Die Welt des 24. Jahrhunderts - Ein trügerisches Utopia

M

Montrovant

Guest
Hallo zusammen,

ich habe mich in diesem Forum angemeldet, weil es das erste war das ich über Google gefunden habe und mir irgendwie sympathisch war. Ich gebe zu, das ich die letzten 10 Jahre kein Star Trek geschaut habe, da mir mit Anfang 20 das Interesse verloren ging, und erst jetzt einiges nachhole/auffrische. Mir fällt jedoch nun einiges auf, das ich früher nie bemerkt bzw. ignoriert habe. Alles in allem geht es um die Friede-Freude-Eierkuchen-Mentalität die Star Trek zu vermitteln versucht.

Mir ist völlig klar, das Roddenberry mit Star Trek irgendwo darauf abzielte die Menschheit geeint und friedfertig zu vermitteln, doch irgendwie scheint mir diese Vorstellung zwischenzeitlich utopisch. Selbst wenn die Menschheit irgendwann keinen Hunger mehr leiden würde und Geld keine Rolle mehr spielt so bezweifle ich stark, das damit alle Auseinandersetzungen und Kriege plötzlich enden oder sich je so eine Gesellschaft etablieren würde. Auch ohne Geld wird es Neid geben und wenn es nur der Neid auf einen Menschen ist, der mehr Macht bzw. Einfluss besitzt als ein anderer. Dieser Faktor wird weiterhin gegeben sein, da es auch im 24. Jahrhundert einen Präsidenten, Ratsmitglieder und Politiker gibt, die einfach mehr zu Kamellen haben als der 0815-Föderationsbürger. Gleichfalls wird es Menschen geben, die mit den Entscheidungen ihrer Regierung nicht einverstanden sind (der Marquis wäre so ein Beispiel) und sich in Terrorakte ergeben. Jedoch scheinen diese Personen in Star Trek stets eine Randerscheinung, es wird ihnen etwas Aufmerksamkeit gewidmet und irgendwie kämpfen sie ja doch nur für die gute Sache und wollen niemanden Verletzten: Bullshit. Es ist nicht das ich solch ein Verhalten nicht begrüßen würde, keine Kriege, kein Hass, keine Feindschaft, aber das wird nie geschehen, nicht einmal im 24. Jahrhundert.

Man versuchte dann mit Sektion 31 eine böse Gruppierung ins Spiel zu bringen, was ich allerdings nur Teilweise gelungen finde, die noch so ein Beispiel dafür ist, das die Welt der Menschen 24. Jahrhunderts eben kein Utopia ist. Es mag darauf zurückzuführen sein, das die Produzenten versuchten die Sendung actionlastiger zu gestalten, doch immer wieder treten Faktoren zu Tage, die das 24. Jahrhundert - für mich - in einem völlig anderen Licht darstellen, als es noch vor 10 Jahren der Fall war.

Fazit: Im 24. Jahrhundert sind die Menschen nur bedingt besser als in der Gegenwart. Man mag die Kriege untereinander beendet haben, doch bezweifle ich das man das Wesen der Menschen ändern kann. Auch wenn es etwas aus dem Zusammenhang gerissen ist: "Lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit" oder kurz gesagt: Der Mensch ist dem Menschen (den er nicht kennt) ein Wolf.

Grund für den Thread ist folgender: Ich arbeite gerade an einem kleinen Projekt (Wozu einen Langeweile nicht alles animieren kann) das sich mit der Politik der UFP beschäftigt. Dabei lege ich den Schwerpunkt jedoch nicht auf die Sternenflotte, sondern bewusst auf die Föderation, ihre Politiker, den Föderationsrat. Ich bezweifle einfach, das die ganze Chose voll und ganz ohne gewisse Ränke abläuft. Niemand kann mir erzählen - nicht mal im 24 Jahrhundert - das in einer Vereinten Föderation von 150 Planeten, also 150 Spezies, alles ohne Korruption funktioniert. Das mag auf Vulkan funktionieren, aber solange ein Wesen sich seinen Gefühlen ergibt, wird es auch immer irgendwo die negativen Auswüchse dieser geben.

Wie seht ihr das?
 
