, sind Standardtypen den oft nur die story, nicht aber die Moral Recht gibt und viele Konversationen könnten auch aus einem amerikansichen Durchschnittsbüro stammen.
Zum Anderen haben wir auf Seite der Antagonisten einen Gul Dukat, der z.B. als liebender Vater IMO nicht in einen Topf mit einem chuuu-chuuu Darth-Vader oder einem beliebigen anderen muss die menschheit vernichten Dr. Evil geschmissen werden kann.
Auch bei den Gründern würde ich dir nicht zustimmen, während bei den Jem'Hadar ja praktischerweise die schwarz/weiss Begründung gleich mitgeliefert wird und daran auch nur sehr Oberflächlich mal gekratzt wird.

Zumindest die Protagonisten sind in TNG also "erwachsener".
Vielleicht hilft es die Protagnoisten in TNG in einer eher abstahierteren Form zu betrachten, an dem Extrempunkt die Rolle im Theater steht, die uns ja (mehr oder minder) nicht eine reale Person zeigt, sondern bewusst pointierte bis überzeichnete Charaktäre um die Handlung zu tragen und eine (Sub-)Botschaft mitzugeben.

"turbokapitalistischen Ferengi und die Klingonenehre kannten wir ja bereits aus TNG;"
Klingonenehre ja, aber auch diese wurde in DS9 weiter diversifiziert. Nach Der Blutschwur verstehen wir die Klingonen besser als davor und können ihr handeln besser nachvollziehen.
Die Ferengi haben ihren turbo-kapitalistischen Zug auch erst in DS9 erhalten. Aus TNG kennen wir sie hauptsächlich als aggressive Händler-Gnome.
Remember?:
paws-off-ferengi.png


Aber wie gesagt war es insgesamt eine ganz erfreuliche Serie mit einigen ganz guten Folgen.
Na Absolut.:bounce:
 
DS9 ist für mich die beste aller Trek-Serien und (leider) auch die Einzige, bei der ich mich regelmäßig zu irgendwelchen Re-runs durchringen kann.

Im Jahre 2002 hab ich für 600€ alle Staffeln TNG gekauft.
Im Jahre 2003 hab ich für 600€ alle Staffeln DS9 gekauft.

TOS habe ich auch auf DVD, VOY und ENT überhaupt nicht.

Vor einem Monat hat mir meine Mama dann TOS auf Blu-ray geborgt und ich hab mir schon Space Seed angeguckt, aber darüber hinaus fällt es mir schwer, überhaupt an irgendwelche Folgen zu denken, die ich nochmal unbedingt auf Blu-ray gucken muss.

Jetzt habe ich gesehen, dass gerade eine TNG Blu-ray Box rausgekommen ist (136€ bei Amazon) und für ein Augenblick war ich gereizt, doch wieder zuzugreifen.

Aber dann habe ich gedacht: Wie viele Folgen wirst du dir davon überhaupt noch mal angucken? Zumal du die Serie ja auch auf DVD (und auf Platte) hast? Auch da fallen mir maximal eine handvoll Folgen ein.

Ganz ehrlich, zu einem Komplettmarathon würde ich mich höchstens bei DS9 noch aufraffen können, und selbst da fiele es mir schwer.

Es hat sich halt in den letzten 10, 15 Jahren einfach zu viel auf dem Serienmarkt getan. Zwar leider nicht wirklich im Sci-Fi-Sektor (und seien wir ehrlich: Nach einem grandiosen Start ist selbst BSG am Ende eher bedröppelt zu Ende gegangen), aber in der Breite.

Es gibt halt zu viele neue gute Serien, als dass man sich noch oft mit dem 20 Jahre alten Kram begnügen muss.

aber ob DS9 nun von B5 geklaut oder nicht, DS9 war die erste Serie, die den Charakteren so etwas wie Dreidimensionalität gegeben hat und wo die Charaktere am Ende der sieben Jahre nicht mehr immer noch genau da waren, wo sie am Anfang standen. Eine ähnliche Entwicklung haben eigentlich nur die TOS-Charaktere in den Filmen gehabt, ansonsten waren alle ST-Serien-Charaktere entwicklungstechnisch irgendwie statisch.
 
