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sweettooth
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Arbeitsloser ohrfeigt Schröder
18. Mai 2004 19:53, ergänzt 19. Mai 2004 02:43
Eklat bei einer Wahlveranstaltung der SPD in Baden Württemberg: Als Bundeskanzler Schröder Autogramme gab, näherte sich ein Mann und wurde handgreiflich.
Ein Mann hat Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ins Gesicht geschlagen. Zu dem Zwischenfall kam es auf einer Europawahlveranstaltung der SPD im baden-württembergischen Mannheim am Dienstagabend, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AP bestätigte.
Schröder befand sich demnach bei einem Empfang für neue Parteimitglieder. Laut einem Regierungssprecher hat er dort in einem Pulk von Menschen gestanden und Autogramme gegeben. Der Mann, laut AP ein aus Bad Krozingen (Breisgau-Hochschwarzwald) stammender 52-jähriger Arbeitsloser, habe sich an ihn herangedrängt und sei «handgreiflich» geworden. Augenzeugen berichteten ein Mann im Anzug habe auf den Kanzler eingeschlagen. Ein 21-jähriger sagte der AP, Schröder habe «volle Kanne eine gescheuert» bekommen. Ein 25-jährige Veranstaltungsteilnehmerin sagte, der Täter könne kein SPD-Mitglied gewesen sein. «So etwas tun Sozialdemokraten nicht.»
Keine Versäumnisse
Der Mann wurde laut Polizeiangaben sofort von Sicherheitskräften festgehalten und vorläufig festgenommen. Versäumnisse bei den Sicherheitsvorkehrungen für den Kanzler sah der Polizeisprecher nicht: «Es konnte keiner damit rechnen, dass aus dem Kreis der Neumitglieder plötzlich ein Angriff auf den Bundeskanzler gestartet wird.» Schröder habe «keine sichtbaren Verletzungen» erlitten. Dem Regierungssprecher zufolge reagierte der Kanzler gelassen. Er habe anschließend eine Rede gehalten, ohne sich den Vorfall anmerken zu lassen.
Über die Motive des Mannes herrschte zunächst noch Unklarheit. Schröder wollte keine Stellungnahme zu dem Vorfall abgeben. Die baden-württembergische SPD-Vorsitzende Ute Vogt, die bei dem Vorfall anwesend war, kündigte am Abend an, strafrechtlich gegen den Angriefer vorzugehen. In einer Demokratie müsse das Wort zählen, sagte sie. Man dürfe niemandem Mut machen, sich aggressiv gegen andere zu verhalten.
Wie Mannheims Oberbürgermeister Gerhard Widder (SPD) der «Bild»-Zeitung sagte, will Schröder Strafantrag stellen. Er, Widder, wolle ebenfalls prüfen, «ob wir Strafantrag stellen», fügte er hinzu. Beim Kanzler habe er sich als Mannheimer OB «sofort» entschuldigt. Schröder habe «sehr gefasst» reagiert, so Widder. (nz)
Quelle
:thumbup: Schön das unser Land noch Helden hat