Dir erscheint die Vorstellung utopisch ?
Genau das soll es sein ... eine Utopie :)

Eigentlich trifft es ja genau den Kern.
Du sagst du kannst es dir beim besten Willen nicht vorstellen. Das können sich wohl die meisten nciht. Gerade deswegen hat Roddenberry das Universum ja erschaffen. Als eine Art Vision von der man sich leiten lassen kann. Als einen kühnen Traum.

Gegenbeispiele wären Zukunftsapocalypsen wie etwa 1984. Das kann man sich ja eigentlich auch nicht richtig vorstellen bzw. glauben das es soweit kommen könnte. Geschrieben ist es als mahnende Anti Vision.

Irgendwo ist das ja der Sinn von Geschichten. Den Horizont zu erweitern und Gedankenleitlinien zu erstellen...


Mal ganz abgesehen davon das du natürlich Recht hast wenn du sagst
Fazit: Im 24. Jahrhundert sind die Menschen nur bedingt besser als in der Gegenwart. Man mag die Kriege untereinander beendet haben, doch bezweifle ich das man das Wesen der Menschen ändern kann.
und die Fasade sehr wohl bröckelt.
Beispiele hast du genannt. Weitere wären etwa:
- Picard der in Star Trek 8 blind vor Wut beinahe die Crew der ENT opfert.
- ST 9 in der eine ganze Bevölkerung zwangsumgesiedelt werden soll.
- Oder das Gesamtwerk betrachtend: Die Aliens werden in Star Trek ja meistens dazu benutzt die menschlichen Schwächen aufzuzeigen.

BTW: Schön das du uns gefunden hast...
(*hust* Unsere Domain ist ja schließlich immernoch down *hust*)
 
BTW: Schön das du uns gefunden hast...
(*hust* Unsere Domain ist ja schließlich immernoch down *hust*)

Google war so nett, direkt die Sub-Domain auszuspucken, ich hab erst hier gelesen, das die eigentliche Domain irgendwie streikt :)

Gut, stimmt schon, man soll es sich nicht vorstellen können, wobei ich mir dann ( anstatt dieses Grausamen ST11, der für mich nur einen Grund für die Produzenten bietet alles ganz neu aufzuziehen) gewünscht hätte, das sie einen Film oder Serie darüber machen, wie die Menschheit zu ihrem allumfassenden utopischen Frieden gekommen ist. ST Enterprise zeigt zwar die Entstehung der Föderation, aber von den Eugenischen Kriegen bis ins Jahr 2153 ist es ja auch noch ein Stück und wenn ich es richtig verstehe, muss in dieser Zeit die utopische Gesellschaft entstanden sein, eben nachdem man Khan und seine Schergen zum Teufel gejagt hatte.
 
anstatt dieses Grausamen ST11,
nur zwei Beiträge und schon bist du mir sympatisch :) :p
Wie schnell das gehen kann... ;)
gewünscht hätte, das sie einen Film oder Serie darüber machen, wie die Menschheit zu ihrem allumfassenden utopischen Frieden gekommen ist. ST Enterprise zeigt zwar die Entstehung der Föderation, aber von den Eugenischen Kriegen bis ins Jahr 2153 ist es ja auch noch ein Stück und wenn ich es richtig verstehe, muss in dieser Zeit die utopische Gesellschaft entstanden sein, eben nachdem man Khan und seine Schergen zum Teufel gejagt hatte.
Auch eine sehr schöne Idee die viele gute Plots bieten könnte. Bietet Potential für Sozial und Gesellschaftskritik sowie für Action und Romanzen... Und der Canon ist in dieser Zeit auch kein großes Hindernis. Man könnte hier etwas (wirklich !) neues schaffen. Es bräuchte für mich nichteinmal allzuviele Bezüge ins ST Universum. Kurzum da könnte man mit ein bischen Mühe eine super (!) Serie draus machen...

Oder aber man kopiert Star Wars... :brmbl:

[PS: Auch wenn ich die Vorlage geliefert habe, soll das nicht zu einem neuerlichen ST11 Streit topic werden ;-) ]
 
[PS: Auch wenn ich die Vorlage geliefert habe, soll das nicht zu einem neuerlichen ST11 Streit topic werden ;-) ]

Es reicht zu sagen, das der Film den Namen Star Trek nicht verdient. Wäre es ein beliebiger Sci-Fi gewesen, ohne den Zwanghaften Versuch Star Trek sein zu wollen, hätte ich ihn gar nicht so schlecht gefunden. Nur als Star Trek Film ist er - gelinde gesagt - total daneben.