Zum Anderen haben wir auf Seite der Antagonisten einen Gul Dukat, der z.B. als liebender Vater IMO nicht in einen Topf mit einem chuuu-chuuu Darth-Vader oder einem beliebigen anderen muss die menschheit vernichten Dr. Evil geschmissen werden kann.
Auch bei den Gründern würde ich dir nicht zustimmen, während bei den Jem'Hadar ja praktischerweise die schwarz/weiss Begründung gleich mitgeliefert wird und daran auch nur sehr Oberflächlich mal gekratzt wird.
Ja, also die Antagonisten in DS9 sind definitiv nicht alle einfach in Topf "böse, um böse zu sein" zu werfen. Da möchte ich meine Aussage oben auch nicht ohne die Einschränlung "eher (als in TNG)" verstanden wissen. :)
Dukat bietet in der zweiten bis vierten Staffel durchaus Potential; einerseits versucht er bloß, möglichst erfolgreich (obenauf) im Strom zu schwimmen. Andererseits riskiert er dann seine Karriere, um sich seiner Verantwortung als Vater zu stellen. Leider geht er dann in der 5. bis 7. Staffel wieder mehr in Richtung des stumpfen Bösewichts.

Die Ferengi haben ihren turbo-kapitalistischen Zug auch erst in DS9 erhalten. Aus TNG kennen wir sie hauptsächlich als aggressive Händler-Gnome.
Na ja, die Händlergnome waren sie in DS9 dann ja auch immer noch. Und die turbokapitalistische Einstellung konnte man doch auch in TNG gut sehen, z. B. in den Folgen mit Daimon Bok, wo die anderen Ferengi immer entsetzt waren, nicht weil er Picard töten wollte, sondern weil er dabei nicht nach Profit strebte. ;)
Eine Sache hatte ich aber vergessen. DS9 hat uns die einzigen weiblichen Ferengi präsentiert - wenn es auch nur zwei waren, wenn ich mich recht entsinne.

@DJDoena:
Na, die neue Blueray-Version von TNG hat doch überarbeitete Special Effects. :D
Ich habe jedoch mir noch nicht mal einen Blueray-Player gekauft. Vielleicht mache ich das ja, falls es mal eine neue Star Trek-Serie geben sollte.

Ich sehe natürlich, dass die episodische Struktur der meisten Star Trek-Serien im Wesentlichen darauf ausgelegt ist, dass die Charaktere sich nicht massiv verändern.
Ich sehe da aber auch bei den TNG-Charakteren durchaus Veränderungen: Riker wird merklich erwachsener und gesetzter über die Jahre (wird ja bereits in Best of Both Worlds auch mit Shelby witzig konterkariert); Picard widmet sich auch einigen seiner Schwächen wie z. B. seinem Verhalten gegenüber Kindern und die Entwicklung einer gewissen Lässigkeit.
Auch über Data, La Forge, Worf, Wesley und wohl leider in geringerem Maße Troi kann man durchaus eine Entwicklung beobachten. Einzig Dr. Crusher war trotz einiger interessanter Episoden kein Entwicklung vergönnt - vermutlich war sie schon von Anfang an "perfekt". :D
Das erinnert mich an die ursprüngliche Idee zu der TNG-Folge mit Thomas Riker, wo geplant war, William Riker sterben zu lassen.

Das müsste man jetzt mal mit der Entwicklung der Charaktere in DS9 vergleichen, wohl am meisten Kira, Jake und Nog. Bei Sisko, Quark und Odo ist sicher auch eine Entwicklung erkennbar. Jadzia ist diesbezüglich wohl mit Dr. Crusher vergleichbar. O'Brien hat beachtlich wenig Entwicklung innerhalb der Serie, wenn man bedenkt, dass er mehrfach massiv traumatisierende Erlebnisse erlebt, die ihn jeweils für eine Folge lang traumatisieren.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Bis auf die Stargate-Serien kenne ich leider keine Science-fiction-Serien, kann also zum Vergleich nicht viel singen.

