Ist der Mensch der (StarTrek-)Zukunft wirklich besser?

Gecko

Lieutenant Junior Grade
In Star Trek wird immer wieder erwähnt, dass sich die Menschheit bis ins 23./24 Jahrhundert weiter entwickelt habe. Und dies nicht nur technologisch. Das Wesen der Menschen soll sich grundlegend geändert haben: Die Menschheit sei friedliebend, rational, verabscheut Gewalt, hat Gefühle im Griff, und, und, und...

Mir hat diese Vision immer imponiert. Doch in letzter Zeit habe ich einige Zweifel bekommen. Hat sich die Menschheit in Star Trek wirklich weiter entwickelt?

Hier einige Beispiele, die bei mir erhebliche Zweifel aufkommen lassen.
  • TOS: Kirk und seine Crew sind Prügeleien nicht gerade abgeneigt. Spock wird recht häufig wegen seiner vulkanischen Abstammung gehänselt (Ja, das wird er!).
  • TNG: Picard wird in StarTrek8 zum Rächer, der sichtlich Spaß daran hat, Borg niederzumetzeln.
  • DS9: Sisko schießt ohne Bedenken eine Chemiewaffe auf einen Planeten, ohne dass auch nur ein einziges Besatzungsmitglied widerspricht.
  • VOY: Die Crew erfreut sich an "Gladiatorenkämpfen", bei denen Gefangene aufeinander einschlagen müssen. Munter gröhlt man mit.

Hat sich die Menschheit wirklich verändert? Sieht so der "bessere" Mensch aus? Mir scheint, dass sich die Leute in Star Trek nicht so sehr gegenüber uns verändert haben. Die Beispiele waren größtenteils nur Einzelfälle. Aber sie zeigen eines: Man ist zwar grundsätzlich gegen Gewalt, aber wenn man dadurch Spaß hat oder sein Ziel leichter erreicht, wird sie trotzdem ohne Bedenken eingesetzt.

Irgendwie erscheint es mir wie Heuchelei, wenn ab und zu in Star Trek erwähnt wird, dass die Menschheit besser geworden ist.

Ist die StarTrek-Vision vom besseren Menschen im Laufe der Zeit unter die Räder gekommen?

[Dieser Beitrag wurde von Gecko am 11. März 2001 editiert.]
 
ich denke, immer wenn so etwas vorkam, wurden dadurch ethische konflikte dargestellt. und das ist ja eines der ideale von ST.

TOS ist vieleicht eine kleine ausnahme. schon janeway meinte, damals hätte man häufiger zum phaser gegriffen, als zur diplomatie. damals wars halt actionbetonter.
 
Die haben doch nur mitgegrölt, weil sie nicht wußten, dass da Gefangene kämpfen. Die dachten doch das wäre freiwilliger Natur.
 
Hallo ihr ich bin hier um mir freiwillig die Fresse polieren zulassen und im Ideal Fall über den Jordan zu treten und das alles weils mir Spass macht.
(das ist ironisch gemeint nur so als anmerkung)
 
Schon gut, aber du denkst ja auch, dass Boxer freiwillig in den Ring gehen, oder?
Beim Boxen kann man auch drauf gehen.
 
Ich denke, der Mensch hat sich nicht grundlegend verändert. Nur nach außen hin.
Wie schon Q sagte (sagen wird? :)), der Mensch sei eine primitive, gewalttätige Rasse, vielleicht hat er damit nicht mal so unrecht.
Der Mensch hat sich bis ins 24. Jhdt. verändert, er ist offener geworden und hat sich (scheinbar) besser unter Kontrolle, als jetzt. Sonst wäre die Föd. ja schon entweder zerbrochen, oder eine Gangsterorganisation.

Aber!!! (ich hasse dieses Wort)
Der Mensch kann sich in nur 400 Jahren nicht von seinem alten Wesen (einem ziemlich gewalttätigen) distanzieren. 400 Jahre sind einfach zu kurz.
Überlegen wir mal. Vor 400 Jahren - spanische Inquisition, Folter, blutige Kriege - heute - die Kriege sind noch brutaler geworden, neue und immer bessere Vernichtungsmethoden wurden entwickelt.
Ja, der Ottonormalbürger hat jetzt schon gewisse Rechte, aber im Krieg zählen sie auch nicht mehr. Die achso schöne Demokratie - mag ja wirken, aber 80% unserer Bürger verstehen nix von den Politikern und quatschen ihrem Nachbarn nach.

[aber wurde der mensch besser?]

Ich bin vom Thema abegekommen. Spiele ST 1000, 2000 Jahre nach "Jetzt" und es wäre friedlich, ließe ich mir einreden, dass sich der Mensch in dieser Zeitspanne gebessert hat, aber 400 Jahre??

In 400 Jahren kann der Mensch nicht seine "Urinstinkte" überwinden, und Gewalt zu 100% ablehen.
Nein, ich gehe noch weiter, ich bin mir sicher, dass heute Menschen, wenn ihnen keiner zusieht, Gladiatorenkämpfen begeistert zujubeln würden.

