Seit wann sind Menschen vernünftig?

USS Nelame

Lieutenant
In einem anderen Topic hatte sich gerade diese Diskussion herauskristallisiert und ich habe das mal als Anlass genommen hier ein neues Thema zu eröffnen. In wie weit sind Menschen vernünftig oder logisch? Sind sie es überhaupt? (ich denke nämlich sie sind es nicht).
So viele Tierarten, wie wir Menschen schon auf dem Gewissen haben, so viel Umweltverschmutzung, wie sie sonst kein anderes Tier hervorruft und dann auch noch solche emotional oder nur auf Geld ausgerichteten Handelsweisen. Ist das vernünftig und vorallem ist das logisch?
 
Ist ja eher ein ernster Ansatz. Versuchen wir es daher mit einer gesitteten und ernsten Diskussion.
Deswegen verschoben in's OffTopic.
 
USS Nelame schrieb:
In einem anderen Topic hatte sich gerade diese Diskussion herauskristallisiert und ich habe das mal als Anlass genommen hier ein neues Thema zu eröffnen.

Na da hab ich was angerichtet ;)

Nun gut...


USS Nelame schrieb:
In wie weit sind Menschen vernünftig oder logisch? Sind sie es überhaupt? (ich denke nämlich sie sind es nicht).
So viele Tierarten, wie wir Menschen schon auf dem Gewissen haben, so viel Umweltverschmutzung, wie sie sonst kein anderes Tier hervorruft und dann auch noch solche emotional oder nur auf Geld ausgerichteten Handelsweisen. Ist das vernünftig und vorallem ist das logisch?


Ein Stück weit waren die menschlichen Primaten der "Urzeit" schon mit dem was man Anfänge der Vernunft nennen kann gesegnet - und, nein, das fing nicht mit einem schwarzen Monolithen in Afrika an ;).

Das was man nun Logik nennen kann, entstand wohl erst zu einem Zeitpunkt, da sich die Menschheit darauf verlegen konnte, ohne Nachteile für das Überleben abstrakteres Denken zu entwickeln.

Problemlösungsstrategien erleichtern den täglichen harten Alltag und ermöglichten eine schnellere und gezieltere Anpassung.

In meinen Augen macht es den Menschen aus, dass er eine gesunde Balance zwischen Emotionen mit sozialer Kompetenz und theoretischem Denken gepaart mit Vernunft sein eigen nennen kann.
 
Genau da komm ich ins Spiel. Ich streite ja nicht ab, dass der Mensch einen gewissen Hang zur Vernunft und Logik besitzt, aber spätestens bei Gefühlen setzt da mein Verständnis aus. Nehmen wir mal als einfachstes (und wahrscheinlich ursprünglichstes Verhalten) die Paarung. Wir Menschen sind vermutlich das einzige Lebewesen, dass so etwas wie Liebe entwickelt hat. Warum bitte? Wäre es nicht (wenn man den Bestand der eigenen Art erhalten möchte) viel logischer es (lapidar geasgt) mit jeder "reifen" Person zu machen? Wäre das dem Sinn und Zweck der Sache nicht viel dienlicher? Aber nein, stattdessen entwickeln wir etwas wie Liebe, die uns an solchem Verhalten hindert.
Genau so gut Angst. Angst als Instinkt hat sicherlich ihren Sinn, aber warum auf einmal als Emotion, die genau das Gegenteil von dem instinkt bewirkt, nämlich Handlungsunfähigkeit, Verharren, Warten auf das Ende... Wenn in der Realität ein Tiger oder ein anderes Raubtier auf mich zukommt und mich verspeisen will ist stehenbleiben vor Angst ja wohl das unlogiste, was uns Menschen passieren kann und trotzdem ist es nicht mal unwahrscheinlich. Aber warum? Wollen wir gefressen werden? Ist das die Bestimmung dieses Lebens? Also wozu gibt es dann Angst. Und genau so gut Furbien. Gibt es einen Grund Angst vor Spinnen zu haben? Die wenigsten von ihnen sind tötlich, also warum gibt es solche irrationelen Handlungsweisen? Und (um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen) wo liegt da die Logik und die Vernunft (um nur zwei Beispiele zu nennen).
 
