Volksvertreter und Wahlen

B

Bernd das Brot

Guest
Dieses Jahr stehen glaube ich ca 14 Wahlen an, also die Möglichkeit des kleinen Bürgers auf die Politik Einfluß zu nehmen und eine gewissen Einfluß auf die Regierung zu nehmen.
Ja, wir wählen unsere Volksvertreter und durch Wählen haben wir Einfluß auf die Politik unserer Regierungen.
Okay, ich war immer der Verfechter dafür, das nicht Wählen falsch Wählen ist, aber langsam zweifle ich daran.
Wenn ich mir die Bundesregierung und die Opposition anschaue, frage ich mich ob sie nach den Wählerwünschen handeln. Ehrlich gesagt handeln die überhaupt noch, mir kommt es nur noch so vor, das es um Machterhalt oder Machterreichung geht anstatt um Problembewältigung.
Im Vordergrund steht nur, was können wir tun, das die Dringlichkeit eines Problems geringer wird und es vor sich hergeschoben werden kann, nur um den Unmut bestimmter Wählergruppen zu sehr zu steigern: "Wir wollen ja unsere Position gefährden". Schöne Flickschusterei, wo ansich radikales Handeln gefragt ist und wo jeder Gruppe in den Hintern getreten werden muß. Es ist klar das der kleine Bürger nicht gerne Verzicht übt, wer tut das schon gerne, aber er nimmt es leichter hin, wenn es alle trifft. Wo ist die Verkleinerung des Verwaltungsapparates, wo die Vereinfachung der Gesetze, wo das gezielte Sparen unserer Politiker. Was brauchen wir noch Beamte, bzw. wo brauchen wir noch Beamte. Es ist doch kein Wunder das nicht gehandelt wird, da ja die, die durch solche Maßnahmen betroffen sind, ja an den Hebeln sitzen. Sehen wir doch die berufliche Zusammensetzung unsere Parlamente, hauptsächlich Beamte, die ihren "Job" ja behalten auch wenn sie im Bundestag tätig sind. Die brauchen sich ja keine Sorge um Altersversorgung usw. machen, ist ja durch die eigenen Gesetzgebung hervoragend geregelt. Lieber bei anderen kürzen und die eigene Position nicht gefährden. Ach ja, nicht zu vergessen, die Zusatzversorgung durch die etlichen Jobs in den Vorständen der Wirtschaft, man würde sich da ja auch ins Bein schneiden, wenn man mal richtig handeln würde.
Nehmen wir die Gesundheitsreform, anstatt hier einmal den Verwaltungsapparat der Krankenkassen sinnvoll zu verkleinern, den Geldverschwendung durch den unnötigen Bau von Repräsentationsgebäuden (siehe AOK-Gebäude in Kiel 15 Millionen ?), sich mal zu fragen, warum der simple Chef einer Ortskrankenkasse aus Kleinkleckersdorf einen Dienstwagen braucht, wenn er sowieso nur in seinem Büro arbeitet, usw. Nein, es wird nur der kleine Bürger mit höheren Zuzahlungen, Praxisgebühr und Leistungsstreichungen belastet. Hätte man auf beiden Seiten gehandelt, wäre der Unmut kleiner, der Wirkung der Maßnahmen aber wirklich erfolgreich gewesen. Über Hartz wollen wir erst gar nicht sprechen.
Lange Rede kurzer Sinn, was aus dem etablierten Bereich kommt ist mittlerweile sehr in Frage zu stellen. Und die Alternativen, auch die sind auch erschreckend. Parteiprogramme, die nichts beinhalten, außer Publicitygeschichten, ewig gestrige die Intoleranz und versteckten Rassismus predigen oder Parteien, die die Trennung von Staat und Kirche unterlaufen wollen und ihre religiösen Ansichten per Staatsdekret aufpropfen wollen. Bei vielen Parteien hab ich das Gefühl, das sie nur gegründet werden, um nachher bei der Erstattung der Wahlkampfkosten aus Steuergeldern (was meiner Meinung abgeschafft hört, da die Parteien sowieso nach der Pfeife ihre größten Spender tanzen) abzusahnen.
Wir nähern uns mit großen Schritten sogar der Position, wo man nicht mehr sagen kann, das man von zwei Übeln, das geringere wählt, weil es nur noch gleichgroße Übel gibt, bzw. nur noch ein Übel.
Jetzt werden einige sagen, das man sich ja selber politisch betätigen kann. Gut, aber dazu braucht man Zeit und Geld. Das Geld zieht man dir ja leicht aus der Tasche und die Zeit hat man auch keine mehr, man muß ja dafür sorgen, das was in die Tasche kommt.
Mit den Worten meines Nickgebers:
Man kann machen was man will, es bleibt sowieso wie es ist....M I S T !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
Wenn man sich über das aktuelle System beschwert und andere sagen dass man doch selber aktiv werden soll um etwas zu ändern dann sind eigentlich die anderen wieder die Kurzsichtigen :). Politik hat schon seit langem nichts mehr mit Idealismus zu tun, mit dem Wunsch etwas zu verbessern. Wer politischen Einfluss will muss einer Partei beitreten (was in Deutschland also quasi nur eine der 4 1/2 *g* sein kann die sich im Bundestag wiederfinden). Parteibeitritt = uneingeschränkte Akzeptanz des Parteiprogramms. Wer Kritik übt an den höher Stehenden kann schon von vornherein damit rechnen, niemals mehr zu werden als Schuhputzer vom Ortsverein Korschenbroich. Wer mit der Masse schwimmt und sich durch Charakter (oder eher Charisma) und das richtige Portfolio hervor tut macht Karriere...

Dass die Politiker immer hilfloser werden sieht man ja auch daran woher sie versuchen, sich ihre neuen Köpfe zu holen: aus der Wirtschaft (denn da sitzen die Menschen mit Ideen. Kein halbwegs intelligenter Mensch geht freiwillig in die Politik wenn er in der Wirtschaft das 100fache verdienen kann...). Clement schreit nach einem Manager zur Übernahme der BfA - warum sollte klar sein. Aber hilft es? Sicher nicht. Wer der Wirtschaft den Rücken kehrt um aus persönlichem Idealismus zum Wohle der Allgemeinheit etwas zu verändern, der ist eh schon genauso "dumm" wie unsere Politiker...
 
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