Damit will ich sagen, dass der Mensch in ST-Zeit absolut nichts gegen ein bisschen "Primitivität" hat, weg vom Frieden und den "sauberen" Kriegen.
Kenne ich doch einige Leute, die der Frieden in Person sind, aber manchmal ausrasten. (Da schließe ich mich mit ein)

Lange Rede, kurzer Sinn: Der Mensch kann sich in 400 Jahren nicht von Grund auf bessern.
 
ich denke schon, dass sich die menschen innnerhalb von 400 jahren ändern könnten. ich glaube auch daran, dass sich menschen von einen tag auf den anderen grundlegend ändern können,. beispielsweise durch ein einschneidendes erlebnis.

aber wenn die ST menschen alle nur perfekt wären, dann gäbe es keinen stoff für die moralfolgen. und dann wäre es wirklich kein ST mehr ;).
 
@Dash
Bei einem Menschen halt ich das auch für möglich, aber nicht bei der gesamten Menschheit, die ich in der ST-Zeit bereits auf weit mehr als 12 Milliarden schätze.
 
Eigentlich noch mehr denn in einer DS9 Episode in der ein parr von Bashiars Upgagradeten Freunden vorkommen ist glaube ich noch von mehr Menschen die Rede vor allem Dingen wenn man Bedenckt das 1970 noch ca 3,5 Milliarden Menschen auf der Erde lebten und es heute knapp 6 Milliarden sind
und es sich bei der Föderation um 150 Planeten handelt wovon ca 70% von Menschen bevölkert werden.
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We are the Borg resistance is futile

[Dieser Beitrag wurde von Admiral Locotus am 11. März 2001 editiert.]
 
@Supernic: Du hast da was von der Spanischen Inquisition erzählt. Nur so eine Bemerkung am Rande: Glaubst du, dass Starfleet-Offiziere im Dominion-Krieg cardassianische Frauen vergewaltigt haben?
 
Natürlich war das ja übertrieben ausgedrückt. SO extrem isses selbstverständlich nicht mehr.
 
Echtmal, ihr braucht euch doch nur hier und heute umzusehen und ihr seht was in Star Trek alles unmöglich ist! Trotz der paar erwähnten Sachen ist Star Trek immernoch so gut und so weit von unserer Realität entfernt. Nur muss ich auch zugeben, dass es sich jeden Tag ein Stück nähert. Die Menschheit in Star Trek ist eindeutig besser! Vielleicht nicht von der Evolution her, aber eindeutig von der Gesellschaft her.
 
Wenn man vergleicht, wie sich die Menschen inerhalb von 400 Jahren zu heute verändert haben, denke ich schon, dass sich auch Menschen in weiteren 400 Jahren verändern können, natürlich nicht alle.

Zu TNG Zeiten, waren (alle) Menschen friedlich, Offiziere der Föd. waren noch normale Offiziere, es gab schwarze Schafe, aber ansonsten recht friedliche Zeit. Dann kam der Krieg gegen das Dominion, viele Menschen würden getötet, das SF-HQ wurde angegriffen und viele SF Offiziere verloren ihre Freunde/Familien/ihr eigenes Leben. Der Krieg tobte im gesammten A-Q und fast jeder hat ihn erlebt und viele Lebewesen im A-Q hat dieser Krieg verändert. Siehe Picard, er läßt lieber seinen Gegener sterben, als ihm zu helfen, jedoch sehnt er sich nach den alten Zeiten, als sie noch Forscher waren, zurück. Auch in unserer Zeit sieht man, dass Krieg die Menschen verändert und ich schätze in 400 Jahren wird das nicht anders sein. Zu TOS Zeiten waren es auch wieder andere Zeiten, die Föd. war noch recht jung und dort war man noch Forscher in Fleisch und Blut, aber auch eine Art Held (Kirk), wenn ihr versteht was ich meine!
 
Hm, das hab ich eigentlich gemeint. Gesellschaftlich gesehen hat sich die Menschheit um Häuser verbessert, Toleranz, Friede, jeder hat was er braucht.
Ich hab eher vom evolutionalen Standpunkt aus bettrachtet - im Menschen schlummern immer noch die "primitiven" Aggressionen un mehr, allerdings wird das durch Erziehung, Disziplin in der Starfleet und einfach Selbstkontrolle unterdrückt.
Ok, ich hab mich unglücklich ausgedrückt, aber damit wollt ich sagen, zu 100% lässt es sich nicht unterdrücken.
 
mal ganz abgesehen davon, dass die wahrscheinlichkeit größer ist, dass sich die menschheit selbst vernichtet, bevor sie die möglichkeit hat, andere planeten zu besiedeln.
 
Dash schrieb:
mal ganz abgesehen davon, dass die wahrscheinlichkeit größer ist, dass sich die menschheit selbst vernichtet, bevor sie die möglichkeit hat, andere planeten zu besiedeln.


Uuuhhh! Ein Schwarzmaler!
Die Hoffnung stirbt nie!
 
Wenn wir hier von Menschen reden meinen wir fast immer Starfleet-Angehörige.

Fakt ist aber das wir über das Leben eines "Normalbürgers"(Zivilist) kaum etwas wissen.
Eine Ausnahme sind hier die paar Familienepisoden von Picar, Sisko, usw.
 
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