Der Star Trek Reboot

Mir gefallen grundsätzlich:

- die Schauspieler
- der Austausch des Dreiecks Kirk/Spock/Pille gegen Kirk/Spock/Uhura (das finde ich auch zeitgemäßer, und ehrlich gesagt fand ich Pille immer am ehesten entbehrlich. Man kann sich jetzt natürlich über die Liebesbeziehung Spock/Uhura streiten, aber warum soll Kirk immer die Frau abkriegen ...? ;-))
- der Look (die Uniformen, die Enterprise)
- Benedict Cumberbatch als Bösewicht (der Mann ist immer eine Bereicherung, mir stellt sich höchstens die Frage, ob er unbedingt hat Khan sein müssen).

Mir gefallen nicht:

- die Stories
- die Action-über-Hirn-und-Charakter-Blockbuster-Baukasten-Philosophie

Unbedingt müssen in meinen Augen dann auch in erster Linie die Drehbücher besser werden. Sollten sie es schaffen, im dritten Film endlich mal was wenigstens ein bisschen mehr Trek-Mäßiges abzuliefern, wär ich schon zufrieden. Denn, wie man an meiner Liste sehen kann, gefallen mir einige Basics durchaus ganz gut.
 
Mir gefallen die Schauspieler und die Charaktere auch, was mich stört, sind die deutschen Synchronstimmen von Kirk und Spock, also Niko Sablik und Timmo Niesner (als Fan muss man sowas wissen :D). Kirk kommt im deutschen rüber wie ein Teenager im Stimmbruch, Chris Pine hat ja eine etwas tiefere, reifere Stimme. Spock´s Stimme hat im deutschen permanent diesen herablassenden nervigen Unterton, der ihn ganz schön unsympatisch macht. Im O-Ton hat Quinto eine emotionslosere tiefe Stimme, die aber auch passt wie die Faust aufs Auge.

2) Die Story von Star Trek (2009) hat mir ganz und gar nicht zugesagt, sie war mir viel zu konstruiert und Eric Bana als Bösewicht war so flach, dass er unter einer Tür durchgepasst hat,
mir hat aber die Story von STID ganz gut gefallen, da sie ein aktuelles Thema (Terrorismus) angesprochen hat und wie die Sternenflotte mit so einer Situation umgeht. War gut, hat mir gefallen.

3) Benedict Cumberbatch ist mir ja schon sehr positiv in Sherlock aufgefallen (eine der besten Serien aller Zeiten) und ich war total ahnungslos im Kino, wusste nicht, dass er dabei war und dann kam die "Ich kann sie retten"-Szene in STID und ich war total geflasht, dass er dabei war.
Als er dann offengelegt hat, dass er Khan Noonien Singh ist, hat mir das zwar richtig gut gefallen aber es hat diesen Überraschungseffekt aus dem Film genommen. Ich denke, man hat ihn für diesen Charakter genommen, weil er einer der besten Schauspieler der Welt ist. Und dass man ihn "europaisiert" hat und keinen indischstämmigen Schauspieler hat mich irgendwie nicht gestört.
Er als Bösewicht war absolut stark, sobald er aufgetreten und mit seiner unglaublichen dunklen Reibeisenstimme geredet hat, hat er alle anderen im Raum an die Wand gespielt.

Und noch ein Wort an die Bad Robot-Leute, investiert doch mal mehr Zeit in die Storys, bitte. :)
 
Benedict Cumberbatch ist mir ja schon sehr positiv in Sherlock aufgefallen (eine der besten Serien aller Zeiten)
Du hörst mich dir nicht widersprechen - bin ebenfalls großer "Sherlock"-Fan - die Serie ist absolute Spitzenklasse und ich freue mich jetzt schon wie Bolle auf Staffel 3.
(Btw, Sherlock Holmes ist neben Star Trek meine zweite große Leidenschaft).

Was die Qualität der Drehbücher angeht und dass sich da beim Reboot dringend was bessern muss, sind wir uns wohl alle einig, denke ich mal.
 
