D@ve schrieb:
Also ganz leugnen kann man das Problem mit Raubkopien imo nicht...
Das Problem wird deutlich überschätzt. Faktisch ist es so, dass bei den meisten illegalen Kopien - sofern die Möglichkeit des illegalen Kopierens nicht vorhanden wäre - gar kein Interesse besteht, den Film im Kino zu sehen oder gar als DVD zu kaufen.
Nur ein kleiner Bruchteil der illegal kopierten Filme kann man also für geminderte Verkaufszahlen verantwortlich machen.
Desweiteren gibt es teilweise auch gerade den gegenteiligen Effekt: durch die Möglichkeit, einfach an einen Film ranzukommen, guckt man sich auch mal einen Film an, dem man normalerweise niemals eine Chance gegeben hätte, findet ihn gut und kauft ihn sich dann auf DVD - vielleicht kommt sogar in einen ganzen Franchise dabei rein.
Die Rechnungen von Film- und Musikindustrie gehen immer von total abstrusen Voraussetzungen aus wie "alle verkauften DVD-Rohlinge werden für Raubkopien verwendet" oder "alle Film-Downloads oder Internet-Streams wären eigentlich ein verkauftes Produkt gewesen". Man kann daher die "offiziellen" Zahlen gut und gerne um den Faktor 1.000 bis 10.000 runterrechnen, um auf eine vielleicht halbwegs realistische Zahl zu kommen.
Wenn man dann die Kosten für die Lobbyarbeit gegen illegales Kopieren, die ganze Werbung, um die Begrifflichkeit "Raubkopierer" und soweiter gegenrechnet, kostet die wahrscheinlich mindestens genauso viel wie die Firmen durch das illegale Kopieren tatsächlich verlieren.
Ebenso wie sie die Zahlen künstlich hochstilisieren, machen sie es auch mit den Begrifflichkeiten. "Raubkopieren" ist natürlich als Begriff vollkommen falsch. Es handelt sich keinesfalls um einen Raub - hierfür wäre zumindest die Androhung von Gewalt zur Unterstützung des Kopierens notwendig. Es ist "nur" ein Diebstahl und dann sogar "nur" ein Diebstahl mit nur passivem wirtschaftlichen Schaden für das Opfer.
Bei einem normalen Diebstahl nimmt Person A Person B eine Menge der Ware W weg. Person B verfügt danach über eben diese Menge weniger an Ware W.
Beim illegalen Kopieren ist nicht mal das erfüllt, Person B behält die volle Menge seiner Ware W.
Es gibt also rein einen passiven wirtschaftlichen Schaden: da Person A nun auch über Ware W verfügt, sinkt potentiell die Nachfrage für Ware W.
Wenn man dann noch bedenkt, dass man für jedes kopierfähige Gerät (seien es nun Rekorder oder Brenn-Laufwerke) einen Aufpreis zahlt, weil damit ja illegales Kopieren möglich wäre, finde ich den ganzen Hype, den die entsprechenden Industrien um ihre angeblichen Verluste machen, absolut lächerlich.
DJ Doena schrieb:
Solange man sie nicht zwanghaft angucken muss, bevor das erste DVD-Menü erscheint, eine Unsitte, die jetzt auch von VHS-Zeiten auf so manche DVD übergeschwappt ist, ...
Die absolute Unsitte dabei ist ja, wenn da Anti-"Raubkopierer"-Werbung auf der DVD ist. Ich meine HALLO, ich habe die Scheiß-DVD gekauft und die ballern mich mit ihrem Hexenjagd-Scheiß zu...
Eigentlich sollte ich, wenn ich das nächste Mal so eine Werbung auf einer DVD vorfinde, konsequenterweise anfangen, von der Produktionsfirma Filme nur noch aus dem Internet zu laden...
a) Nö privat habe ich keinen Internetanschluss (bin selbstständig)...
Zahlen musst Du, wenn Du ein empfangsbereites Gerät hast, d.h. in diesem Fall ein Rechner, der potentiell internetfähig ist.
Beim Fernseher musst Du ja auch nicht dafür zahlen, wenn Du eine Kabelanschluss oder Satellitenempfang hast, sondern wenn Du ein Gerät hast, das das Signal umsetzen kann
Live long and prosper,
Vulcan
PS: GEZ ist in der derzeitigen Form totaler Müll.