Ich fand nicht, dass man die Ferengis in DS9 "weihgespült" hat. Es sei denn, du meinst damit, dass sie nicht mehr so brutal waren, wie in der Folge, wo man sie in TNG kennengelernt hat.
Da gings für mich nicht um Brutalität, vielmehr wirkten die Ferengi der ersten TNG-Staffel halt "wilder" und unangepasst.
Quark war halt ein kleiner Gauner, aber bis auf ein paar Dutzend neue Erwerbsregeln...
Darüber hinaus fand ich jedoch, dass DS9 die meisten Vertiefungen von Rassen überhaupt gehabt hat.
In DS9 hat man extrem viel über die Kulturen der Ferengi, der Klingonen, der Cardassianer, der Bajoraner und des Dominion gelernt. Bei TNG kann man das allerhöchstens von den Klingonen behaupten.
Insgesamt merke ich, wie wenig ich mich für die Völker begeistern kann: Mir ist es am liebsten, mysteriöse Außerirdischen, die ihre Auftritte haben und sich mit ihnen näher charakterisieren lassen. Enzyklopädie-Wissen, also eine Anhäufung von Daten und nett-verpackten Analysen. Vielen Folgen, bei DS9, genauso wie bei TNG merkt man diesen Ansatz mMn stark an und das stört mich auch zusehens.
Die Maxime sollte also lieber sein, weniger über Völker zu zeigen und sie dafür bzw. damit interessant zu halten.
Denn was passiert, wenn man versucht, die Figuren näher zu beleuchten und dabei Chance und Risiko der Identifikationsfigur (wie zum Beispiel eben Quark) hat?
Man verfällt in den Zwang, all das Kuriose, das Seltsame, das Unständliche muss realativiert werden, denn sonst findet der Zuschauer auf die Dauer keinen Bezug dazu.
Aus diesem Grund sind die (ist der) Ferengi aus "Der Abgesandte"/"Emissary"-DS9 den Menschen viel viel ähnlicher als die aus "Der Wächter"/"The last Outpost"-TNG.