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Was die Qualität der Drehbücher angeht und dass sich da beim Reboot dringend was bessern muss, sind wir uns wohl alle einig, denke ich mal.

Genau, 2016 steht der 50. Geburtstag von Star Trek an und da möchten wir alle einen Film, der uns storytechnisch komplett flasht. Also Bad Robot, ihr könnt gute Storys (siehe Alias, Fringe, usw.), macht was draus.

Du hörst mich dir nicht widersprechen - bin ebenfalls großer "Sherlock"-Fan - die Serie ist absolute Spitzenklasse und ich freue mich jetzt schon wie Bolle auf Staffel 3.
(Btw, Sherlock Holmes ist neben Star Trek meine zweite große Leidenschaft).

Ich glaube, ich mache direkt in der anderen Rubrik einen Sherlock-Beitrag auf, wo wir uns über Sherlock austauschen können (es gibt da ein paar Dinge, wo ich nicht ganz hundertprozentig dahintergestiegen bin) :)

10 Minuten später...

Der Beitrag ist erstellt :)
 
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Was mir auch gut gefallen hat:

+ Man hat das Sternzeitsystem vereinfacht, es funktioniert jetzt nach dem gregorianischen Kalender

+ Die Enterprise ist in der Neuen Zeitlinie um einiges größer als in der alten Zeitlinie. Die Constitution-Klasse hat in der alten Zeitlinie eine Länge von knapp 300 Metern, in der neuen über 700 Meter, also genauso groß wie die Enterprise-E.

+ Karl Urban hat Pille echt gut getroffen, als ob er bei DeForest Kelley gelernt hat.

+ Die Sternenflotte ist weiter entwickelt, also mit Touchscreens. Hat mir gefallen, hätte man die alte Technologie mit den Knöpfen genommen, wäre das für das 23. Jahrhundert etwas zu primitiv.
 
+ Karl Urban hat Pille echt gut getroffen
Da hast Du meine Zustimmung. Karl Urbans schauspielerische Leistung war erfreulich.

+ Man hat das Sternzeitsystem vereinfacht, es funktioniert jetzt nach dem gregorianischen Kalender
Für mich ist das neue Abramszeitsystem ein starker Kritikpunkt an Abrams Trek:
Die Sternzeit ist ein System, in dem effizient und konsistent zum Zahlenstandard eine genaue Uhrzeit angegeben werden soll. Metatechnisch ist sie ein Mittel, die Handlung von der Gegenwart abzulösen, natürlich auch von der christlichen Zentrierung.
- Bei der Abramszeit kommt erst die Jahreszahl und dann der Tag im Jahr:
2253,9 liegt also vor 2253,10. Und 2253,300 ist etwas deutlich anderes als 2253,3.
Das ist einfach hinrissig und genau dem Sinn des ganzen entgegengesetzt. Es zerstört die Konsistenz. Den zeitlichen Unterschied kann man aus zwei AbramsZeiten nun gerade wieder nicht mehr schnell ersehen: Wie viel Zeit liegt zwischen AbramsZeit 2253,217 und AbramsZeit 2255,3?

- Des Weiteren benötigt man nun drei Hinterkommastellen, um nur 365 verschiedene Zeitpunkte darzustellen. Man verschenkt also 2/3 der Bandbreite.

- Und natürlich orientiert sich AbramsZeit zentral auf Christi Geburt, ist also weiterhin eine religiös motivierte Zeitrechnung.

Kurzum: Drei Schritte in die vollkommen falsche Richtung. Die AbramsZeit ist nur eine systematische Verschlechterung der ISO-8601 (bzw. EN 28601 und DIN 5008). Denn die AbramsZeit ignoriert führende Nullen und macht einen Vergleich dadurch noch schwieriger. Die AbramsZeit ist also selbst für heutige Verhältnisse ein rückständiges System. Es handelt sich um eine Vergewaltigung des Begriffs Sternzeit!

+ Die Enterprise ist in der Neuen Zeitlinie um einiges größer als in der alten Zeitlinie
Inwiefern ist das gut/schlecht? Ich sehe da zwar die Gigantomanie hinter, aber keinen Sinn.