Auch eine sehr schöne Idee die viele gute Plots bieten könnte. Bietet Potential für Sozial und Gesellschaftskritik sowie für Action und Romanzen... Und der Canon ist in dieser Zeit auch kein großes Hindernis. Man könnte hier etwas (wirklich !) neues schaffen. Es bräuchte für mich nichteinmal allzuviele Bezüge ins ST Universum. Kurzum da könnte man mit ein bischen Mühe eine super (!) Serie draus machen...

Imho gibt es ja nicht mal einen Roman, der sich mit dem Thema befasst, oder? Das frühste was ich kenne (und gelesen habe) - von der Zeitlinie her - war "Der Fremde vom Himmel" und "Isaak", aber die haben ja nicht wirklich etwas mit der Geschichte der Entstehung der utopischen Gesellschaft zu tun.

Von daher sehe ich ebenfalls viel Potential für Plots, aber ich fürchte das wäre den meisten zu langweilig.


Oder aber man kopiert Star Wars... :brmbl:

Star Wars kopieren und es als frühzeitliche Menschheitsgeschichte ausgeben? Naja... dann können wir ja gleich alle schlechten Mystery Serien miteinbeziehen und sie irgendwo in die Geschichte des Star Trek Universums einbinden... :D
 
Von daher sehe ich ebenfalls viel Potential für Plots, aber ich fürchte das wäre den meisten zu langweilig.
Ich denke eigentlich schon das man das auch sehr massentauglich verpacken kann.
Entstehungsgeschichten (bzw. gesellschaftliche Umwälzungen) haben doch oft etwas mit Untergrundorganisationen, (Macht-) Kämpfen, Intrigen und eben auch Zwischenmenschlichen Konflikten und Beziehungen zu tun.
(Christentum, amerikanischer unabhängiger Staat, Sozialismus fallen mir spontan ein).

Einzig den Spannungsbogen zu halten stelle ich mir schwierig vor, da die Entwicklung ja zum Guten hin stattfinden muss.

Star Wars kopieren und es als frühzeitliche Menschheitsgeschichte ausgeben? Naja... dann können wir ja gleich alle schlechten Mystery Serien miteinbeziehen und sie irgendwo in die Geschichte des Star Trek Universums einbinden... :D
Da muss ich mich vielleicht doch etwas präzisieren :)
Ich sehe ST 11 als möglichst billige "Neugestaltung" des Franchises, in dem man es auf Star Wars (und andere beliebte Serien) trimmt.
So war der Vergleich gemeint. Anstatt etwas wirklich großes zu wagen macht man lieber das gleiche wie immer. In grün.
 
Was mich wundert ist (gerade da man sich mit der Aussage, das alle Informationen zu den eugenischen Kriegen verloren gegangen sind ) einfach die Tatsache, das sich noch kein Autor hingesetzt und einen Roman zu dem Thema geschrieben hat. (Oder ambitionierte Rollenspieler... mal von Schema "Sternenflotte" abweichen und sich mit dem Thema - kreativ - auseinandersetzen).

Imho würden sich die eugenischen Kriege und deren Ende gut als Beginn der utopischen Gesellschaft eigenen. Denn wenn die Menschen gegen die Augments/Übermenschen bestehen müssen, anstatt sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen, ist ein gemeinsamer Feind geschaffen der besiegt werden muss. Das könnte einen Zusammenhalt hervorrufen, den es vorher so nicht gegeben hat.

Ich finde den Spannungsbogen kann man durchaus hochhalten, da ich davon ausgehe, das sowohl die Entstehung der Augments als auch der Sieg über sie durchweg etwas hergibt. Der wideraufbau der zerstörten Gesellschaft kann gleichfalls spannend gehalten werden...
 
Hallo Montrovant, willkommen in unserer kleinen Runde :).

Du hast Recht, dass es sicherlich interessant wäre die Zeit ab den eugenischen Kriegen über den dritten Weltkrieg bis hin zum Erstkontakt mit den Vulkaniern und die Entwicklung der menschlichen Rasse hin zu einer vereinten Welt zu betrachten.

