Star Trek Filme und deren Philosophie/Botschaft

D

DotwinX

Guest
Ich bin mir nicht sicher ob es einen solchen Thread schonmal gegeben hat, wenn ja bitte verzeiht mir. Jetzt da der neue StarTrek Film rausgekommen ist wird ja wieder viel über die StarTrek-Philosphie geredet bzw. über die Aussagen der Filme.
Und ganz so einfach, d.h. deren Aussagen und philosophischen Ansätze auf einen Punkt zu bringen, ist es gar nicht mal find ich. Ich würd mich freuen wenn ihr die Filme in ihrer Aussage beschreibt bzw. bewerten würdet. Ich würde folgendes (fix) zusammenstellen:

Star Trek 1: Die Geburt einer neuen Spezies/Für andere arten von Lebensformen und Denkarten offen sein
Star Trek 2: Was Rache und Genmanipulation bewirkt/Man muss sich Herausforderungen stellen/Missbrauch von neuen Technologien
Star Trek 3: Freundschaft und Zusammenhalt/Wiedergeburt
Star Trek 4: Erhaltung der Arten und Umweltschutz
Star Trek 5: Was oder wer ist Gott? Relegion bzw. Glauben
Star Trek 6: Der Fall der Berliner Mauer im Weltraum/neue politische Gegebenheiten
Star Trek 7: Das Paradies
Star Trek 8: Menschliche Mentalität/Individualismus
Star Trek 9: Der Jungbrunnen/Einhaltung eigener Werte
Star Trek 10: Klone: Was definiert dich als "dich"?
Star Trek 11: Fällt mir nix ein, sry.

Das interessanteste Topic find ich sogar StarTrek 10, aber das wurde leider in keinster Weise ausgereizt...
... übrigens musste ich lange bei meinem Lieblingsfilm "StarTrek8" überlegen. Der hatte viele kleine Topics, aber kein "großes" Thema, oder?
 
Naja, deine Liste wirkt aber auch etwas gekünstelt erzwungen, als ob Genmanipulation in 2 wirklich ein Thema gewesen wäre oder Wiedergeburt in 3. Und "Freundschaft und Zusammenhalt" ist doch eigentlich in jedem Film ein Thema, oder? Ich hab zwar 11 noch nicht gesehen, könnte aber wetten, dass sich mindestens dieses auch dort wiederfindet.

Und zu 7: Mann kommt nicht ins Paradies, wenn man Millionen Lebewesen auslöscht, wenn dass war doch eher das Thema Drogensucht (Soran wollte high werden) und Beschaffungskriminalität.
 
Ob ST jetzt Tatsächlich Geschenisse ihrer Zeit wiederspiegeln oder Umgekehrt, das ist hier die Frage.

Schließlich werden Drehbücher ja von Autoren geschrieben und wenn ein solcher, das Zeitgeschehen einfliesen lässt. Ist es vlt. ein guter Transportweg von einer Meinung zum Weltgeschehen durch SF.

und in Film Nummero sieben, soviel hinein zu deuten, wäre wohl etwas zu hoch gegriffen. Sieben ist mehr oder weniger eine Vorschau und ein Abgesang auf die jeweilige Crew. Ohne echte eigenständige Story. Wenn man übertreibt, geht es ansatzweise um Egoismus einer Einzelperson.
 
ein bisschen mehr hat 7 jetzt schon zu bieten, ist der Nexus doch immerhin so eine Art Paradies.

Aber das ist das schöne an jedem Star Trek-Film (den ich bisher gesehen habe, da zählt Nummero 11 auch bei mir noch nicht dazu ^^). Man kann Dinge in sie hinein deuten und sie auch von einem anderen, nicht so flachen und oberflächlichen Standpunkt aus gut beäugen. Für die einen mag es in 7 um einen verrückten Doktor gehen, dem alles egal ist, um sein Ziel zu erreichen, der andere mag in dem Film zum Beispiel erkennen, wie sehr sich ein Mensch für sein Seelenheil einsetzen kann oder wohin Fanatismus führt und wieder andere mögen es vielleicht als die Frage sehen "was ist das Paradies?"