Gefallen hat mir an Into Darkness natürlich die schauspielerische Leistung von Cumberbatch, wobei man sagen muss, dass er mehr kann; er hat aber genutzt, was bei dem Drehbuch möglich war.
Auch gefallen hat mir, dass Into Darkness gegenüber Abrams Trek sich auf einigen Gebieten verbessert hat: das Drehbuch ergibt mehr Sinn (wenn es auch immer noch für den Zuschauer oft unnötig unverständlich ist, handelt es sich meiner Meinung nach um flickbare Löcher und nicht fundamentale Logik- und Sinnfehler wie bei Abrams Trek).
Die Personen, insbesondere auch die Antagonisten, haben eine echte Motivation, die im Film weitgehend rüberkommt - ganz im Gegenteil zum "Böse, um böse zu sein!"-Nero aus Abrams Trek.
Auch die Handlungsweise der Protagonisten ist dieses Mal weniger schwachsinnig. Tatsächlich verfügt ein CrewMitglied in diesem Film sogar über ein Gewissen, während in Abrams Trek noch alle Brückenoffiziere einfach nur dabeistanden und gafften, als Spock Kirk am Erwürgen war.
Alles in Allem war der Film in diesen genannten Aspekten zwar nicht gut, aber eben zumindest nicht grottenschlecht wie Abrams Trek.
Jedoch war der Film auf emanzipatorischem Gebiet grottenschlecht (wobei Abrams Trek auch hier nicht besser war):
- Die gerade mal zwei Frauen ("Spocks Freundin" und "Admiral Markus' Tochter") sind nur im Film als Love Interest oder Famllienmitglied (und dann natürlich noch für Bikini-Szenen).
- Mal abgesehen von der "Spocks Freundin" :rolleyes: kommen keine schwarzen im Film vor.
- Sulu... kam der überhaupt im Film vor?
- die einzigen Außerirdischen, die im Film "relevant" sind, sind (mal abgesehen davon, dass sie aussehen wie die Perser aus 300) barbarisch aggressiv und nur dafür da, um von einer einzigen menschlichen Person abgeschlachtet zu werden. Die Szene soll sicherlich die Überlegenheit Khans beweisen. Aber da die Klingonen vorher nicht eingeführt wurden, zeigen sie dem Abrams-Trek-Fan, der Star Trek ja nicht kennt, nur die Unterlegenheit von Außerirdischen - schlimmer noch, wenn man die ganze Szene betrachtet: diese vermittelt dem unbedarften Zuschauer, dass der Versuch einer friedfertigen Kontaktaufnahme mit Außerirdischen zum Scheitern verurteilt ist, das massenreiche Abschlachten selbiger aber verlustlos gelingt.

So präsentiert der Film dem Zuschauer eine Welt, in der alle wichtigen bzw. erfolgreichen Personen gewaltbereite, weiße Männer sind.


Ich hoffe für den dritten Film auch auf ein intelligenteres Skript, welches sinnvoll etwas mit friedlicher Koexistenz enthält, in dem auch mehr Personen vorkommen, die mindestens mehrere der Prädikate gewaltbereit, weiß, männlich nicht aufweisen.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich keine sehr großen Hoffnungen habe, schließlich werden wahrscheinlich im Wesentlichen die selben Autoren das Drehbuch schreiben und laut deren Aussagen planen sie ja wohl eher einen Film, in dem es darum geht, den in Into Darkness bereits angesprochenen Konflikt mit den Klingonen zu eskalieren.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Ich muss allerdings zugeben, dass ich keine sehr großen Hoffnungen habe, schließlich werden wahrscheinlich im Wesentlichen die selben Autoren das Drehbuch schreiben und laut deren Aussagen planen sie ja wohl eher einen Film, in dem es darum geht, den in Into Darkness bereits angesprochenen Konflikt mit den Klingonen zu eskalieren.
Ja, die bisher zur Diskussion stehenden Drehbuchautoren scheinen mir ebenfalls durch die Bank weg nicht wirklich für ein hochwertiges, originelles und Trek-mäßiges Script geeignet. Wenn ich schon lese, was die sonst noch so verzapft haben, beginnt meine Hoffnung bereits rapide zu schwinden ... :bibber:
 
