Episode 9: "Into the Forest I Go"

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Vulcan

Lieutenant
Der Mittelteil der Folge funktioniert als mittelmäßige Folge einigermaßen, wenn man über einiges hinwegsehen kann. Leider eignet sich die Folge aber weder als Abschluss der vorherigen Folge - Der Friedensplan der Pahvo wird nicht mal angesprochen; die Pahvo kommen in der Folge nicht mal vor, noch ist das extrem konstruierte Ende der Folge wirklich ertragbar: Sie wussten wohl recht genau, wie die Ausgangssituation für die zweite Hälfte der Staffel aussehen sollte, der Übergang ist aber leider sehr holzschnittartig und künstlich.

Bzgl. der Motivation der Charaktere sind wir leider kein Stück weiter. Ich muss mir wohl eingestehen, dass meine Erwartung, dass darauf (z. B. L'Rells Motivation) noch irgendwann eingegangen werden würde, wahrscheinlich enttäuscht werden wird. Sie handeln einfach irgendwie ohne Sinn und Verstand - da steht kein großer Plan dahinter, sondern bloß schlechte und faule Autoren!
Serien sollten durchaus soziale/philosophische/verhaltenstechnische Fragen usw. aufwerfen, aber handlungstechnisch sollten sie nicht ständig neue Fragen aufwerfen ohne Fragen zu beantworten.

Beim Betrachten von Discovery wird mir immer klarer, dass es Serien gibt, wo die Macher mehr darüber nachdenken als die Zuschauer und Serien, wo die Zuschauer mehr darüber nachdenken als die Macher - und dass Discovery offensichtlich nicht zur ersten Kategorie gehört!

Lorca und Stamets scheinen mit dieser Folge endgültig eine Metapher für die Produzenten und die Zuschauer (so wie die Produzenten sie sich vorstellen) zu sein. Lorca ködert Stamets mit den großen Möglichkeiten, die es später noch gäbe, neue Welten zu erforschen usw. und Stamets fällt darauf rein. Ebenso wie die Produzenten die Zuschauer ködern mit dem Versprechen, dass später noch tolle neue Welten gezeigt werden und die Kontinuität zu TOS wieder hergestellt wird und der dumme Zuschauer sich dann ein CBS-All Access-Abo für die Grütze kaufen. Ebenso wie Lorca wissen die Produzenten natürlich, dass sie ihre Versprechen nicht vorhaben, einzuhalten.
Wenn man dann noch daran denkt, dass die Produzenten ja offenbar kritische Fans nur für total ungehobelte Nerds halten und wir uns daran erinnern, wie Stamets am Anfang dargestellt wurde, wird die Metapher für die Sicht der Produzenten auf die Situation geradezu beunruhigend.

