[VOY] Season of Hell

Vulcan

Lieutenant
Bryan Fuller hat sich zu seiner Zeit bei VOY geäußert. Insbesondere hatten die Autoren wohl geplant, den Year of Hell-Plot tatsächlich serialisiert eine ganze Staffel lang laufen zu lassen. Das scheiterte dann allerdings an Rick Bermans Widerstand.[1]
Rick Berman ist natürlich dafür bekannt, immer an Altbekanntem festhalten und nie was riskieren zu wollen. Damit hat er viele kreative Ideen und progressive Möglichkeiten verhindert. In diesem Fall bin ich aber ausnahmsweise mal ganz zufrieden mit der Entscheidung. Year of Hell war ein guter Zweiteiler (plus die einige Zeit vorher angesiedelte Einzelepisode zum Foreshadowing), aber eine ganze Staffel davon hätte ich echt nicht gebraucht. Es ist auch beachtlich, wenn man es abwägt gegenüber all den individuellen Episoden der Staffel, die dann weggefallen wären.
Außerdem war mit DS9 bereits eine aktuelle Star Trek-Serie mit dem Ausloten von serialisierter Erzählung aktiv - und das war auch gut so. Es ist gut, neue Ideen und neue Erzählstile auszuprobieren. Aber beide aktuellen Star Trek-Serien in die selbe kreative Richtung experimentieren zu lassen, wäre dann wiederum wenig innovativ. Damit hätte man das doppelte Risiko (falls die Idee doch nicht so gut ist), ohne den doppelten Gewinn haben zu können (der zweite, der eine innovative Idee umsetzt, kriegt kein Staunen sondern ein müdes Gähnen).

Live long and prosper,
Vulcan

[1] https://trekmovie.com/2020/05/29/br...-year-of-hell-season-rejected-by-rick-berman/
 
Für die damaligen Verhältnisse wäre es revolutionär gewesen. Eine Staffel hätte man es wohl schon ausgehalten. So wirkt die Folge so überfrachtet. Klar - leider wäre es dann wieder so Mainstream SciFi mäßig dunkel und düster geworden.
Aber wenn man dann einfach alle anderen Folgen der 4.Staffel hinten angegängt hätte, wäre uns Staffel 7 erspart geblieben. Das wäre doch was gewesen.
 
Mir hätte VOY tatsächlich vielleicht gefallen, wenn sie das gemacht hätten. Aber naja, Rick Berman halt mal wieder. Typisch. ;)
 
Außerdem war mit DS9 bereits eine aktuelle Star Trek-Serie mit dem Ausloten von serialisierter Erzählung aktiv - und das war auch gut so. Es ist gut, neue Ideen und neue Erzählstile auszuprobieren. Aber beide aktuellen Star Trek-Serien in die selbe kreative Richtung experimentieren zu lassen, wäre dann wiederum wenig innovativ.

Ron Moore hat im Bonusmaterial zu DS9 sehr betont, dass sie gar nicht bewusst geplant hatten, DS9 zu serialisieren. Das wäre wohl eher zufällig geschehen, als sie überlegt haben, wohin sie mit der Domion Geschichte eigentlich hin wollen, und kamen so auf die Idee, das klingonische Imperium den Friedensvertrag aufkündigen zu lassen. Rick Berman war aber an DS9 scheinbar so uninteressiert, dass er das DS9 einfach hat machen lassen.

Bryan Fullers Idee für die Season of Hell klingt ja deutlich durchgeplanter, als es bei DS9 der Fall gewesen ist.
 
Ron Moore hat im Bonusmaterial zu DS9 sehr betont, dass sie gar nicht bewusst geplant hatten, DS9 zu serialisieren. Das wäre wohl eher zufällig geschehen, als sie überlegt haben, wohin sie mit der Domion Geschichte eigentlich hin wollen, und kamen so auf die Idee, das klingonische Imperium den Friedensvertrag aufkündigen zu lassen.
Also ehrlich gesagt ist das auch die Variante, die ich bevorzuge. Man überlegt sich, welche Geschichte man erzählen will und wählt dann die Mittel, die dafür am besten geeignet sind. Deswegen ist die serialisierte Form von DS9 in weiten Teilen so gut gelungen.

Die andere Richtung, erst die Mittel zu wählen (hey, wäre es nicht toll, was Serialisiertes zu machen) und dann zu schauen, mit welcher Handlung das möglich ist, führt selten zu was Gutem. Deswegen ist die serialisierte Form von DIS in weiten Teilen so misslungen.

In Bezug auf VOY bin ich mir nicht sicher, in welche Richtung das dann gegangen wäre. Für mich klang "We wanted to see Voyager get its ass kicked every episode" halt nicht so spannend: 24 mal hintereinander verliert die Voyager gegen die Krenim, damit sie im Endzweiteiler endlich obsiegen. Ich vermute, dass es mir schwer gefallen wäre, so viel Build-up zu ertragen, nur damit dann am Ende die Voyager endlich in das Zeitschiff kracht. Für einen Zweiteiler war es dann hingegen genau richtig. Und es hätte dann wohl einige der besseren VOY-Folgen wie Flaschenpost, die Hirogen-Folgen, Der Zeitzeuge usw. vermutlich nie gegeben.

Na ja, also ich denke, bei VOY konnte man so oder so entscheiden; bei DS9 die Serialisierung zu unterbinden, wäre hingegen eine klare Fehlentscheidung gewesen. Gut für uns, dass das Network VOY als das Zugpferd betrachtete und Berman daher DS9 mehr hat durchgehen lassen.

Live long and prosper,
Vulcan
 
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