Ännika Hänsen alias Sete di Nove

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nohab

Guest
Hi, Forum :)

Habe mich hier soeben mal angemeldet, weil mich schon länger die Frage umtreibt, warum im Weltraum englisch gesprochen wird :) Ich meine folgendes: Wenn ein britischer oder US-amerikanischer Spielfilm in GB oder den USA spielt, so ist es nachvollziehbar, wenn auch in der deutschen Synchronisierung "Jasmin" und "Thomas" "Dschäsmn" und "Tommäs" heißen. Star Trek spielt aber nun mal nicht in den USA, sondern im Delta-Quadranten oder sonstwo, wo eben nicht unbedingt englisch gesprochen werden muß.

Und somit stellt sich mir folgende Frage: Warum werden die Namen z.B. von 7 of 9 oder dem Konstrukteur des Holo-Docs, "Annika Hansen" und "Zimmermann" in der deutschen (!) Synchro "Ännika Hänsen" bzw. "Simmrmähn" ausgesprochen? Nach diesem Muster müßte doch Jean Luc Picard statt "Scho Lück Pikahr" "Dschien Lack Pickerd" ausgesprochen werden...

Oder Tom Paris: Ist er nach der griechischen Sagenfigur benannt, müßte er "Pahriss" ausgesprochen werden, heißt er nach der Stadt, müßte es "Paries" oder französisch "Parie" heißen. Aber "Pärriss"?

Habe mal nachgesehen: 7 of 9 heißt in Italien "Sete di Nove", in Spanien "Siete de Nueve" - bei uns "Seven of Nine"... Oder die Dienstgrade: "Dschenneräll auf der Brücke!"... Hallo? In den anderen europäischen Synchro-Versionen warnt man vor dem "Schenerall" (fr.), dem "Chenerale" (sp). oder dem "Dschenerale" (it.), es gibt den Commandeur, den Commendatore und den Comandante, den Capitain, den Capitano und den Capitán... Bloß Generäle, Kommandanten und Kapitäne, die fehlen - für Deutschland treten Commander, "Ljutennents" oder anstelle von Beratern auch Counselors an. Warum??

Und: Wieso richtet sich die Aussprache des Talaxianschen nach dem Englischen? Könnte "Neelix" nicht "Nehlix" statt "Nielix" heißen?

Mal so ´ne Idee: Der Käpt´n (Plattdeutsch...) heißt Scho Lück Pikahr - sein Schiff dann vielleicht "Ohnterpries"? Und im Delta-Quadranten irrt die "Woascheea" herum :) Hübsch fände ich auch einen hispanophonen "Cheordi La Forche" :)

Aber mal im Ernst - weiß jemand, warum die deutsche Synchro so "Denglisch" ist, während die Franzosen, Italiener und Spanier ihre Synchro-Jobs auch zuende bringen? Dramaturgiische Gründe erschließen sich mir jedenfalls nicht. Und bei "Dr. Simmrmähn" klappen sich mir immer die Fußnägel hoch, schließlich stamme ich von einer Familie Zimmermann ab
:)

Beste Grüße von Nohab
 
Mal davon abgesehen, dass es im O-Ton niemand wirklich schafft, Picards Nachnamen vernünftig auszusprechen und das "d" wegzulassen (die sagen immer "Picar-t", sogar Picard/Patrick Stewart), ist es doch eigentlich logisch, dass das die Leute ihren Namen gemäß ihrer Herkunft aussprechen.

Tom Paris, Will Riker, Ben Sisko sind alle geborene Amerikaner. Und zumindest beim Vornamen von Picard bekommen sie es hin, ihn halbwegs französisch klingen zu lassen.


Woher weißt du denn bei Neelix, dass dies nicht die korrekte talaxianische Aussprache für seinen Namen ist?


Bzgl der Ränge: Am Anfang sind auf der Enterprise-D tatsächlich Fähnriche rumgelaufen. Was letztendlich der einzig halbwegs vernünftig übersetzbare Rang ist.

Der US-Navy Rang eines Lieutenant entspricht dem deutschen Marine-Rang Kapitänleutnant, siehe hier: http://doena-soft.de/ranks/officers.php

Erstens ließe sich das schlecht mit der Lippensynchronität hinbekommen, zweitens wäre ich dann die Decke hochgegangen, wenn die das gemacht hätten.


Synchro machen ist ein verdammt schwerer Job. Und auch wenn die Qualität der deutschen in den letzten Jahren rapide abgenommen hat, ist sie qualitativ trotzdem noch mit eine der Besten. Und wenn manche Wörter nicht übersetzt werden müssen, weil sie trotzdem verstanden werden, dann zieht man diese Option vor.

Schließlich gab es auch vor TNG schon genug Militärfilme, dass man als Deutscher eine grobe Ahnung hat, wie die amerikanische Rangstruktur funktioniert. Und ich wage mal zu bezweifeln, wieviel Leute außerhalb der deutschen Marine wüssten, ob der Fregattenkapitän über oder unterm Korvettenkapitän steht.