Und solche Mehrschichtigkeit macht für mich viel aus. Ein Film, der das nicht erreicht, mag vielleicht gut sein, aber flach und anspruchslos.


Darum ist z.B. Matrix 1 super, während Matrix 2 besseres Klopapier und Matrix 3 nur noch Gift für die Augen ist :D
 
Mag sein das ich zuviel hineininterpretiert habe, habe das geschrieben was mir als erstes eingefallen ist. Es geht hier jetzt auch nicht um die Story, sondern um die so oft genannte "Botschaft" der Filme etc.

Dieses "Was ist StarTrek" ist sehr schwer greifbar, vielleicht durch so eine Liste.
Macht mal eine eigene Liste, würde mich mal interessieren...

Wenn wir schon von StarTrek Botschaften sprechen dann müsste man sowas doch runterschreiben können. Fakt ist nur das mir bei fast keinem (Außer Teil 4 und 10) Film in der Liste einfach gefallen ist was zu finden...
 
Je nachdem, über welchen Film wir reden würde mir eine erstaunliche Fülle an Ansätzen und Gedankengängen einfallen, die man weiterspinnen könnte.

Nehmen wir zum Beispiel Teil 3.
Nicht nur die Frage nach der Widergeburt kriegen wir hier gestellt, auch die Frage, was denn nach dem Tod kommen könnte. Gibt es so etwas, wie das Leben nach dem Tod, in dem der Geist weiter existiert? Oder die Seele? Was ist überhaupt Seele? Wie definiert der Film das?
Dann die Frage nach Leben: Ist es zu verantworten, eigenes Leben zu erschaffen und dies sich selbst zu überlassen? Welche Folgen kann unser Handeln haben? Sind wir bereit, die Verantwortung zu übernehmen?


Das waren jetzt lediglich aus dem Stehgreif ein paar Ansätze, die mal zeigen sollten, wie sehr ein Star Trek-Film mit Denkansätzen gefüllt sein kann. Zwar halte ich persönlich Star Trek 3 für einen der weniger guten Star Trek-Filme, jedoch ist er als Beispiel ideal.

Schwer fällt mir die Suche nach solchen Ansätzen eher bei den Actionbelasteten Filmen, wie der Zorn des Khan, Das unentdeckte Land oder Nemesis. Auch First Contact könnte man in dem Zusammenhang nennen, zu dem fällt mir aber massig viel ein :D
 
Finde ich gut, deine Liste. Da habe ich aufgrund der ST XI Diskussion auch drüber anchgedacht.

Folgendes fällt mir noch ein:
Star Trek VII war ein menschlicher Film war. Picard zerbricht fast daran, das sein Neffe und sein Bruder verbrannt sind. Übergeleitet wird dieses Motiv dann in die Vergänglichkeit der Zeit.
"Jemand hat mal gesagt Zeit ist das Feuer in dem wir brennen - Ich denke eher Zeit ist ein Begleiter der uns daran erinnert das nichts für immer hält und wir jeden Augenblick genießen sollen" sinngemäß Picard zu Riker am Ende des Films. Das passt hier besonders gut weil wir uns auch von der NCC 1701 D verabschieden müssen :(
DJD schrieb:
Und "Freundschaft und Zusammenhalt" ist doch eigentlich in jedem Film ein Thema, oder?
Es stimmt aber schon das dieses Thema in ST 3 eine wichtigere Rolle einnimmt. Die Crew der Enterprise fliegt schließlich geschlossen nach Genesis "nur" um Spock zu retten. Der ist daraufhin ganz baff und fragt sich "Das Wohl vieler steht nicht über dem Wohle einzelner ?". Eine interessante Frage die wohl nie eindeutig beantwortet werden kann, mit der sich aber schon andere große Philosophen beschäftigt haben und die ganze Staaten /Staatsideen begründet.