Bemerkenswertes:
- Da der Friedensplan und im Prinzip alles Wichtige aus der vorherigen Folge nicht mehr angesprochen wird, wird auch nicht klar, warum die Klingonen der Einladung folgen oder was sie vorhaben.
- Lorca setzt sich für die Pahvo ein - ist aber wohl nur ein Vorwand. Leider wird die "Bedrohung des Planeten" von vornherein einfach als Fakt angenommen ohne Beleg. Tatsächlich haben sie die Absicht der Zerstörung des Planeten noch kurz in eine von Kols Reden eingebunden, die er seinen Leuten gibt.
- Endlich sehen wir die Discovery auf Warp. Der Effekt ist aber ziemlich häßlich. Kein Vergleich zur Eleganz des Warpfluges wie wir ihn bisher kannten.
- Die Erklärung des Plans ist sehr schwach formuliert. Entsprechend haben wohl unzählige Zuschauer gedacht, dass es nur darum geht, das Sarkophagschiff zu zerstören.
- Die Kombination aus "wir müssen Sensoren auf deren Brücke installieren" und "aus 134 Winkeln geht es schneller" ist nicht einleuchtend, schließlich ändert der Blickwinkelwechsel nichts an den Sensoren auf dem Sarkophagschiff.
- Lorcas Tribble scheint wieder verschwunden zu sein.
- Tilly ist unglaublich dämlich! Hier verrät sie mal eben versehentlich Stamets' Geheimnis, wie wenn sie in einer schlechten Sitcom mitspielen würde. Absolut lächerlich. Selbst, wenn sie denken würde, dass Stamets Culber mittlerweile eingeweiht hat, wäre es immer noch absolut unangemessen, an dieser Stelle Culber auf die Nase zu binden, dass sie vor ihm davon wusste.
- Lorca meint, die Crew habe sich von "freundliche[n] Wissenschaftler[n]" (im Original war es eher "höflich") zu "mutige[n] Krieger[n]" entwickelt... würg! Wären auf dem Schiff wirklich Wissenschaftler - und die Story behauptet das -, würden sie sich offensichlich beleidigt fühlen. Man wird nicht Wissenschaftler, weil man "keine Stelle" als Krieger bekommen hat. Es ist höchstens andersherum. Mal abgesehen davon, könnte man Stamets und co am Anfang wohl kaum als "höflich"/"freundlich" bezeichnen. Für mich sieht das nach einer weiteren Verherrlichung der Dummheit aus.
- Im englischen Original haben die Langstreckensoren die Energiesignatur eines getarnten Klingonenschiffes beim Eintreten ins Pahvo-System ausgemacht. Tarnvorrichtungen sind auch nicht mehr das, was sie vor ein paar Folgen noch waren...
- Beim Sprung aus dem Warp heraus, scheint keine Geschwindigkeit erhalten zu bleiben.
- Kol hat Giorgios Badge als Andenken behalten - hier bereuen die Schreiberlinge wohl, dass sie T'Kuvma so früh getötet haben!
- Kols Plan ist "Enttarnen und sofort feuern!". Nach dem Enttarnen brauchen sie aber offenbar gut 40 Sekunden(!) bis zum ersten Schuss!
- Hat die Discovery eigentlich keine Schilde? Es sieht so aus, als würden die klingonischen Disruptoren direkt auf der Hülle einschlagen. Oder ist Lorca beim Hochfahren der Schilde nach dem Beamen ebenso unfähig wie die Klingonen beim Feuern nach dem Enttarnen?
- Die Bewegungen der Discovery sehen (physikalisch) merkwürdig aus - also noch merkwürdiger als früher.
- Gigantomanie: Vom Beampunkt bis zum ersten Sensorplatz sind es 600 Meter. Das Schiff ist also offensichtlich sehr viel größer als die Enterprise.
- Warum können sie die Sensoren nicht einfach direkt an die richtigen Stellen beamen, wo sich doch ganz genau wissen, wo sie sie aufstellen wollen? Ärgerlich, dass das nicht begründet wurde!
- Hätte man die Sensoren vielleicht noch ein bißchen klobiger und auffälliger machen können?
- Burnham entdeckt ein menschliches Lebenszeichen - die Klingonen aber wohl nicht; dann hätten Burnham und Tyler sich die Musterdämpfer wohl auch sparen können. Offensichtlich scheren sich die Klingonen nicht drum, ob irgendwelche menschliche Lebenszeichen auf dem Schiff sind!?
- Tyler kann die klingonische Tür kurzschließen, weil er 6 Monate im Klingonischen Gefängnis war!? "Im Gefängnis sein" ist wohl eher nicht mit "lernen, wie man Türen öffnet" verbunden.
- Warum ist L'Rell im Leichenraum?
- Die Hautfarbe von L'Rell reicht je nach Beleuchtung von weiß bis schwarz, vgl. z. B. Tylers Flashbacks.
- Die spaceork-Masken sind einfach scheiße. Man kann nicht mal unterscheiden, ob man Voq oder L'Rell sieht.
- TylerVoq: Die Vertreter der "Tyler ist Voq!" fühlen sich nun eindeutig bestätigt. Die Gegner der Theorie ebenfalls. Was uns gezeigt wurde, ist vollkommen uneindeutig. Nervig!
- Die Schlacht ist wieder LensFlare-verseucht.
- Kol guckt während der Schlacht aus dem Fenster, um zu sehen, was passiert. Haben die nicht mal einen Sichtschirm?
- Beim Aufstellen des zweiten Sensors ist Burnham sehr nah an Klingonen, eigentlich verwunderlich, dass sie sie nicht bemerken. Geradezu lächerlich: der Sensor fängt dann auch noch an, geschwätzig zu reden.
- Dass die Klingonen nicht auf interne Sensoren achten, war ja schon geklärt. Hier wieder wichtig, weil sie nichts von dem Signal bemerken, dass Burnhams Geräte(/Sensoren) an die Discovery senden.
- Kol ist ein unglaublicher Taktiker: Er tarnt das Schiff, bewegt es aber nicht von der Stelle.
- Für Kol ist der Universal-Übersetzer eine neue Technologie. Bekanntlich hat die Sternenflotte den aber bereits in ENT zur Kommunikation mit Klingonen benutzt.
- Kadett (!) Tilly hat das Sagen im Antriebsraum! (vgl. auch die Tardigrade-Folge). Arbeiten überhaupt nur die drei (Stamets, Burnham, Tilly) am Sporenantrieb? Später (beim "letzten Sprung") arbeiten mindestens zwei höherrangige Leute in dem Bereich.
- "trillions of lives Leben" wurde mit "Millionen von Leben" übersetzt. Auch mal kreativ.
- Aussage nach dem 133. Sprung: "Wir sind völlig wehrlos!" ... Blödsinn!
- Die Beziehung zwischen Burnham und Tyler weist immer noch keinerlei Chemie auf.
- Der Schwenk aus dem Außenfenster hin zum Planeten war extrem hakelig!
- Sterne im Auge: dieses Mal ist Stamets dran. Mal sehen, ob er nächste Folge böse wird...
- Arschloch-Lorca belügt Stamets wieder mal, indem er behauptet, dass er vorgeschlagen habe, dass sie ihm den Orden verleihen.
- "alle auf ihre Stationen!" - also außer Burnham!?
- Man sieht, dass Lorca das Ziel des "letzten Sprunges" auf "unknown" ändert, er wird allerdings als Sprung Nr. 133 geführt, was immer das bedeuten soll, da sie ja schon im Manöver davor 133 Sprünge gemacht hatten (die bis einschließlich 133 nummeriert waren); davor hatten sie bereits mindestens vier (eher mehr) Sprünge gemacht, um das Sarkophagschiff dazu zu bringen, sich zu tarnen und einen, um in das System zurückzukommen.
- In den Trümmern ist etwas zu sehen, was wie Sternenflotten-Warpgondeln aussieht.