Einen Anfang gibt es dahingehend aber sogar schon: Khans Geschichte wurde sehr wohl als Roman(serie) niedergeschrieben: http://en.wikipedia.org/wiki/The_Eugenics_Wars:_The_Rise_and_Fall_of_Khan_Noonien_Sing[FONT=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif].

Ich habe es selber nicht gelesen, kann daher also nicht sagen, was es taugt, aber immerhin hat sich tatsächlich jemand die Mühe gemacht und somit quasi den Grundstein für das gelegt, was du vorschlägst ;).
[/FONT]
 
Muss ich mal schauen, aber man könnte ja behaupten es wurde aus der Sicht des "Schurken" geschrieben und da stellt sich die Frage, wieviel Wahrheit darin steckt :D

Aber Spass beiseite, ich muss mir das Buch echt mal besorgen, wusste bisher gar nicht das es existiert. Aber wie bereits erwähnt, ich hatte 10 Jahre Abstinenz und bin nicht mehr ganz auf dem laufenden.

Wobei mir gerade beim durchforsten der Memory-Alpha Einträge aufgefallen ist, das sich die Zeit der eugenischen Kriege mit der Zeitreise von Janeway und Co in "Vor dem Ende der Zukunft" überschneidet... Imho auch so ein Stilfehler, weil nach Krieg, der laut den Einträgen der MA ja die ganze Welt betroffen haben soll, sah es mir da nicht aus.
 
Wobei mir gerade beim durchforsten der Memory-Alpha Einträge aufgefallen ist, das sich die Zeit der eugenischen Kriege mit der Zeitreise von Janeway und Co in "Vor dem Ende der Zukunft" überschneidet... Imho auch so ein Stilfehler, weil nach Krieg, der laut den Einträgen der MA ja die ganze Welt betroffen haben soll, sah es mir da nicht aus.

Cool! Genau das ist mir in dem Moment auch eingefallen als ich den ersten Teil deines Posts gelesen, Memory Alpha geöffnet und nochmal das genaue Datum der Eugenische Kriege kontrolliert habe.

Aber in dieser Epoche hat Star Trek irgendwie sowieso die meisten Konflikte in Sachen Kontinuität. in den 1990ern sind die eugenischen Kriege (mit der unfreiwilligen Stasereise der Botany Bay <- Raumschiff), in den 2000ern ist dann alles wieder gut und keine Sau weiß was von den Eugenischen Kriegen (oder gar interstellarer Raumfahrt). Oder noch besser: Im Jahr 2024 findet der Bell Aufstand statt. Danach soll angeblich alles besser werden und ein Wendepunkt in der Denkweise der Menschheit stattfinden, der alles verändern wird. Im Jahr 2026 bricht dann aber der 3. Weltkrieg aus der 600 Millionen Menschen das Leben kostet. Danach herrscht erstmal Anarchie. In Star Trek gibt es so viele angebliche Wendepunkte in der Denkweise der Menschen, dass man garnicht wissen kann, was den Auslöser darstellen wird.

Meine persönliche Theorie: Der Wendepunkt findet nach dem 3.WK statt wenn die Menschheit am eigenen Leib erfährt, dass sie sich selbst ausradiert wenn sie den Krieg fortsetzt (schlimmer kann es ja dank Atomwaffen nicht mehr kommen). Wenn alles nennenswerte vernichtet ist und eigentlich keiner mehr weiß, wie er den anderen vernichten soll. Oder vielleicht findet ein Generationswechsel in den Regierungen statt, mit jungen, visionären Politikern, die den Krieg einfach satt haben oder deren Beweggründe nicht mal mehr kennen. Die Entdeckung des Warpantriebes und der damit verbundene Erstkontakt trägt sicher auch einen Teil dazu bei. Da könnte man jetzt stundenlang herrlich darüber philosophieren :)

Von daher finde ich eine Serie über dieses Thema mehr als schwierig weil sie es schwer hätte, den vorhandenen Canon nicht noch mehr durcheinander zu bringen. Oder man sch..ßt auf den Canon und vergrault es sich wieder mit den Hardcore Fans.
 
Wenn man es ganz genau nehmen würde, müsste man davon ausgehen, dass jede Star Trek Serie in ihrer eigenen Zeitlinie/Universum spielt. Weil es in allen irgendwie Zeitreisen gab und diese nie, bzw. selten, mit dem, was die anderen Serien aufgebracht haben, konform geht.