Außerdem klingen Sachen wie Komänder, Säwenoffnein doch viel exotischer und damit passender für eine Sci-Fi-Serie, oder? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn wir mit der Argumentation mal auf der Erde bleiben, dann ist es ja eine englische Produktion und IMO sollte man so wenig wie möglich übersetzen.
Das Englisch der Deutschen wird ja immer besser insofern kann man bei vielen Wörtern beim original bleiben, dass ist doch eine gute Entwicklung.

Eigentlich ist es eh lächerlich das wir Deutschen uns alles syncronisiert ansehen. Die Schweden, Polen, Serben, etc, ect lachen uns dafür ja zurecht aus.

@DJD1:
Du findest das die syncro schlechter wird ?? Ich habe eher das Gefühl, dass sie kontinuierlich besser wird.

@DJD2: I
Ich würde sogar sagen, dass Ränge wie KaLeu, Stabskapitän, oder Konteradmiral exotischer klingen als die amerikanischen Pedante die man ständig hört ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ups: Hab ich doch glatt deinen Beitrag editiert, statt zu zitieren. Hab ihn zum Glück noch im Browsercache gehabt.



Du findest das die syncro schlechter wird ?? Ich habe eher das Gefühl, dass sie kontinuierlich besser wird.

Ich kann nur von Kinofilmen ausgehen, da ich absolut kein normales Fernsehen-Fernsehen mehr gucke. Und da habe ich oftmals das Gefühl, dass der Text eher lieblos heruntergesprochen wird, und jede Emotion in der Stimme fehlt.

Und wenn ich mal ne Synchro gucke, um mir einen Eindruck zu machen (Pilotfolgen von Chuck, New Girl oder Big bang Theory), dann bekomme ich immer das Gefühl, dass die Stimmen eher nach wahrgenommen Charakter gecastet werden, als nach dem, wie der Originalschauspieler eigentlich klingt.

Nur weil ein Charakter eher nervig rüberkommt, muss man ihm nicht noch zustätzlich eine Steve-Urquel-Stimme verpassen!


Ist mir erst gestern wieder aufgefallen. Aus Nostalgiegründen habe ich mir "Der Prinz von Bel-Air" gekauft und gestern mal reingeguckt. Carltons Stimme ist im Original bei weitem nicht so nervig wie seine Synchronstimme.
 
Ok, ich gebe zu ich hab den Vergleich nicht so. Eigentlich schaue ich immer nur englisch oder deutsch.

Und vielleicht sehe ich es auch in einem größerem Bogen, seit dem Beginn der Syncro.
Ich sehe halt die Tendenz, dass möglichst viel original belassen wird und finde das gut.
Grade TOS oder Monty Python sind für mich gute Beispiele, da man sich IMO beides auf deutsch schier nicht anschauen kann.

Für die feinen Details bin ich vielleicht einfach ein zu grobschlächtiger Konsument ;)
 
@Galaxy-Class:

Das liegt nur daran, daß die Schweden und co. bissl weniger Einwohner haben und sich Synchros daher einfach nicht lohnen. Sah ich in den Niederlanden: Da sind die DVDs alle mit der englischen Tonspur, meines Wissens wurden aber große Filme wie etwa "Harry Potter" synchronisiert - da lohnt es sich offenbar.


Naja ... die Serie ist eben amerikanisch. Ich wundere mich da über gar nichts, auch wenn aus "Mariposa" mal eben "maryposer" wird - ich erkannte zuerst gar nicht, daß das Schiff oder die Kolonie einen spanischen Namen hat bei der Aussprache. Ebenso war die Aussprache von Picards Namen ein gewisser Schock als ich auf die Originalversion umstieg. Ist aber eben so. Ich fände es eher lächerlich, die Namen einzudeutschen. Zudem: Die meisten Figuren sind ja Angelsachsen: Kirk, McCoy, Riker, Paris, Decker usw. - da ist es logisch, daß man die Namen auch amerikanisch ausspricht. Wir sagen zum Herrn Churchill ja auch nicht Kurkill, wenn man Urgroßvater das auch immer so aussprach. :) Das betrifft bei Star Trek aber eh nur die Eigennamen, Orte werden meist deutsch ausgesprochen, etwa die Schlacht von Wolf 3-Nochirgendwas.
 
359
... wie kann man nur... tztztz

;););)

Das liegt nur daran, daß die Schweden und co. bissl weniger Einwohner haben und sich Synchros daher einfach nicht lohnen. Sah ich in den Niederlanden: Da sind die DVDs alle mit der englischen Tonspur, meines Wissens wurden aber große Filme wie etwa "Harry Potter" synchronisiert - da lohnt es sich offenbar.
Schon klar; Bleibt die Frage ob das gut ist ?
 
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