Sybok

M

Max

Guest
Wie geht es Euch mit der Figur des Sybok aus ST V - The Final Fronier?

Ohne Zweifel muss er eine charismatische, intelligente Person (gewesen) sein.
Richtig erholsam ist es demnach, dass er nicht den typischen Bösewicht darstellt.
Dennoch nimmt er Geiseln und entführt ein Schiff.

Richtig spannend ist es doch, sich seine "Überzeugsarbeit" anzusehen. Handelt es sich dabei um eine Gehirnwäsche? Jedenfalls nicht um eine, die zu Geschädigten führen würde, möchte man annehmen. Schließlich fühlen sich die Betroffenen (ich nenne mal Sulu und Uhura) danach wie befreit, sodass man es als psychologische Hilfe werten kann. Auf der anderen Seite ist diese "Unterstützung" ja auch womöglich deswegen mit einer Einflussnahme verbunden, weil beinahe alle nach ihr zu Anhängern der Mission Syboks werden.
 
Ich fand diesen Charakter schon recht glaubwürdig und sinnvoll gestaltet. Diese Überzeugungskraft ist sicher eine Art Hypnose. Spock kann auch anderen seinen Willen aufzwingen. Nur wenn Spock sowas tat, wurde nicht weiter darauf eingegangen, ob die Leute dann auch von ihrem Tun überzeugt sind. Möglich wäre es bestimmt.

Eine der vielen Schwächen im Film ist da allerdings dieser Möchtegerngott. Da stellt sich die Frage, wieso ist der da, und woher wußte Sybok, daß es genau an diesem Ort etwas zu entdecken gibt, wo sonst noch niemand gewesen ist?
 
Eine Nachbehandlung der "Sybok-Patienten" scheint nicht stattgefunden zu haben.

Ich sehe die Verbindung zwischen "Gott" und Sybok ähnlich wie weiland die zwischen V'ger und Spock.
Natürlich fand der Film keine Gelegenheit um "Gott" näher zu beleuchten, denn gerade uninteressant war der auch nicht: Die Entlarvung war zwar schnell und simpel, aber dafür mit einem gewissen banalen Reiz versehen. Wie er besiegt wurde... naja, schweigen wir drüber ;)
 
Mal ehrlich, so, wie es im Film dargestellt wird, hat Sybok doch keine Ahnung von Gehirnwäsche und Manipulation. Ich finde den Film schon allein aufgrund dessen unglaubwürdig, wenn er durch einfache Handauflegung plötzlich eine Schar von Anhängern sammelt.

Diese Spitzfindigkeiten und Kleinigkeiten, die eine gelungene Manipulation ausmachen sind es, die im Film VIEL zu kurz kommen. Der Charakter Sybok ist eben so künstlich, wie die aufgebauschte Geschichte um ihn.
Richtig ist zwar, dass der Film in diesem Aspekt gute Ansätze hat (anderen ihr Leid vor Augen zu führen und ihnen neue Wege daraus zu offenbaren ist wesentlicher Bestandteil von Hilfe, die zur Manipulation gebracht oder ausgenutzt werden kann) sie jedoch nicht konsequent ausformuliert. Oft ist es doch sogar so, dass eben die Ursache dieses Schmerzes zu Anfang gar nicht explizit genannt wird, tut man dies nämlich, so führt das in der Realität entweder zu Missverständnissen oder aber glatt zu Missgunst, Misstrauen und wenig Sympathie. Und da zeigt uns der Film das krasse Gegenteil, denn einmal ein wenig Gequatsche von "Schmerz", dann ein Kindheitstrauma von jedem und dann Friede, Freude, Eierkuchen - das ist keine Hilfe und noch weniger gelungene Manipulation, weshalb ich ihn für nicht glaubwürdig erachte.
 
Ich weiß gar nicht, ob man soviel von Hypnose sprechen sollte. Sicher ist es schon sehr heftig, wie schnell die entsprechenden Crew-Mitglieder von Syboks Idee nicht nur überzeugt, sondern auch eingenommen sind (schließlich werden sie ja auch zu ausführenden Organen).
Auf der anderen Seite wirkt es auf mich auch so, als verstünde Sybok einfach bei seinem Gegenüber den richtigen Nerv zu treffen, als habe er also ein Gespür dafür, was eine andere Person im innersten bewegt, was er dann quasi über eine Art "Gesprächstherapie" löst. Aber es stimmt schon: Dabei muss dann irgendein vulkanischer Hokuspokus im Spiel sein ;) Sonst wäre da keine Veränderung möglich.
Für mich bleibt aber frapierend, dass danach dieser einschneidende Punkt völlig unter den Teppich gekehrt wurde. Klar, wir müssen einfach mit der Schwäche des Film in dieser Hinsicht leben.
Dennoch interessant: Was läßt sich wie interpretieren, vor allem in der Zeit nach ST:V?...
 
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