Als Janeway in der Vergangenheit landete, erinnerte alles sehr an die Gegenwart wie man sie damals kannte. Aber eigentlich müsste sie mitten in den eugenischen Kriegen gelandet sein und da war die Welt sicher ein unwirtlicher Ort. Es wies aber nichts darauf hin, denn als Neelix und Kes die TV-Programme geschaut haben, kam da alles Mögliche aber nicht ein Bericht über die eugenischen Kriege...

Und wie du sagtest, der Bell-Aufstand, wenn der tatsächlich davor war (hatte das Datum vergessen und in meiner Erinnerung war er irgendwann Ende der 90er des 21 JH), dann wurde es danach durch den 3. WK tatsächlich noch schlimmer. Wobei die Menschheit ja irgendwie seit Jahrtausenden nichts aus der Geschichte lernt - wie man tagtäglich sieht.

Wie soll man den Canon also noch weiter zerstören? Der ist ja, was die Vergangenheit angeht, in jeder Serie anders... :D
 
So sehe ich das auch...

Wenn sich jede Serie das Recht herausgenommen hat ein wenig in der aktuellen Zeitlinie bzw. der nahen "Zukunft" herumzustochern, warum soll eine zukünftige Serie das nicht dürfen ... ?!

Fest steht das irgendwann in den nächsten Jahrzehnten ein gedanklicher Wandel stattfindet.
Alles andere sind ja nur plottechnische Erreignisse für den Moment.
 
Ein interessantes Thema.

Ich würde zuerst aber mal sagen, daß wir an sich eigentlich wenig über die Föderation wissen, oder? Die meisten Personen, mit denen wir es zu tun haben, sind Angehörige der Sternenflotte, also Teil des militärischen Arms der Föderation. Wie also die normalen Föderationsbürger leben, bekommen wir doch eigentlich gar nicht wirklich mit? Geschweige denn, wie die Stimmung bei denen ist.

Mich wundert es eh, daß das Thema ethnische Konflikte bzw. Rassismus in Star Trek kaum eine Rolle spielen, dabei wäre da durchaus einiges herauszuholen. Den Terra-Prime-Strang fand ich bei ENT damals von der Idee her durchaus gelungen. Ich kann mir schwer vorstellen, daß alle glücklich sind über die Föderation. Wäre vielleicht mal eine tolle Folge im Spiegeluniversum, wo die Föderation zusammengebrochen ist und die Nachfolgeweltraumstaat sich gegenseitig bekriegen. Mal so als düstere Vision.

Aber natürlich: Roddenberry schwebte eben eine Welt vor, in der es diese Probleme kaum mehr gibt. Ich persönlich kann mir so etwas schwer vorstellen, da ich den Menschen als zu uneinsichtig einstufe. Sobald die Macht lockt, sind die meisten Menschen davon befallen.

Die Sache mit den Eugenischen Kriegen ist traurig. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich die Jahreszahl mit den 1990ern unverändert gelassen. Dann hätte Star Trek eben in einer Welt gespielt, wo kurz vor der Jahrtausendwende alle drunter und drüber ging. Meine Vorstellungskraft kann es ertragen, mir vorzustellen, daß vor 10 Jahren bereits der 3. Weltkrieg wasr. Daß man in den 1990ern das angleichen wollte und die Kriege einfach nach hinten verschob, war zwar nett gemeint, aber naja ... hätte es nicht gebraucht. Schade, aber was soll's?
 
Ein interessantes Thema.

Ich würde zuerst aber mal sagen, daß wir an sich eigentlich wenig über die Föderation wissen, oder? Die meisten Personen, mit denen wir es zu tun haben, sind Angehörige der Sternenflotte, also Teil des militärischen Arms der Föderation. Wie also die normalen Föderationsbürger leben, bekommen wir doch eigentlich gar nicht wirklich mit? Geschweige denn, wie die Stimmung bei denen ist.

Ich persönlich bedaure das, mich hätte das Leben in der Föderation nämlich sehr interessiert, besonders was die Führungsriege - Präsident, Föderations-Rat, etc. pp. - angeht. Ich kann mir gut vorstellen, selbst im Utopia des 24. Jahrhunderts, das es Vorfälle gibt, die durchaus mit Korruption einhergehen. Ich kann mir dagegen partout nicht vorstellen, dass z.B. die Romulaner nicht irgendwen bestochen/gekauft bekommen, der innerhalb der Föderations-Politik Unruhe stiftet.

