Türkische Tageszeitung hetzt gegen Kanzlerin Merkel

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Merkel als "zweiter Hitler"

Die islamistische türkische Tageszeitung "Vakit" hetzt gegen die Bundeskanzlerin. Merkel wolle, wie seinerzeit Hitler, die Deutschen zu einer überlegenen Rasse machen.

"Merkel ist der zweite Hitler" prangt in großen Lettern auf der Sonntagsausgabe vom 2. September der in der Türkei erscheinenden islamistischen Tageszeitung Anadolu'da Vakit (kurz Vakit). Unter der Schlagzeile ist ein Foto der Bundeskanzlerin zu sehen, auf deren Arm ein rotes Hakenkreuz prangt. So wie seinerzeit Hitler versucht habe, die Deutschen zu einer überlegenen Rasse zu machen, so wolle nun Angela Merkel dieses Projekt fortsetzen, schreibt der Vakit-Kolumnist Hasan Karakaya.
Garniert wird der Artikel durch eine Karikatur von Kemal Güler. Unter der deutschsprachigen Losung "Türken raus" steht eine gezeichnete Angela Merkel mit Hitlerbärtchen und Vampirzähnen, von denen Blut tropft. Hinter ihrem schwarz-rot-goldenen Kleid hält sie einen Stab, an dessen Spitze ein bluttriefendes Hakenkreuz abgebildet ist. "Das neue Zuwanderungsgesetz" (Yeni göc yasasi) steht erklärend unter dem Hakenkreuz.

Anlass für diesen Aufmacher ist das am 1. September in Kraft getretene neue Zuwanderungsgesetz der Bundesrepublik, das sich vornehmlich gegen Türken richte, wie Vakit schreibt. Mit dieser Meinung steht die in einer täglich verkauften Auflage von etwa 70.000 Exemplaren in der Türkei erscheinende Zeitung nicht allein. So hatten mehrere türkische Migrantenorganisationen die zweite Sitzung des Integrationsgipfels bei der Kanzlerin am 12. Juli aus Protest gegen dieses neue Gesetz boykottiert, da es besonders die Migranten aus der Türkei benachteilige.

Auch nachdem Bundespräsident Horst Köhler das Gesetz am 21. August unterschrieben hatte, riss vor allem in türkischen Zeitungen die Debatte um dieses Gesetz nicht ab. Die Prüfung habe "keine durchgreifenden verfassungsrechtlichen Bedenken ergeben", begründete jedoch ein Sprecher Köhlers dessen Unterschrift.

Dass Vakit nun die "Nazi-Karte" zieht, dürfte nicht nur der berechtigten Kritik am neuen Zuwanderungsgesetz schaden, sondern auch für diplomatische Verstimmungen sorgen. Immerhin ließ sich der jetzige türkische Staatspräsident Abdullah Gül (seinerzeit noch Außenminister) unwidersprochen in dem Blatt zitieren, dass er diese Zeitung gut fände und auch gerne lese. Auf den Reisen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan fand sich unter dem ausgewählten Tross türkischer Journalisten auch immer wieder der Vakit-Kolumnist Karakaya.
Quelle (www.zeit.de)
 
Die Vakit is wohl sowas wie das türkische Aquivalent zur BILD oder was?

Das uns ausgerechnet ein Land, das selbst einen handfesten Völkermord auf der Kappe hat, so kritisiert, ist ja wohl nicht ganz koscher.
 
Die Vakit is wohl sowas wie das türkische Aquivalent zur BILD oder was?
Ich glaube es gab aber weitführende negative Äußerungen auch in anderen Zeitungen der Türkei.
Aber selbst wenn - ein starkes Stück.

Interessant, dass sich jetziger Präsident Gül - früherer Außenminister - wohl bekannt hat, das Blatt gerne zu lesen.
 
Wenn man es Verleugnet wie ihr, schadet ihr euch nur selber wie zu Hitlers Zeiten.