Hier übrigens auch noch ein Ranking, bei dem ST 2009 mit Platz 3 ziemlich gut abschneidet:
http://www.youtube.com/watch?v=-wt_wsAvwlI

Bei näherem Hinsehen weiß ich auch wieder, was mich an den Schauspielern (vor allem Kirk und Spock) des Reboots stört. Es ist nicht, dass ich sie nicht mag oder dass sie schlecht spielen würden oder fehlbesetzt wären oder so etwas.

Nein, ich finde einfach, dass Quinto und Pine "Bubies" sind. Shatner und Nimoy waren "Männer". Das ist für mich der kleine, aber feine Qualitätsunterschied.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die neuen Schauspieler nicht so charismatisch sind oder einfach auch noch ziemlich jung.

Um es vielleicht noch etwas genauer zu präzisieren:
Nimoy sah so aus, als wäre er tatsächlich mit den Spitzohren geboren worden und Quinto sieht einfach nur aus wie ein Schauspieler, dem man Ohren angeklebt hat.
Und egal, wie billig die Pappkulissen waren, in denen Shatner sich rumgetrieben hat, man hat ihm trotzdem den Captain jede Sekunde lang abgenommen. Pine sieht dagegen aus wie ein Lausbub, dem man zufällig ein großes funkelndes Spielzeug in Form eines Raumschiffs in die Hand gedrückt hat.
 
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Hier übrigens auch noch ein Ranking, bei dem ST 2009 mit Platz 3 ziemlich gut abschneidet:
http://www.youtube.com/watch?v=-wt_wsAvwlI
Das Video liefert aber auch gleich den Grund mit, warum sie damit falsch liegen. Zu 10 der 11 Filme wird gesagt, was inhaltlich und/oder produktionstechnisch gut oder schlecht funktioniert hat.
Zu Abrams Trek gibt es nur neben "big budget, flashy, exciting" ein "Ja, bricht die Kontinuität, aber damit kann die neue Crew dann in Zukunft ja auch tolle neue Abenteuer erleben!"
Wenn die selben Leute in wenigen Jahren nochmal so eine Liste machen, würde der Film entsprechend zweifellos absacken. Das ist halt das Problem eines Films ohne Stärken und Charakter: sobald er nicht mehr "shiny and new" ist, ist er irrelevant.

Bzgl. den Schauspielern:
Das trifft es ziemlich gut. Besonders Pine ist so ein BabyFace-Typ. Ich glaube aber, dass es nicht nur das Alter ist. Mittlerweile ist er ja fast so alt wie William Shatner bei TOS. Ansonsten fand ich die beiden von der schauspielerischen Leistung ok.
 
Bzgl. den Schauspielern:
Das trifft es ziemlich gut. Besonders Pine ist so ein BabyFace-Typ. Ich glaube aber, dass es nicht nur das Alter ist. Mittlerweile ist er ja fast so alt wie William Shatner bei TOS. Ansonsten fand ich die beiden von der schauspielerischen Leistung ok.
Ich denke auch nicht, dass die beiden keine guten Schauspieler sind. Sie haben nicht so viel Charisma und Haltung, aber es mit der alten Garde diesbezüglich aufzunehmen, ist einfach auch schwierig.

Vielleicht liegt es auch an den schlechten Skripten und Dialogen im Reboot. Shatner hatte z.B. gelegentlich kleine Szenen, in denen es darum ging zu zeigen, wie erdrückend die Verantwortung für Schiff und Mannschaft sein kann. Pine dagegen darf nur coole Jungs-Sprüche klopfen, so als wäre das alles eine große Party und eigentlich mit keinerlei Verantwortung verbunden. So kann er als Schauspieler auch nicht wirklich zeigen, was in ihm steckt.