Mich wundert es eh, daß das Thema ethnische Konflikte bzw. Rassismus in Star Trek kaum eine Rolle spielen, dabei wäre da durchaus einiges herauszuholen. Den Terra-Prime-Strang fand ich bei ENT damals von der Idee her durchaus gelungen. Ich kann mir schwer vorstellen, daß alle glücklich sind über die Föderation. Wäre vielleicht mal eine tolle Folge im Spiegeluniversum, wo die Föderation zusammengebrochen ist und die Nachfolgeweltraumstaat sich gegenseitig bekriegen. Mal so als düstere Vision.

Hmm, ja, das ist wohl wahr. Auf der einen Seite sind die Menschen, ok die Föderation, soweit entwickelt, das es (fast) keine Kriminalität etc. gibt, andererseits entstand auch der Marquis aus Föderationsangehörigen, denen eben eine gewisse politische Entscheidung nicht zusagte. Und, man möge mir verzeihen, wo eine solche Gruppierung existiert, wird es auch noch andere geben.

Aber natürlich: Roddenberry schwebte eben eine Welt vor, in der es diese Probleme kaum mehr gibt. Ich persönlich kann mir so etwas schwer vorstellen, da ich den Menschen als zu uneinsichtig einstufe. Sobald die Macht lockt, sind die meisten Menschen davon befallen.

Darauf wollte ich hinaus, das 24. Jahrhundert mag, zumindest das, was man uns zeigen will, utopisch sein, aber mir geht's da ähnlich. Selbst wenn eine Rasse, oder ein Bündnis, es schaffen sollte, alle schlechten Eigenschaften abzulegen, gibt's immer noch dutzende Rassen bei denen die Situation anders liegt. Allein dieser Ausgangspunkt reicht mir um zu behaupten, das - früher oder später - auch ein/oder mehrere Föderationsbürger korrumpiert werden können. Vielleicht nicht durch die eigene Rasse, aber durch andere.

Die Sache mit den Eugenischen Kriegen ist traurig. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich die Jahreszahl mit den 1990ern unverändert gelassen. Dann hätte Star Trek eben in einer Welt gespielt, wo kurz vor der Jahrtausendwende alle drunter und drüber ging. Meine Vorstellungskraft kann es ertragen, mir vorzustellen, daß vor 10 Jahren bereits der 3. Weltkrieg wasr. Daß man in den 1990ern das angleichen wollte und die Kriege einfach nach hinten verschob, war zwar nett gemeint, aber naja ... hätte es nicht gebraucht. Schade, aber was soll's?

Also wenn sie ständig die Kriege weiter in die Zukunft legen, dann sollten sie IMHO auch so konsequent bleiben, und die Entwicklung, die die Menschheit angeblich durchlaufen hat, auch zurückstellen. Der Krieg wird kurzerhand um 60 Jahre nachhinten verlegt, aber trotzdem ist im 24. Jahrhundert alles wie gehabt. Hätten sie bei Janeways Reise in die Vergangenheit, die eugenischen Kriege mit einbezogen, hätte ich wenigstens an eine Kontinuität innerhalb des Star-Trek-Universums geglaubt, aber so läuft es für mich auf das hinaus, was ich bereits erwähnte: Jede Serie hat ihr eigenes ST-Universum.
 
Mich wundert es eh, daß das Thema ethnische Konflikte bzw. Rassismus in Star Trek kaum eine Rolle spielen, dabei wäre da durchaus einiges herauszuholen.
Also in der Tat gibt es eine ganze Menge Folgen, die sich mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit beschäftigen, wie z.B. TOS: Horta rettet ihre Kinder, TNG: Wem gehört Data?, DS9: Jenseits der Sterne, VOY: Die Veröffentlichung, ENT: Geistergeschichten...

Dass Rassismus kein inhärenter Teil der Gesellschaft der Föderation mehr ist, versteht sich von selbst, wenn man bedenkt, dass eine friedliche Utopie dargestellt werden soll. Es ist entsprechend bezeichnend, dass in Enterprise, wo diese Utopie als noch nicht voll entwickelt dargestellt werden soll, das tiefe Misstrauen zwischen Menschen und Vulkaniern als latenter Rassismus in den frühen Staffeln bei jeder Begegnung offenbart wird.