Innerhalb Star Treks finde ich DS9 aber gelungen, weil ein neues Konzept umgesetzt wurde. TNG ist ja eigentlich nur eine (großartige) Weiterführung des Prinzipes von TOS: Jede Woche fliegt die Enterprise was Neues an. DS9 spielt dann aber auf einer Raumstation und bietet dem Zuschauer somit etwas Neues. VOY und ENT wärmen dann nur das Altbekannte wieder auf: Jetzt geht das Schiff eben verloren oder es spielt alles 100 Jahre früher. Lutscht sich irgendwann aus.

Innovation ist da eben wichtig. Das gleiche Problem sieht man beim Stargate: Nach SG-1 und Atlantis hätte eine dritte Serie nach gleicher Bauart nicht funktioniert, wie ich denke, da alles schon mal gesehen. Daher hatte man Universe völlig neu aufgezogen. In meinen Augen wäre das auch gelungen, hätte man sich weniger an Soaps angelehnt oder den pseudo-religiösen Kram weggelassen. Atmosphärisch war Universe im Prinzip ja durchaus gelungen: Düsterer als seine Vorgänger und der beständige Konflikt um Führerschaft, was durchaus realistisch ist.

Das religiöse Element bei DS9 ist auch neu, hat mir aber (wie anderen hier) nicht wirklich gefallen. Vor allem mißfiel mir, daß natürlich Sisko von diesen Wesen auserwählt wurde. Es ist allerdings meine persönliche Meinung, Religion bei Star Trek ist an sich ja nicht schlecht, nachdem das Universum ja sehr vielfältig ist, wieso sollten alle Lebewesen Atheisten sein?

Die Charaktere sind bei DS9 in der Tat gut gezeichnet gewesen. Bei VOY hingegen war das weniger der Fall, man wärmt da eben wieder neu auf. Auch gab es diese deutlichen Bindungen, Freundschaften wie in DS9 danach nicht mehr so. Gerade das Verhältnis zwischen Quark und Odo finde ich gelungen, weil sehr vielschichtig. Was kennt man danach vergleichbares?

Was ich allerdings bei DS9 schade fand, ist der Umstand, daß der Dominion-Krieg sehr schnell wieder vorbei war. Dabei war das mal etwas Neues. Erstmals hatte man eine wirkliche, dauerhafte Bedrohung und eine unsichere Zukunft. Die Föderation und ihre Freunde stehen auch erstmals ziemlich mit dem Rücken zur Wand. (Nicht mal die Borg-Sachen waren dermaßen bedrohlich.) Ich erinnere mich an eine Stelle, wo Verlustlisten regelmäßig eingesehen werden. Die besagten Episoden zwischen Verlust und Rückeroberung der Station fand ich daher auch atmosphärisch sehr gelungen. Schade, daß so schnell der Alles-ist-gut-Modus wieder vorlag. Voyager war ja, obwohl man völlig auf sich alleine gestellt war, ja nie wirklich bedrohlich, abgesehen mal von Folgen wie etwa dem Zweiteiler "One Year Hell".

Ist schon wieder fast ein Jahr her, daß ich DS9 auf DVD sah, ich müßte es mal wieder machen und schauen, wie einfach gestrickt die Episoden wirklich sind. Da kann ich aus meiner Erinnerung heraus wenig sagen gerade. Obwohl mir ja ansonsten bei Filmen doch sehr oft auffällt, wenn so etwas der Fall ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
DS9 ist für mich die beste aller Trek-Serien und (leider) auch die Einzige, bei der ich mich regelmäßig zu irgendwelchen Re-runs durchringen kann.

Im Jahre 2002 hab ich für 600€ alle Staffeln TNG gekauft.
Im Jahre 2003 hab ich für 600€ alle Staffeln DS9 gekauft.
Oh, sie haben DS9 undTNG mit einer billiger Preis gekauft. Aber ich habe viele Geld ausgegeben, um alle Staffeln DS9 zu kaufen.