Und Quinto darf zwar einen großen emotionalen Ausraster bekommen um das Publikum mit dem Holzhammer darauf hinzuweisen, dass er sehr wohl (starke) Gefühle hat (und spielt das auch sehr intensiv und gut), aber für ihn fehlen die vielen Zwischentöne und leiseren Szenen, in denen Nimoy kleine Risse in seiner Fassade zeigen konnte und die dem Zuschauer quasi immer wieder als Häppchen zugeworfen wurden, woraufhin er sich selbst seine Meinung zur Gefühlswelt von Spock machen konnte/durfte. Das war unterm Strich viel wirksamer.

Dass das in zukünftigen Drehbüchern beachtet wird, würde ich mir sehr wünschen, aber diese Hoffnung ist sicherlich noch sinnloser als eine gute Story zu erwarten, da die momentanen Macher offensichtlich so gar keine Antennen für diese Momente haben.

Das ist halt das Problem eines Films ohne Stärken und Charakter: sobald er nicht mehr "shiny and new" ist, ist er irrelevant.
Damit könntest du recht haben.
 
Mir ist übrigens noch was eingefallen, was mir am Reboot gefällt ... der Soundtrack. Zumindest der von ST 2009 - STID müsste ich noch mal sehen. Oder wird dort die gleiche Musik verwendet?
Ich finde die Musik melodisch und kraftvoll und damit ein würdiger Nachfolger zu den stets excellenten Trek Scores.
 
Ja stimmt, der ist ziemlich gut. Auch das neue Main Theme der beiden Filme gefällt mir sehr gut, das hat für mich einen hohen Wiedererkennungswert. Aber nicht das, welches im Intro nach dem Prolog gespielt wird, sondern die Version, die man direkt hört, wenn der Film beginnt mit den Produktionsfirmen. Ich finde diese düstere, bedrohlichere Version einfach ansprechender, aber wie gesagt, das ist meine Meinung.

Scores sind ein gutes Thema, darüber können wir mal sprechen :)
Wie gefallen euch die Scores der anderen Star Trek Filme?
 
Am Thema von Jerry Goldsmith, was ja auch die Titelmelodie von TNG war, habe ich mich mittlerweile einfach ein bisschen überhört, aber gut ist es trotzdem. Dasselbe trifft auf die von Alexander Courage komponierte Titelmelodie von TOS zu.

Ansonsten finde ich die Musik speziell im 5. Teil, der ja sonst nicht immer so gelungen ist, sehr gut und würde sagen, dass das mit einer der besten Scores der Serie überhaupt ist (ich glaube, das war auch Goldsmith), zusammen mit Teil 2 (da ist die Musik von Horner).
 
“Es freut mich sagen zu können, dass es einen Grund gibt, warum ich die Filme schreiben darf, und nicht ihr."
Hihi, damit hat er natürlich nicht unrecht *lach*
Ist halt die Frage, ob er der Richtige für Star Trek ist ... dass der Mann besser Drehbücher schreiben kann als ich, bezweifel ich ja gar nicht ... aber Star Trek stellt eben schon spezielle Ansprüche ...

Naja, irgendwie tun mir die Jungs, die jetzt ständig Prügel beziehen wegen dem Reboot auch schon leid ... aber die Kritik ist z.T. eben auch nicht unberechtigt ... ziemlich verfahren, das Ganze!
 
Hier eine Antwort auf den Artikel, den wir zwischendurch mal hatten ("Star Trek is broken"):
http://trekmovie.com/2013/09/13/editorial-star-trek-is-not-broken/

Ich gehe mit dem Schreiber dieses neuen Kommentars allerdings nicht d'accord.
Ich bin bekanntermaßen ein Fan von TOS und freue mich zwar über seine Beurteilung der Originalserie, bin aber überhaupt nicht der Meinung, dass Abrams das im Reboot richtig hingekriegt hat ...

We haven’t had a true, spiritual successor to the original series until Abrams came along
Wenn's mal so wär, dann wär ich auch der erste, der das toll findet, aber Abrams ist nun mal nicht derjenige, der das zustande gebracht hätte.
 