USS Nelame schrieb:
Genau da komm ich ins Spiel. Ich streite ja nicht ab, dass der Mensch einen gewissen Hang zur Vernunft und Logik besitzt, aber spätestens bei Gefühlen setzt da mein Verständnis aus. Nehmen wir mal als einfachstes (und wahrscheinlich ursprünglichstes Verhalten) die Paarung. Wir Menschen sind vermutlich das einzige Lebewesen, dass so etwas wie Liebe entwickelt hat. Warum bitte? Wäre es nicht (wenn man den Bestand der eigenen Art erhalten möchte) viel logischer es (lapidar geasgt) mit jeder "reifen" Person zu machen? Wäre das dem Sinn und Zweck der Sache nicht viel dienlicher? Aber nein, stattdessen entwickeln wir etwas wie Liebe, die uns an solchem Verhalten hindert.

Wenn die Vernunft und die Logik aussetzen, dann hat das meistens einen von der Natur gegebenen Sinn.
Bei der "Gattung Mensch" hat sich das "Modell der Liebe" bewiesen, mal abgesehen davon, dass andere Lebewesen ähnlich treu sind wie die Menschen.
Ein so enger Zusammenhalt wie bei der Liebe sorgt für ein großes Maß an Sicherheit in einer Gemeinschaft. So rational kann man Gefühle erklären.
Aus biologischer Sicht ist auch die Unterschiedlichkeit der "Paarzusammenstellung" (die Faktoren, die individuell anziehend wirken) wichtig, denn sie sorgt für einen großen Genpool, bei dem stets neue Kombinationen an Eigenschaften dafür sorgen, dass diverse Reaktionen auf äußere Einwirkungen möglich bleiben, ohne dabei die Sicherheit der Gemeinschaft aufs Spiel zu setzen.




USS Nelame schrieb:
Genau so gut Angst. Angst als Instinkt hat sicherlich ihren Sinn, aber warum auf einmal als Emotion, die genau das Gegenteil von dem instinkt bewirkt, nämlich Handlungsunfähigkeit, Verharren, Warten auf das Ende... Wenn in der Realität ein Tiger oder ein anderes Raubtier auf mich zukommt und mich verspeisen will ist stehenbleiben vor Angst ja wohl das unlogiste, was uns Menschen passieren kann und trotzdem ist es nicht mal unwahrscheinlich. Aber warum? Wollen wir gefressen werden? Ist das die Bestimmung dieses Lebens? Also wozu gibt es dann Angst. Und genau so gut Furbien. Gibt es einen Grund Angst vor Spinnen zu haben? Die wenigsten von ihnen sind tötlich, also warum gibt es solche irrationelen Handlungsweisen? Und (um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen) wo liegt da die Logik und die Vernunft (um nur zwei Beispiele zu nennen).