Alles, was nach der Zerstörung des Sarkophag-Schiffes kam, war so künstlich auf den dämlichen Cliffhanger zugeschnitten, dass es weh tut!
- Cornwell wurde mit dem Not-Shuttle abtransportiert, während die viel schnellere Discovery tatenlos bei Pahvo wartet, bis das Shuttle angekommen ist! Noch absurder, wenn man bedenkt, dass Stamets danach einem Sprung zustimmt, um schneller zur Sternenbasis zu kommen... aber erst, wenn der medizinischen Notfall nicht mehr relevant ist!?
- Lorca will den AntiTarn-Algorithmus erst in elf Stunden an die Sternenflotte übermitteln... wohl gemerkt wäre das ein Zeitraum, wo die Discovery planmäßig schon lange bei der Sternenbasis sein sollte!
- The Idiots Ball: Stamets ist zwar fast gestorben, aber natürlich gerne bereit, jetzt nochmal zu springen, denn drei Stunden Warpflug sind ja so gefährlich... hingegen bis hierhin einfach sinnlos über Pahvo im Orbit rumhängen ist wohl ungefährlich.
- Lass mal schnell noch eine Knutschszene für Stamets einbauen, bevor ihm was schlimmes passiert!

Live long and prosper,
Vulcan
 
Was kann man aus der Folge schließen:
Wenn Lorca tatsächlich aus dem Spiegeluniversum stammt und dahin zurück möchte, ergibt es wenig Sinn, Stamets Leben bei den Sprüngen zu riskieren. Er ist also wahrscheinlich einfach ein Arschloch, der das Behalten des Kommandos über alles stellt: einzelne Leben ebenso wie den ganzen Kriegsverlauf!

allgemein:
- Warum macht Kol das Sarkophagschiff zu seinem Flaggschiff? Es ist total veraltet und die Tarnvorrichtung kann offensichtlich sehr schnell auf einem Schiff montiert werden. Wieso also dieses Uraltschiff als Flaggschiff nehmen?
- AfterTrek: "Burnham hat daraus [die Meuterei auf der Shenzhou] gelernt" Daher hätte sie jetzt auf der Discovery nicht gemeutert, sondern hätte Lorcas Befehl akzeptiert... Das ist nicht, was ich gesehen habe. Ich habe gesehen, dass Burnham mit ihrer Kündigung gedroht hat und Lorca daher eingeknickt ist.
 
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