Zensiert...
 
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Also zu dem Thema fällt mir spontan der Türkische Genozid an den Armeniern Anfang des 20. Jahrhunderts ein...
 
Was mir bei dieser Diskussion wieder einfällt sind die unverschämten Äußerungen des türkischen Premiers, als er hier in Köln zu Besuch war, von wegen, in Deutschland sollte es doch türkisch sprachige Schulen und Unis geben und in Deutschland lebende Türken sollten bloß ihre Heimatsprache benutzen. Ich hab mir auch gedacht, der hat sie nicht mehr alle. Jedes andere Land hätte sowas mit dem sofortigen Abbruch aller diplomatischen Beziehungen geahndet, aber wir sind ja leider zu brav dazu. Diese elende Saubermann-Immage, dass speziell die deutschen Politiker wohl aus innerem Zwang an den Tag legen, ist langsam nicht mehr tragbar, es wird Zeit, dass mal wieder jemand Tacheles redet, bevor wieder eine kleine Arbeiterpartei daher kommt und alles in den Ruin reißt.
 
Was mir bei dieser Diskussion wieder einfällt, sind die unverschämten Äußerungen des türkischen Premiers, als er hier in Köln zu Besuch war, von wegen, in Deutschland sollte es doch türkisch sprachige Schulen und Unis geben und in Deutschland lebende Türken sollten bloß ihre Heimatsprache benutzen. Ich hab mir auch gedacht, der hat sie nicht mehr alle. Jedes andere Land hätte sowas mit dem sofortigen Abbruch aller diplomatischen Beziehungen geahndet, aber wir sind ja leider zu brav dazu. Dieses elende Saubermann-Image, das speziell die deutschen Politiker wohl aus innerem Zwang an den Tag legen, ist langsam nicht mehr tragbar, es wird Zeit, dass mal wieder jemand Tacheles redet, bevor wieder eine kleine Arbeiterpartei daher kommt und alles in den Ruin reißt.
Genau so eine "kleine Arbeiterpartei" wäre es aber, die aus Populismus Tacheles reden würde.
Auf vollmundige Demagogen kann das Land gerne verzichten.
Subtile Diplomatie ist die größere Kunst und führt öfter zum Ziel, als markige Sprüche.
Gerade in der heutigen, globalisierten Welt bestehen nicht nur neue Notwendigkeiten, sondern auch neue Möglichkeiten. Gegenseitige Wünsche und Vorstellungen (die Türkei hätte ja nichts gegen eine Aufnahme in die EU) bedingen die Kooperation des anderen. Das wird Erdoğan von irgendeiner Seite auch mitgeteilt worden sein oder werden. Am Rande bemerkt: Die Sache mit den türkischsprachigen Schulen in Deutschland - so widersinnig das wirklich ist - war erstens ein Vorschlag in einer Art Gesamtkonzept mit anderen Ideen, zweitens sprach Erdoğan damit das Problem an, dass die Deutschtürken ein großes Sozialisationsproblem haben, sind sie doch weder in der deutschen noch in der türkischen Gesellschaft richtig verwurzelt (und sollten deswegen, nach Erdoğan, überhaupt erstmal Türkisch können) und drittens erntete seine Aussage von verschiedenen Seiten durchaus deutliche Kritik.

BTW:
Ich hab mir auch gedacht, der hat sie nicht mehr alle. Jedes andere Land hätte sowas mit dem sofortigen Abbruch aller diplomatischen Beziehungen geahndet, aber wir sind ja leider zu brav dazu.
Kein Land hätte deswegen den sofortigen Abbruch der Beziehungen folgen lassen.
 
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Bestättigt nur meine Meinung da nie und nimmer Urlaub zu machen...

Und wenn die Zeitung eh sowas wie die Bild bei uns ist, würde ich da genauso viel drauf geben wie bei unserem Käseblättchen ;):D
 
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