Ok, Ok, Ok. Shinzon sieht wirklich nicht aus wie ein Klon von Picard. Aber was soll's? Man muss es eher im übertragenen Sinn sehen. Shinzon hat schiefere und schlechtere Zähne als Picard, die Augenbrauen sind nicht ganz identisch, die Augen schon gar nicht, die Lippen zu dick (vielleicht sind sie ihm mal geplatzt oder aufgeschnitten worden - weiss man, was ihm auf Remus alles widerfahren ist, oder in den Kämpfen im Dominion-Krieg?) Vielleicht trägt er deshalb seitlich an der rechten Oberlippe eine Narbe. Aber was hätte man denn machen sollen? Es gibt zum Glück noch keine Klone (es sei denn man glaubt an den PR-Gag der Raelianer) - zumidest ist es sehr unwahrscheinlich. Wie also einen halbwegs fähigen oder gar begabten Schauspieler finden, der so aussieht wie P. Stewart vor 30 Jahren? Die menschliche Stimme verändert sich übrigens mit dem Alterungsprozeß auch.
Ich weiß nicht, ob man mit einem bloßen Vergleich weiter kommt. Beiden gemeinsam ist die Faszination der Sterne, strategisches Geschick und entschlossenes Handeln, das so weit geht, selbst eine aussichtslose Sache bis zum bitteren Ende durchzustehen.
Es läuft auf die - auch in Nemesis ungelöste - Frage hinaus, was einen Menschen von seinem Erbgut und was von seiner Sozialisation her prägt. Für Picard ist das letztlich unwichtig, in der entscheidenden Szene spricht er in der OV von "potential". Es kommt also auf die Möglichkeiten und Fähigkeiten an und wofür man sie nutzt. In diesem Punkt ist der Film in der Tat SEHR amerikanisch (-protestantisch-calvinistisch-puritanisch). Und wer seine Möglichkeiten nicht zum Guten nutzt und sich nicht bemüht, nach Besserem zu streben, nimmt ein böses Ende.
![Big Grin :D :D](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
In diesem Punkt ist der Film wirklich platt, was im Original noch stärker herauskommt als in der deutschen Synchronfassung.