Ich kann mir dagegen partout nicht vorstellen, dass z.B. die Romulaner nicht irgendwen bestochen/gekauft bekommen, der innerhalb der Föderations-Politik Unruhe stiftet.
Die mag es vereinzelt auch geben. Ein gutes demokratisches System, welches z.B. nicht sehr an bestimmte Personen gebunden ist, kann aber mit einer bestimmten Anzahl an destruktiven Einflüssen gut umgehen. Selbst die BRD hat den ein oder anderen DDR-Spion überlebt.
Wenn das Bildungsniveau innerhalb dieses demokratischen Systems recht hoch ist, fördert das nicht nur den Wohlstand und die Bestechungsresistenz, sondern insbesondere die Widerstandsfähigkeit gegen (potentiell verborgen arbeitende) anti-demokratische Kräfte.

Das System der Föderation ist mit Sicherheit keines, das durch einzelne korrupte Personen gestürzt werden kann. Es gibt immer ein gewisses Potential für Kriminalität und Korruption - auch wenn das Potential deutlich verringert ist, wenn jedem Bürger alle Möglichkeiten offen stehen - z.B. Existenzsicherung, Bildung, Selbstverwirklichung...
Ich sehe aber keinerlei Grund, warum das System der Föderation mit einzelnen Korrupten und Kriminellen nicht umgehen können sollte. Angesichts der Tatsache, dass die moralische Grundeinstellung der Gesellschaft in der Föderation nicht wie bei uns die Förderung des uneingeschränkten Egoismus ist, bin ich mir sicher, dass diese Gesellschaft logischerweise auch weniger korrupte, machtversessene Egomanen hervorbringt.

Bzgl. Zeitrahmen der Eugenischen Kriege: In welcher Episode werden sie 60 Jahre nach hinten verlegt? Überschneiden sie sich dann nicht mit dem Dritten Weltkrieg?
 
Wenn ichs recht sehe, waren die eugenischen Kriege der Beginn oder kurz vor dem Beginn des 3. WK.

Die Eugenischen Kriege waren in den 90ern, kurz darauf also WK3, jedoch ist in ST8 der 3. WK gerade mal einige Jahre vorbei, und die sind doch (sorry wenns nicht stimmt) 2053 bei Cochrane gelandet. Was ~60 Jahre unterschied macht zu TOS.
 
Wenn ichs recht sehe, waren die eugenischen Kriege der Beginn oder kurz vor dem Beginn des 3. WK.

Die Eugenischen Kriege waren in den 90ern, kurz darauf also WK3, jedoch ist in ST8 der 3. WK gerade mal einige Jahre vorbei, und die sind doch (sorry wenns nicht stimmt) 2053 bei Cochrane gelandet. Was ~60 Jahre unterschied macht zu TOS.

Ums mal aufzuklären:

1992 reißt Khan die Macht über ein Viertel der Erde an sich. Ein Jahr später haben seine Mitstreiter ebenfalls die Macht in über 40 Staaten der Erde übernommen. Aber es dauert nicht lange, bis ihnen die Macht zu Kopf steigt und sie die Erde mit fürchterlichen Kriegen überziehen. 1996 werden Khan und seine Anhänger besiegt und fliehen daraufhin mit der SS Botany Bay in den Weltraum (TOS: Der schlafende Tiger).
Quelle

Dritter Weltkrieg
Der Krieg bricht 2026 als längerfristige Konsequenz der Eugenischen Kriege und den zu der Zeit stattfindenen genetischen Manipulationen an menschlichen Subjekten aus. (ENT: Die dunkle Seite des Spiegels, Teil II)
Die letzten Kampfhandlungen finden etwa 2053 statt. ...
Quelle

Am 05.04.2063 unternimmt Zefram Cochrane den ersten erfolgreichen Warpflug in der Geschichte der Menschheit. Da sich zur gleichen Zeit auch ein vulkanisches Forschungsschiff in der Nähe befand, entschlossen sich die Vulkanier dazu, den Erstkontakt zu der menschlichen Zivilisation herzustellen. Seitdem feiern die Menschen ihren "Tag des Ersten Kontakts". (Star Trek: Der erste Kontakt).
Qulle

Da hat sich nix nach hinten verschoben.