Das Verhalten in Gefahrensituationen mahnt den Körper zur Wachsamkeit. Ohne diese Angst wäre das Verhalten womöglich nicht weniger zweckdienlich, allerdings bekäme die Situation einen anderen Stellenwert.
Der Körper kann nicht ständig in einem energiegeladenen Zustand existieren, dennoch muss es möglich sein, in Notlagen diese Agilität instinktiv, also mehr als nur zeitnah, herzustellen. Ohne Angst und daraus resultierende Vorsicht kann man in vielen Fällen heutzutage doch recht alt werden, früher war das weniger oft der Fall!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Max schrieb:
Wenn die Vernunft und die Logik aussetzen, dann hat das meistens einen von der Natur gegebenen Sinn.
Bei der "Gattung Mensch" hat sich das "Modell der Liebe" bewiesen, mal abgesehen davon, dass andere Lebewesen ähnlich treu sind wie die Menschen.
Ein so enger Zusammenhalt wie bei der Liebe sorgt für ein großes Maß an Sicherheit in einer Gemeinschaft. So rational kann man Gefühle erklären.
Aus biologischer Sicht ist auch die Unterschiedlichkeit der "Paarzusammenstellung" (die Faktoren, die individuell anziehend wirken) wichtig, denn sie sorgt für einen großen Genpool, bei dem stets neue Kombinationen an Eigenschaften dafür sorgen, dass diverse Reaktionen auf äußere Einwirkungen möglich bleiben, ohne dabei die Sicherheit der Gemeinschaft aufs Spiel zu setzen.
Also sagen wirs mal so, ich bin nicht gegen eine partnerschaftliche Bindung oder Ähnliches, ich vertrete aber den Standpunkt, dass man das Gefühl "Liebe" nicht deffinieren bzw. rational erklären kann. Der Zustand "Liebe" ist (zumindest für mich) davon zu trennen und bezieht sich (meiner Überzeugung nach) auch zu 98 Prozent auf die biologischen Vorgänge. Die Emotion stattdessen ist mir rätselhaft und eine Erklärung gibt es meiner Ansicht nach nicht dafür. Um also wieder zu deiner Aussage zu kommen: Wie kann man ein System als "bewährt" bezeichnen, das zahllose Kriege, Leid und sogar Tot zur Folge hatte (ich möchte behaupten dass Liebe mehr von diesen Aspekten verursacht hat, als Glück!)? Wo liegt denn da die Rationalität, wenn man jemanden auf Grund von Liebe tötet? Gibt es nicht genug Wesen vom anderen Geschlecht, dass man sich um eine Person streiten, zanken, prügeln, bekriegen etc. muss? Und vorallem, warum ist Liebe dann so vergänglich, wenn sie so einen Zusammenhalt gewährleisten soll? Warum geht bei uns in Deutschland jede zweite Ehe kaputt, wenn Liebe die Partner doch so eng aneinander schmiegt und so ein hohes Gehalt an Sicherheit und Geborgenheit bietet?
Und nun, um auch noch auf die Frage der Vernunft zu kommen, was ist bitte vernünftig an Kriegen, egal ob jetzt aus Liebe oder anderen Gefühlen hervorgerufen? Und um das auch noch auf die Liebe zu beziehen; Wo liegt die Vernunft einer Emotion nachzugehen, die mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit in absehbarer Zeit mehr Leid als Freude verursacht (egal ob bei einzelnen Personen oder sogar ganzen Völkern)?

Das Verhalten in Gefahrensituationen mahnt den Körper zur Wachsamkeit. Ohne diese Angst wäre das Verhalten womöglich nicht weniger zweckdienlich, allerdings bekäme die Situation einen anderen Stellenwert.
Der Körper kann nicht ständig in einem energiegeladenen Zustand existieren, dennoch muss es möglich sein, in Notlagen diese Agilität instinktiv, also mehr als nur zeitnah, herzustellen. Ohne Angst und daraus resultierende Vorsicht kann man in vielen Fällen heutzutage doch recht alt werden, früher war das weniger oft der Fall!
Das erklärt aber nicht die Arten von Angst, die ich jetzt meinte. Klar hat Angst als angeborene Situation auf Gefahrensituationen einen Sinn, aber wo liegt der Sinn in Höhenangst, Spinnenfurbie, Klaustrofurbie und was es sonst noch alles gibt? Wie kann es zu solch unlogischen Verhaltensweisen kommen (wie gesagt, wen kann schon eine kleine Spinne töten oder wer stirbt dadurch, dass ein kleiner Raum ihn beengt)? Sind sie nicht folgen von emotionalen Reaktionen? Welchen Sinn verfolgen diese Emotionen denn dann, wenn sie uns (in diesem Beispiel) wieder mehr schaden als nützen?
 