Innovation ist da eben wichtig. Das gleiche Problem sieht man beim Stargate: Nach SG-1 und Atlantis hätte eine dritte Serie nach gleicher Bauart nicht funktioniert, wie ich denke, da alles schon mal gesehen. Daher hatte man Universe völlig neu aufgezogen. In meinen Augen wäre das auch gelungen, hätte man sich weniger an Soaps angelehnt oder den pseudo-religiösen Kram weggelassen. Atmosphärisch war Universe im Prinzip ja durchaus gelungen: Düsterer als seine Vorgänger und der beständige Konflikt um Führerschaft, was durchaus realistisch ist.
Ja, ich stimme zu ihre Meinung. Die Innovation ist sehr wichtig für alle.
 
Die Antagonisten gehen dabei eher (als in TNG) in Richtung klassischer "Bösewichte".

da würde ich auch eher wiedersprechen, und galaxy-class recht geben. dukat, die gründerin und weyon sind gar nicht klassisch, sie handeln nicht aus reiner bosheit, sondern aus eigenen interessen ... und genetischer vorgabe oO naja sind wir das nicht irgendwie alle :D
viele charaktere wechselten sogar die seiten: martok, damar (gawron)

Im grunde genommen war ds9 seiner zeit und dem star trek universum weit voraus, verpasste aber schließlich ihr potential und verkaufte sich massiv unter wert. ich meine das setting war doch total cool, bunte vielfältige charaktäre: quark, odo, kira, garak... ok es ist schon einiges passiert, aber irgendwie, hat das ganze doch nicht überzeugt, bzw man hätte wesentlich mehr draus machen können. ds9 hatte 3 richtig gute story lines, so hätte eig. die ganze serie sein sollen:
der weg des kriegers, die besetzung von ds9 und das ende.
der dominion krieg wurde zwar schon gelegentlich behandelt und bei cliffhangern immer wieder gern verwendet, aber es überzeugte irgendwie nicht so recht und wirkte meistens ziemlich durchgekaut :/
da gab es zwar in der dritten und vierten staffel viele highlighst, später baute es aber irgendwie ab.
die benannten folgen lieferten charaktäre an ihre grenzen und gute lange spannende und wendungsreiche stories. shadows and symbols und AR 588 (oder so ;) ) waren auch klasse. hmm anderseits gab es auch viele richtig lustige episoden, wie der magnificent ferengi, dax und worfs hochzeit, die james bond verarsche (! Oo), die baseball folge oder die casino folge, und vic vontain fand ich irgendwie gar nicht nervig, der war doch sau cool :D
das wars aber auch schon fast...

neulich lief der geheimnisvolle garak. das war ein richtig guter doppelteiler, so hätte eig die ganze serie sein sollen (aber auch mit den lustigen folgen, wieso gab es keine musical folge? :D)
 
viele charaktere wechselten sogar die seiten: martok, damar (gawron)
Martok hat nicht die Seiten gewechselt. Von dem Moment an, als wir den echten Martok das erste Mal gesehen haben, nämlich im Internierungslager des Dominion, war er auf Worfs (und Bashirs ;)) Seite.

da würde ich auch eher wiedersprechen, und galaxy-class recht geben. dukat, die gründerin und weyon sind gar nicht klassisch, sie handeln nicht aus reiner bosheit, sondern aus eigenen interessen ... und genetischer vorgabe oO naja sind wir das nicht irgendwie alle :D
Was ist denn mehr klassischer Bösewicht als "böse geboren"? Dabei möchte ich nicht verhehlen, dass Weyoun ein wunderbarer Serien-Charakter ist. ;)

Bei den Gründern wird zwar eine Motivation genannt, warum sie als Bösewichte auftreten. Danach habe ich aber den Eindruck, dass sie stärker darauf fixiert sind, die Bösen zu sein als darauf, ihre eigentliche Motivation zu erfüllen. Der einzige Lichtblick bei den Gründern ist hierbei die allerletzte Folge, als sie - allerdings mit dem Rücken zur Wand - endlich dem Gedanken, dass Ihr eigentliches Ziel (nicht von anderen verfolgt zu werden) auch anders zu erreichen sei als durch totale Unterdrückung.

Aber zweifellos gibt es auch gute Beispiele in DS9; Damar und Garak sind schon interessant, auch Dukat ist in der Mitte der Serie nicht eindimensional.

Live long and prosper,
Vulcan
 
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