Jetzt zu den Voy Folgen "Vor dem Ende der Zukunft, Teil I & II

In diesen beiden Folgen sehen wir (vermutlich) eine veränderte Zeitlinie. Da Captain Braxton ca 30 Jahre vor der Voy (im Jahr 1967) an kommt (naja eigentlich ist er abgestürzt). Henry Starling schlachtet das Zeitschiff schließlich aus und ist einer der wohlhabendsten Männer der Erde (zumindest kam das für mich so rüber) als die Voyager schließlich 1996 eintrifft.
Worauf ich hinnaus will: Währe Braxton nicht abgestürzt, hätte Starling nicht die Technik auf den Markt bringen können, die er aus dem Zeitschiff gestohlen hatte. Allein diese Veränderungen könnten schon dazu geführt haben, dass die Eugenischen Kriege nicht oder nicht in dem Ausmaß stattfanden, wie in der regulären Zeitlinie. Zu dem kann man sicherlich davon ausgehen, dass Braxton (und vlt auch die Relativity) diesen Schaden an der Zeitlinie behob (Janeway wies Ihn schließlich am Ende von Teil II darauf hin sich die Erde mal etwas genauer anzuschauen).

So könnte man versuchen es zu erklären.

Ich glaube aber, dass es wahrscheinlicher ist, dass die Autoren einfach (entwerder bewusst oder unbewusst) beim Schreiben dieser Episonen nicht mehr an die bereits bekannten Fakten dachten, oder uns eine (damalige) Gegenward so zeigen wollten, wie sie war (mit der Ausnahme, dass ich außerhalb von StarTrek noch nie etwas von Chronowerx Industries gehört habe :D)
 
Ok, das mit dem WK3 hatte ich falsch im Kopf und war zu Faul zum Googlen - Mea Culpa...

Das mit Janeways Zeitreise könnte so sein, aber da glaube ich lieber an die Theorie mit den Autoren! Ich bezweifel einfach, das diese Technologien die Chronowerx "errungen" hat, solch gravierende Auswirkungen auf die ganze Welt hatten. Die Supermenschen hat es bestimmt trotzdem gegeben, zumal die Rebellion der Augments ja sowieso - wenn ichs recht glesen habe - in den dritte Welt Ländern begann.
 
Wenn ich mir da in der ersten TNG-Staffel die Folge "Conspiracy" ansehe, frage ich mich natürlich schon, wie stark das ganze System ist. Wenn es da Parasiten schaffen, das Herz der Sternenflotte eben mal einzunehmen ... würde mich beunruhigen. Da kann man schon den Eindruck bekommen, daß das System nicht allzu stark ist.

Was auch mir ziemlich unklar ist: Was heißt es eigentlich, der Föderation beizuztreten? Welche Auswirkungen hat das, welche Rechte usw. werden da abgegeben?


@Vulcan:
"Horta rettet ihre Kinder" sehe ich nicht als Rassismus: Die Leute wissen nicht, daß es Eier sind und das Vieh daher sauer ist. Sie wollen es ja nicht töten, weil es anders ist, sondern weil sie es für ein Raubtier halten, das willenlos zuschlägt. Ebenso sehe ich bei "Wem gehört Data?" keinen Rassismus - Data wird nicht diskriminiert, es geht lediglicvh darum, ob er ein Lebewesen ist oder nicht.

Gestern sah ich die erste Folge der zweiten DS9-Staffel und siehe da: Bajoranische Nationalisten. :) Wäre aber interessant, ob das Thema nur mal angeschnitten wurde oder wirklich mehr Platz bekommt.

Generell denke ich, das Thema Rassismus wird bei Star Trek immer nur gestreift. Daß man sich mal richtig darauf konzentriert, war eher weniger der Fall.
 
Ebenso sehe ich bei "Wem gehört Data?" keinen Rassismus - Data wird nicht diskriminiert, es geht lediglicvh darum, ob er ein Lebewesen ist oder nicht.
Jemandem aufgrund seiner "Bauart" die Rechte und die Fähigkeit einer vollwertigen Lebensform (früher sprach man wohl von voller Ausbildung der Seele) abzusprechen, halte ich schon für ziemlich rassistisch.
 
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