USS Nelame schrieb:
Um also wieder zu deiner Aussage zu kommen: Wie kann man ein System als "bewährt" bezeichnen, das zahllose Kriege, Leid und sogar Tot zur Folge hatte (ich möchte behaupten dass Liebe mehr von diesen Aspekten verursacht hat, als Glück!)? Wo liegt denn da die Rationalität, wenn man jemanden auf Grund von Liebe tötet? Gibt es nicht genug Wesen vom anderen Geschlecht, dass man sich um eine Person streiten, zanken, prügeln, bekriegen etc. muss? Und vorallem, warum ist Liebe dann so vergänglich, wenn sie so einen Zusammenhalt gewährleisten soll? Warum geht bei uns in Deutschland jede zweite Ehe kaputt, wenn Liebe die Partner doch so eng aneinander schmiegt und so ein hohes Gehalt an Sicherheit und Geborgenheit bietet?
Und nun, um auch noch auf die Frage der Vernunft zu kommen, was ist bitte vernünftig an Kriegen, egal ob jetzt aus Liebe oder anderen Gefühlen hervorgerufen? Und um das auch noch auf die Liebe zu beziehen; Wo liegt die Vernunft einer Emotion nachzugehen, die mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit in absehbarer Zeit mehr Leid als Freude verursacht (egal ob bei einzelnen Personen oder sogar ganzen Völkern)?

Wow, da kommt viel zusammen... ALSO...

Liebe/Partnerschaft: Bis zu einem gewissen Grad unterliegt das an den Tag gelegte Verhalten natürlich auch einem Zeitgeist, der dafür sorgt, dass mit Institutionen anders umgegangen wird. Zudem hat man vielleicht heutzutage den Luxus, überspitzt ausgedrückt sich nicht mehr um das tägliche Überleben sorgen zu müssen und kann deshalb die Partnerschaft leichter in Frage stellen. Dann kann man noch auf andere Aspekte verweisen, wie die Tatsache, dass die Lebenserwartung früherer Generationen den Zwang zu extrem langen Lebensgemeinschaften gar nicht nötig machte... Aber das sind nur Nebenschauplätze.
Meiner Meinung nach bleibt die Grundthese unangetastet. In einer gefährlichen Welt nützt ein starker Zusammenhalt nicht nur den erwachsenen Individuen, sondern auch der Nachkommenschaft.
Dann Deine Frage, worin die Vernunft liegt, einer Emotion nachzugehen: Ganz einfach: Emotionen gehören zum Leben eines Menschen dazu. Sie sorgen dafür, dass er eine qualitative Wertung von Ereingnissen vornehmen kann, Ziele definiert und Prioritäten für sich willentlich setzt, die er nun ganz anders verfolgen kann, weil er sie für sich selber wertet und nicht außschließlich auf die rudimentären Teile der Instikte beschränkt bleibt.

Und btw: och, man kann Liebe schon definieren ;)


Kriege: Theoretisch kann man Kriege auch mit Logik rechtfertigen. Wir haben solche Versuche auch schon gesehen. Liegt eine Bedrohung vor, so kann man es als vernünftig ansehen, sämtliche Mittel anzuwenden, die dafür sorgen, dass die eigene Vernichtung nicht geschehen wird. Fehlen ethische und moralische Aspekte, die der Logik ja ansich nicht beigeordnet sein müssen, ist die Schwelle zum Auslösen eines Krieges vermutlich sogar geringer.
Dass aus Gefühlen auch Negatives erwachsen kann liegt an ihrer intensiven Natur, was allerdings nicht bedeutet, dass der positive Grundcharakter nicht schwer wiegt!


USS Nelame schrieb:
Das erklärt aber nicht die Arten von Angst, die ich jetzt meinte. Klar hat Angst als angeborene Situation auf Gefahrensituationen einen Sinn, aber wo liegt der Sinn in Höhenangst, Spinnenfurbie, Klaustrofurbie und was es sonst noch alles gibt? Wie kann es zu solch unlogischen Verhaltensweisen kommen (wie gesagt, wen kann schon eine kleine Spinne töten oder wer stirbt dadurch, dass ein kleiner Raum ihn beengt)? Sind sie nicht folgen von emotionalen Reaktionen? Welchen Sinn verfolgen diese Emotionen denn dann, wenn sie uns (in diesem Beispiel) wieder mehr schaden als nützen?

