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Ductos Moore
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Was meint ihr:
- Der Film von David Lynch
oder
- Der Dreiteiler von John Harrison
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- Der Dreiteiler von John Harrison
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Diese Bücher sind für sich betrachtet triviales SF-Mittelmaß. Eingebettet in das Dune-Universum werden die Bücher an dem Anspruch, dem sie sich damit automatisch stellen nicht annähernd gerecht. Auch wenn sie 10.000 Jahre vor „Der Wüstenplanet“ spielen, zeichnen sie das Universum nicht so, dass es sich mit dem anderen zusammenführen lässt. Oh ja, viele bekannte Namen werden eingebaut und verwendet (Atreides, Harkonnen, Butler, Suk, usw.), aber man baut keine emotionale Verbindung zu diesen Menschen auf. Ein weiterer Makel ist die sehr einfach gehaltene Sprache. Dies macht es zwar relativ einfach, sich durch die insgesamt 2500 Seiten zu lesen, entspricht aber nicht dem Anspruch, den Frank Herberts Bücher aufgestellt haben. Inwieweit sich die Sprache auf die Übersetzung zurückführen lässt und ob das Original besser geschrieben ist, kann ich an dieser Stelle nicht beantworten.
Inhaltlich merkt man den Einfluss von Kevin Anderson, der bereits viele Geschichten für das Star Wars Universum geschrieben hat. Da sind wir nun, die Denkmaschinen – primär verkörpert durch den Zentralcomputer Omnius und zwei unabhängige Roboter Erasmus und Seurat – versklaven die Menschen auf rund 550 Welten, während ihnen nur wenige Liga-Welten entgegenstehen, welche ihrerseits mit versklavten Menschen auch keine Probleme haben. Eine dritte und vierte Partei sind Menschen, die sich vor vielen Jahrhunderten von ihren menschlichen Körpern getrennt haben. Erstere sind die „Titanen“, welche das Omnius Computersystem vor 1000 Jahren erschaffen haben, um die Macht zu erlangen – dummerweise übernimmt Omnius selbst die Macht. Die anderen sind die Kogitoren, welche ebenfalls seit 1000 Jahren über „das Leben, das Universum und alles sonst“ philosophieren.
Zwischen der Liga und den synchronisierten Welten besteht kein Frieden, aber ein brüchiges Gleichgewicht. Der Hauptcharakter Vorian Atreides, Sohn des Titanen Agamemnon lebt im Omnius-Imperium, bis ein Ereignis den Djihad (Djihad heißt eigentlich „heiliger Weg“, wird aber oftmals mit „heiliger Krieg“ übersetzt) der Menschen gegen die Denkmaschinen auslöst. Ab dort bis zum Ende der Trilogie vergehen knapp 200 Jahre in denen sowohl die Denkmaschinen, als auch die Menschen unvorstellbare Grausamkeiten begehen, um diesen Krieg zu ihren Gunsten zu entscheiden. Dabei reisen die Menschen und Maschinen mit Unterlichtgeschwindigkeit, sind aber trotzdem innerhalb weniger Monate in den feindlichen Territorien. Es werden Milliarden von Menschen geschlachtet und geopfert und wenn es zum Nahkampf kommt, kämpfen Söldner mit „Pulsschwertern“ gegen Kampfroboter – George Lucas hätte seine wahre Freude gehabt. Dann gibt es da noch „Zauberinnen“, welche sich dem Kampf gegen die Titanen verschworen haben und mit „Mentalblitzen“ Gehirne zerstören können. Außerdem schafft es eine Frau, sich innerhalb einer Lebenszeit in einen Navigator zu verwandeln, wie wir ihn aus dem Lynch-Film kennen – nichts mehr mit „Jahrtausende des Spice-Konsums haben sie genetisch verändert“.
Selbstverständlich ist am Ende der Trilogie jeder tot, der in den originalen Dune-Büchern nicht vorkommt (Omnius, Titanen, Kogitoren) und jede wichtige Organisation zumindest angedeutet (Gilde, Suk-Schule, Bene-Gesserit). Des Weiteren wird aufgrund einer hanebüchenen Wendung der Story die Atreides-Harkonnen-Feindschaft 2 Seiten vor dem Ende des 3. Bandes aus dem Ärmel gezaubert.
Fazit: Wer einfach SF-Kost mag, kann’s lesen, wer auf spannende Weise erfahren will, was in Butler’s Djihad passierte, sollte es lieber bleiben lassen.