Biff nach seiner Wiederbelebung
"Willkommen unter den Lebenden", sagte der Engel.
Der Mann zwinkerte, dann hielt er sich die Hand vor Augen, als erwartete er, hindurchsehen zu können.
"Ich lebe", sagte er in einer Sprache, die er nie zuvor gehört hatte.
"Ja", sagte der Engel.
"Was sind diese Laute, diese Worte?"
"Man hat dir die Gabe der Zungen gewährt."
"Die Gabe der Zungen hatte ich schon immer. Da kannst du alle Mädchen fragen, mit denen ich zusammen war."
Biff über seine erste Begegnung mit Jesus
Als ich dem Mann, der die Welt retten würde, zum ersten Mal begegnete, saß er am großen Brunnen in Nazareth, und eine Eidechse hing aus seinem Mund."
Biff und Josua (=Jesus) beim Nachspielen von Szenen des alten Testaments
"Lass mein Volk ziehen", sagte Josua als Moses.
"Okay."
"Du kannst nicht einfach \'Okay\' sagen."
"Nicht?"
"Nein, der Herr hat dein Herz gegenüber meinen Forderungen verstockt."
"Wieso hat er das getan?"
"Ich weiß nicht, er hat einfach. Also, lass mein Volk ziehen."
"Kein Stück." Ich verschränkte meine Arme und wandte mich ab, wie jemand, dessen Herz verstockt war.
"Siehe, wie ich diesen Stab in eine Schlange verwandle. Und jetzt lass mein Volk ziehen!"
"Okay."
"Du kannst nicht einfach \'Okay sagen."
"Wieso? Das war ein ziemlich guter Trick mit dem Stab."
"Aber so geht das nciht."
"Okday. Nie im Leben, Moses, dein Volk muss bleiben."
Josua schwenkte seinen Stab vor meiner Nase. "Siehe, ich werde dich mit Fröschen plagen. Sie werden dein Haus und auch dein Schlafgemach bevölkern und an deine Sachen gehen."
"Und?"
"Und das ist verheerend. Lass mein Volk ziehen, Pharao."
"Ich mag Frösche irgendwie."
"Tote Frösche", drohte Moses. "Haufenweise dampfende, stinkende, tote Frösche."
"Oh, in dem Fall solltest du lieber dein Volk nehmen und von dannen ziehen. Ich muss sowieso noch ein paar Sphinxe und so was bauen."
"Verdammt, Biff, so geht das nicht! Ich hab noch mehr Plagen für dich auf Lager."
"Ich will auch mal Moses sein."
"Das kannst du nicht."
"Wieso nicht?"
"Ich hab den Stock."
"Oh."
Und so weiter und so fort. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Bösewichter ebenso gern gespielt habe wie Josua die Helden. Manchmal rekrutierten wir unsere kleinen Brüder für die verabscheuungswürdigeren Rollen. Josuas kleine Brüder Judas und Jakobus spielten ganze Völker, etwa die Sodomiten vor Lots Tür.
"Schick die bieden Engel raus, damit sie uns kennen lernen können."
"Das tue ich nicht", sagte ich, denn ich spielte Lot (einen Guten, aber nur, weil Josua die Engel spielen wollte", "doch habe ich zwei Töchter, die von Männern noch nichts wissen. Die könnte ich euch vorstellen."
"Okay", sagte Judas.
Ich warf die Tür auf und führte meine imaginären Töchter heraus, um sie den Sodomiten vorzustellen....
"Nett, Sie kennen zu lernen."
"Hocherfreut."
"Ganz meinerseits."
"SO GEHT DAS NICHT!", rief Josua. "Ihr sollt versuchen, die Tür einzutreten, und dann schlage ich euch mit Blindheit."
"Dann zerstört du unsere Stadt?", sagte Jakobus.
"Ja."
"Lieber würden wir Lots Töchter kennen lernen."
"Lass mein Volk ziehen", sagte Judas, der erst vier war und die Geschichten oft noch durcheinander brachte.
Biff über Jesus Mutter.
Schon früh entwickelte ich als kleiner Junge eine Liebe zu Josuas Mutter, die mir Phantasien über Heirat, Familie und Zukunft bescherte.
"Dein Vater ist alt, was, Josh?"
"Nicht zu alt."
"Wenn er stirbt, heiratet deine Mutter dann seinen Bruder?"
"Mein Vater hat keine Brüder. Wieso?"
"Nur so. Wie würdest du es finden, wenn dein Vater kleiner wäre als du?"
"Ist er nicht."
"Aber wenn dein Vater stirbt, könnte deine Mutter jemanden heiraten, der kleiner ist als du, und der wäre dann dein Vater. Du müßtest tun, was er sagt."
"Mein Vater wird nie sterben. Er ist ewig."
"Das sagst du so. Aber ich glaube, wenn ich ein Mann bin und dein Vater stirbt, dann nehme ich deine Mutter zur Frau."
Josua zog ein Gesicht, als hätte er in eine unreife Feige gebissen. "Sag so was nicht, Biff."
"Es ist mir egal, dass sie verrückt ist. Ich mag ihren blauen Schleier. Und ihr Lächeln. Ich werde dir ein guter Vater sein. Ich lehre dich, Steinmetz zu werden, und ich schlage dich nur, wenn du frech wirst."
"Lieber würde ich mit Aussätzigen spielen, als mir das noch weiter anzuhören." Josua wandte sich ab.
"Warte. Sei nett zu deinem Vater, Josua bar Biff", - mein Vater mat mich stets bei meinem vollen Namen gerufen, wenn er etwas betonen wollte - "ist es denn nicht das Wort Mose, dass du mich ehren sollst?"
Klein-Josua machte auf dem Absatz kehrt. "Mein Name ist nicht Josua bar Biff und auch nicht Josua bar Josef. Ich bin Josua bar Jehova!"
Ich sah mich um, hoffte, niemand hätte ihn gehört. Ich wollte nicht, dass mein einziger Sohn (ich plante, Judas und Jakobus in die Sklaverei zu verkaufen) zu Tode gesteinigt wurde, weil er Gott gelästert hatte. "Sag das nicht noch mal, Josh. Ich werde deine Mutter nicht heiraten."
"Nein, wirst du nicht."
"Tut mir Leid."
"Ich vergebe dir."
"Sie wäre sicher eine ausgezeichnete Geliebte."
Biff im Gespräch mit Raziel
Gestern Abend habe ich mir mit dem Engel zum zweiten Mal "Krieg der Sterne" angesehen, und ich musste einfach fragen. "Du warst doch schon mal in Gottes Gegenwart, oder, Raziel?"
"Selbstverständlich."
"Glaubst du, er hört sich an wie James Earl Jones?"
"Wer ist das?"
"Darth Vader."
Raziel hörte einen Momen zu, während Darth Vader jemanden bedrohte. "Schon, ein bisschen. Aber er atmet nicht so schwer."