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Das hört sich doch schon wenigstens etwas besser an, obwohl es verdammt wenig konkret ist und ich mir inhaltlich darunter nichts vorstellen kann. Aber immerhin. Mal sehen.
 
Ohne wieder mal die Erwartungen senken zu wollen, aber für mich klingt das weder gut noch so, als ob da auf tatsächliche Star Trek-Fans gehört wird, eher auf reine AbramsTrek-Fans.

Orci schrieb:
"Ich hoffe, dass diese Filme uns das Recht ermöglichen, etwas mehr Sci Fi einzubauen. Bei den ersten beiden Filmen hat Paramount uns glücklicherweise bei dem vertraut, was wir machen wollten"
Also Paramount hat ihnen bei den ersten beiden bereits freie Hand gelassen. Aber Orci hofft, dass er damit das Recht verdient hat, bei dem dritten nun eine noch freiere Hand zu bekommen? Der ganze Absatz ergibt für mich keinen Sinn.

Orci schrieb:
Eine echte Sci Fi Mystery; das wäre toll."
Ja, das klingt... na ja, das kann von gut bis miserabel werden. Da es sich um die Macher von Lost handelt, fürchte ich, dass es nur verwirrend und ohne plausible "Antworten" daher kommt.

Orci schrieb:
"Der Dritte, und dies basiert auch ein wenig auf Anregungen der Fans, sollte so unvorhersehbar wie möglich sein; mit so vielen neuen Elementen wie möglich."
Also bei "unvorsehbar" gibt es ja mindestens drei Arten:
(1) Eine intelligente, gut vorbereitete Wendung im Film, die dem ganzen Film plötzlich Sinn verleiht ohne dass es vorher schwachsinnig wirkte ("Er war den ganzen Film lang bereits tot!", "Moment, dann sind wir die 'Bösen'?")
(2) Total beknackte BlödsinnsWendungen, die die vorherige Handlung über den Haufen werfen oder für die handelnden Charaktere einfach komplett unlogisch und unpassend sind ("Ach übrigens, das war alles nur ein Traum ohne Bezug zur Realität!", "Ja, ich habe hier in der Höhle gewartet und bin nicht zum naheliegenden Föderationsaußenposten gegangen! Wieso auch? Ist doch eine schöne Höhle; aber mit Ihnen zusammen will ich nun lieber nicht mehr hier bleiben!", "Schießt Kirk in einer Rettungskapsel auf einen Eisplaneten!")
(3) Dinge, die man in einem Film - zurecht - einfach nicht erwarten würde, weil es vollkommen deplatziert ("Oh, guck mal: R2D2!") oder billige Effekthascherei ist ("Wir zerstören Vulcan!").
Die Formulierung klingt jedenfalls nicht nach (1)...

Aus dem Original-Interview
Orci schrieb:
“No matter how smart you are and no matter how moral and how much you’re thinking, sometimes you must do battle. That was an interesting goalpost of the series for me. You can be a genius astrophysicist who cares about nothing more than to maintain the peace and yet you may still have to fire your phasers and your photon torpedoes.”
Also, wenn das der zentrale Kern ist, den Orci in Star Trek sieht, dann ist es kein Wunder, dass das auch von ihm stammende Abrams Trek überhaupt nichts mit dem echten Star Trek zu tun hat.

Orci erwähnt auch noch vier Dinge, die in Into Darkness aufgrund von Fan-Reaktionen auf Abrams Trek eingeflossen seien:
1. Kirks Degradierung (weil seine schnelle Beföderung in AT den Zuschauern missfiel): Halte ich für einen merkwürdigen Zusammenhang...
2. Überarbeiteter Maschinenraum wegen den dämmlichen Brauerei-Sets in AT: Gute Verbesserung.
3. Bones mehr in die Kirk-Spock-Beziehung einbauen: Habe ich jetzt nicht so stark bemerkt, muss ich wohl nochmal gucken...
4. Scotty weniger albern (daher die Gewissensszene): ebenfalls eine gute Verbesserung.

Na ja, so viel von mir dazu. :D

Live long and prosper,
Vulcan
 
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