Bild der Vulkanier

H

hannibal

Guest
Ich schaue mir derzeit auf DVD die erste Staffel von "Star Trek: Enterprise" durch, es ist das erste Mal seit sie damals erstmals im Fernsehen ausgestrahlt wurde.

Was mir jetzt erst auffiel, ist der Umstand, daß das Bild der Vulkanier sich doch sehr stark verändert hat in der Serie.

Bisher hatte man diese Spezies als doch irgendwie nobel empfunden, nun aber finde ich, daß es genau das Gegenteil ist.

Daß die Vulkanier den Menschen noch nicht so rasch in den Weltall bringen wollen, ist ja noch verständlich. Aber vor allem diese Folgen haben mich doch staunen lassen:

- "The Andorian Incident": Die Vulkanier errichten wirklich eine Spionagestation unter einem besonders wichtigen Kloster und streiten es auch noch dreist ab.

- "Shadows of P'Jem": Jetzt sind die Vulkanier auch noch "sauer" darüber, daß die Enterprise ihren Schwindekl aufgedeckt hat und wollen ihren Wissenschaftsoffizier sofort abziehen. Archer meint dazu auch noch, das Verhalten erscheine ihm wie eine emotionale Reaktion. In der Folge sprechen die Terroristen, wenn ich mich richtig entsinne, auch davon, daß sie keine wirkliche Regierung haben, sondern von den Vulkaniern beherrscht werden ... ?

- "Fusion": Zwar handelt es sich nur um eine Einzelaussage, aber die Meinung, daß die Vulkanier jede andere Auslegung Suraks unterdrücken, spricht auch für sich. T'Pol reagiert, obwohl Vulkanier doch so logisch sind, auch sehr negativ auf den Besucher, als er sie mit diesem Thema konfrontiert.

Zudem finde ich auch, daß T'Pol sehr oft so schaut, als müßte sie mit sich kämpfen, nicht die Beherrschung zu verloren, etwa wenn Archer oder Trip einen Seitenhieb machen. Das gab es zwar bei Tuvok auch eins, zwei mal, wenn Neelix ihn nervte, aber bei Archer und co. fiel mir das schon öfters auf.

Ich weiß nicht - in meinen Augen ist das Bild der Vulkanier in dieser Serie hier negativ. Sie wirken verlogen und alles andere als Vertrauen erweckend.

Was ist das geschehen?
 
Was mir jetzt erst auffiel, ist der Umstand, daß das Bild der Vulkanier sich doch sehr stark verändert hat in der Serie.
Das hat mich zu Beginn der Serie damals recht abgeschreckt.

Was ist das geschehen?
Eine (teilweise) Erklärung wird in Staffel 4 geliefert.

Ob das von Anfang an geplant war oder aber nur ein raffinierter Winkelzug, um das berechtigte Stirnrunzeln (oder Augenbrauenhochziehen) über diese Merkwürdigkeit in einen Handlungsstrang zu verwandeln (so wie beim Klingonen-MakeUp) und somit zu lindern, bleibt natürlich offen.

Im Nachhinein wirkt es dann doch wie eine interessante Darlegung, wie unterschiedlich die Ergebnisse beim Befolgen von Logik sein können, je nachdem welche grundsätzlichen Zielrichtungen verfolgt werden und welch wichtige Voraussetzung für Vulkanier, wie wir sie kennen und lieben, der friedfertige Pazifismus ist.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Bisher hatte man diese Spezies als doch irgendwie nobel empfunden, nun aber finde ich, daß es genau das Gegenteil ist.
Du hast prinzipiell Recht. Die Vulkanier wirken hier recht durchtrieben.

Ich weiß nicht - in meinen Augen ist das Bild der Vulkanier in dieser Serie hier negativ. Sie wirken verlogen und alles andere als Vertrauen erweckend.

Was ist das geschehen?
Die Perspektive hat sich geändert. In ENT ist die Menschheit am Anfang der "Eroberung" des Weltalls. Quasi alle Rassen auf die sie trifft. Sind ihr überlegen. Insbesondere die Vulkanier, die sich auch als Schutzmacht verstehen. Eine Analogie zum Eltern und Kind Bild hilft das vulkanische Verhalten besser zu verstehen. Und wir sehen alles durch die Augen des Kindes. Eine Serie aus vulkanischer Perspektive könnte ganz anders wirken.
Das zukünftige Foederationsgebiet ist ein wilder Ort voller unterschiedlicher Interessen, Konflikte und Gefahren. Die Logik gebietet es quasi sich selbst zu schützen und fremde ggf. Feindliche Aktionen vorrauszusehen. Da die Andorianer selbst besonders emotional sind ist es verständlich, dass diese den Vulcanieren besonders "unangenehm" erscheinen.
Ich schaue ja derzeit TOS. Auch hier ist Spock's Überlegenheit noch allgegenwärtig. Man kann Spock durchaus als arrogant sehen. Das die Menschen oft über Spock lachen unterstreicht auf peinliche Weise ihre Unterlegenheit. Spock und Kirk operieren dennoch bereits größtenteils auf Augenhöhe.
Gestern habe ich The Enterprise Incident gesehen in der die Fed mit Spocks Hilfe in romulanischen Raum eindringt um die neue Tarnvorrichtung zu klauen. Eindeutig ein kriegerischer Akt, der von Spock mindestens gebilligt wird und wenn wir davon ausgehen, dass Vulkanier immernoch eine große Rolle spielen, auch von Vulkaniern in Auftrag gegeben wurde. Die Parallele zur ENT Folge liegt nicht nur im Namen.

Im 24.Jhd scheinen Vulkanier nicht mehr die politische Rolle zu spielen wie zuvor. Vielleicht haben sie sich bewusst zurückgezogen. Das Feoderationsgebiet ist relativ sicher. Wie schon Vulcan schreibt, liefert Logik nun andere Schlussfolgerungen. Der Erfolg der Foederation führt bestimmt auch auf Vulkan zur Einsicht, dass vulkanische Tugenden anders aber nicht in jeder Situation überlegen sind.
 
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