Also ich habe das Lesen des Artikels nach bereits 4 Absätzen wieder abgebrochen, weil ich gerade gegenteiliger Meinung von Frosta bin und fürchte, dass der Artikel im Weiteren auch nicht viel anders wird.
Für mich ist das Beharren auf dem Durchsetzen von Star Trek mit Social Medias ehrlich gesagt nicht viel plausibler, als wenn ein frühindustrieller Zeitgenosse das Fehlen von Grammophonen oder ein frühgeschichtllicher Mensch kritisiert, dass so selten Feuer angezündet wird.
Immerhin wird kurz angesprochen, dass selbst bei Vorhandensein eines Social Media-Systems die Erwähnung innerhalb der Geschichte in den allermeisten Fällen absolut langweilig wäre und daher schon nicht vorkommt.
Also, damit man mich nicht falsch versteht: Ich bin keinesfalls einer dieser im letzten Jahrtausend zurückgebliebenden, die im Handelsblatt verkünden, dass das Internet sich nicht durchsetzen wird. Aber ich gehe absolut nicht davon aus, dass die aktuell neuesten Trends in 350-400 Jahren noch immer zentraler Bestand alles Seins sein müssen.
In meinen Augen ist diese Kritik daher einem etwas zu starr an der Gegenwart orientierterten Blick geschuldet.
Aber auch die Ausführungen zum Fernsehen kann ich nicht teilen. Also, ich gehe mal davon aus, dass in dem Absatz nicht der Aspekt des festen Sendeplanes gemeint ist, der in der Tat nicht zukunftsträchtig ist, wie Star Trek sehr frühzeitig erkannt hat.
Bleibt das "Video gucken", welches einem das Holodeck in vollem Umfang auch bieten kann. Es ist ja kein Problem, im Holodeck ein selbstlaufendes Programm ("Film") aufzurufen, sich auf einen Sessel in die Mitte zu setzen und einfach nur zuzuschauen. In Star Trek wird die Verwendung eines Programmes in nicht-interaktiver Form offensichtlich "Objektivmodus" genannt. Ich kann also absolut nicht zustimmen, dass das Fernsehen als Medium etwas bieten würde, was das Holodeck nicht bietet.
Nur die begrenzte Anzahl von Holodecks sehe ich da als ordentliches Argument. Es sind ja auch überall Monitore in den Quartieren zu sehen - auch wenn wir sie meistens nur in Benutzung als Arbeitsstation sehen.
Wenn man sich jetzt dennoch wundert, dass man die Monitore nicht sieht, wenn sie gerade mal zum Videoschauen verwendet werden, muss man sich nur vor Augen halten, dass es sich nicht um eine Dokumentation des Lebens im 24. Jahrhundert handelt. Es müsste halt auch etwas zur Handlung beitragen, um es zwingend zu zeigen.
Bzgl. der kulturellen Referenzen stimme ich weitgehend zu: es gibt leider sehr selten Bezüge zu Werken aus der fiktiven irdischen Vergangenheit. Es gibt nur eine handvoll Holoromane und ein oder zwei Lieder.
Live long and prosper,
Vulcan