DotwinX schrieb:
Fakt ist nur das mir bei fast keinem (Außer Teil 4 und 10) Film in der Liste einfach gefallen ist was zu finden...
Schließlich hast du dann aber doch immer was gefunden. Und genau so soll das ja auch sein. Eine Botschaft bringt man nicht mit dem Vorschlaghammer rüber.

Das wir in den Serien mehr solche philosophischen Ansätze finden steht im übrigen außer Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir fallen da allerdings zu XI auch einige Sachen ein.

Zum Beispiel, dass sich manchmal in einem "Feind" ein Freund verbergen kann.
Oder das es manchmal sinnvoll und nötig ist aus den Strukturen auszubrechen und seinen eigenen Kopf zu haben. Ist ja im Bezug auf die Politik immer ein aktuelles Thema.
 
Star Trek 1: Die Geburt einer neuen Spezies/Für andere arten von Lebensformen und Denkarten offen sein
Treiben wir es weiter: In TMP geht es um einen Paradigmenwechsel.

Star Trek 2: Was Rache und Genmanipulation bewirkt/Man muss sich Herausforderungen stellen/Missbrauch von neuen Technologien
ST II hatte in meinen Augen - wie III - nur ein ziemlich schwache Botschaft zu bieten. Ich würde das Motiv eher in Richtung "Vergänglichkeit" schieben. Eine richtig philosphische Fragestellun wirft McCoy auf, wenn es darum geht, ob die Menschheit zu einem Schöpfungsakt wirklich über den technischen Aspekt hinaus befähigt ist.

Star Trek 5: Was oder wer ist Gott? Relegion bzw. Glauben
Auch hier etwas weiter geführt: Was ist das Leben?

Star Trek 6: Der Fall der Berliner Mauer im Weltraum/neue politische Gegebenheiten
"Der Fall der Berliner Mauer" ist keine Botschaft, die Möglichkeit zur Überwindung alter Feindbilder hingegen schon.

Star Trek 7: Das Paradies
Es geht in "Generations" nicht wirklich um das Paradies. Galaxy-Class hat es schon richtig gesagt: Es geht um Vergänglichkeit/Sterblichkeit. Auch wenn die Story sonst sehr zusammenkonstruiert ist, diesem Thema widmet sich der Film auf verschiedenen Ebenen und durchaus sehr ausführlich!

... übrigens musste ich lange bei meinem Lieblingsfilm "StarTrek8" überlegen. Der hatte viele kleine Topics, aber kein "großes" Thema, oder?
In Bezug auf eine echte moralische Botschaft war "First Contact" halt einfach schwach. Ich finde ohnehin, dieser Film wird grob überschätzt, auch wieder, weil sich viele von der Inszenierung und der Action ein wenig zu stark blenden ließen.

Mir fallen da allerdings zu XI auch einige Sachen ein.

Zum Beispiel, dass sich manchmal in einem "Feind" ein Freund verbergen kann.
Oder das es manchmal sinnvoll und nötig ist aus den Strukturen auszubrechen und seinen eigenen Kopf zu haben. Ist ja im Bezug auf die Politik immer ein aktuelles Thema.
Beim ersten Beispiel würde ich Dir recht geben, wenn man am Ende einen Modus vivendi mit Nero gefunden hätte, aber nein, der musste getötet werden. Da der Konflikt zwischen Spock und Kirk unangenehm forciert wurde, läßt sich das auf die beiden kaum anwenden (immerhin hat der ältere Spock Kirk ja noch extra angewiesen, den jüngeren Spock sozusagen unter der Gürtellinie anzugreifen).
Was das zweite Beispiel anbelangt: à la Pikes "Die Sternenflotte hat schon genug Leute, die nachdenken; wir brauchen Leute, die handeln können"? Na dann gute Nacht :bibber:
 
Zurück
Oben