Also erstmal heißt es Phobien, nach neuer Rechtschreibung höchstens noch Fobien! ;)
Phobien sind sicherlich übersteigerte Ängste, gehen also über das nötige Maß hinaus. Dennoch erfüllen sie immernoch die gleiche Grundaufgabe: Schutz des eigenen Lebens. Traumatische Ereignisse sind oft Auslöser solcher überzogenen Ängste. Zustande kommen sie zu einem Zeitpunkt, da die betreffende Person in ihrem Bezugssystem eben schon davon ausgehen muss, dass eine (vielleicht objektiv harmlose) Situation für sie wirklich bedrohlich ist. Das kann zum Beispiel bei einem Kind der Fall sein, dass in einer großen Halle seine Eltern nicht sofort sehen kann. Oft sind Angststörungen aber auch einfach "Platzhalter" für andere Dinge, mit denen man bislang sozusagen nicht fertig geworden ist.
 
Max schrieb:
Liebe/Partnerschaft: Bis zu einem gewissen Grad unterliegt das an den Tag gelegte Verhalten natürlich auch einem Zeitgeist, der dafür sorgt, dass mit Institutionen anders umgegangen wird. Zudem hat man vielleicht heutzutage den Luxus, überspitzt ausgedrückt sich nicht mehr um das tägliche Überleben sorgen zu müssen und kann deshalb die Partnerschaft leichter in Frage stellen. Dann kann man noch auf andere Aspekte verweisen, wie die Tatsache, dass die Lebenserwartung früherer Generationen den Zwang zu extrem langen Lebensgemeinschaften gar nicht nötig machte... Aber das sind nur Nebenschauplätze.
Gut, aber das erklärt meines Erachtens nicht, weshalb Liebe in den Meisten Fällen bereits nach einer Zeitspanne von 2 bis 5 Jahren nachlässt oder verschwindet. Zudem wurde Liebe früher oft kein Raum gelassen (Zwangshochzeiten, politische Partnerschaften, Vernunftsehen.....) was meines Erachtens für ein anderes Verständnis von Vernunft und eine anders verstandene Grundidee spricht. Daraus erklärt sich mir nicht, weshalb Liebe heutzutage so hoch gehalten wird, obwohl sie nur kurz darauf wieder abflacht und mitunter zu großem Leid führt und vorallem erklärt sich mir nicht, wie man darauf Liebe als "bewiesenes Modell" bezeichnen kann.
Meiner Meinung nach bleibt die Grundthese unangetastet. In einer gefährlichen Welt nützt ein starker Zusammenhalt nicht nur den erwachsenen Individuen, sondern auch der Nachkommenschaft.
Zusammenhalt habe ich ohne Liebe, ich möchte Behaupten der ist da sogar noch stärker, als wenn Liebe im Spiel ist. Eine Freundschaft (in dem Sinne) ist weitaus schwieriger zu knacken als eine auf Liebe basierende Beziehung.
Dann Deine Frage, worin die Vernunft liegt, einer Emotion nachzugehen: Ganz einfach: Emotionen gehören zum Leben eines Menschen dazu. Sie sorgen dafür, dass er eine qualitative Wertung von Ereingnissen vornehmen kann, Ziele definiert und Prioritäten für sich willentlich setzt, die er nun ganz anders verfolgen kann, weil er sie für sich selber wertet und nicht außschließlich auf die rudimentären Teile der Instikte beschränkt bleibt.
Emotionen also als Wertesystem, mit dem ich eigene Prioritäten festlege und subjektiv beurteile? Ganz ehrlich, dass kann ich auch ohne Emotionen erreichen, vorallem weil ich da meine Ziele mit einem Sinn deffinieren kann, der sich auf Objektivität gründet und für jeden nicht umbedingt verständlich aber nachvollziehbar ist.

Und btw: och, man kann Liebe schon definieren ;)
Tut es die Deffinition: "Hormonell bedingte emotionale Abhängigkeit der eigenen biologischen Komponenten von anderen biologischen oder technologischen Lebewesen/Gegenständen" auch? :)



Kriege: Theoretisch kann man Kriege auch mit Logik rechtfertigen. Wir haben solche Versuche auch schon gesehen. Liegt eine Bedrohung vor, so kann man es als vernünftig ansehen, sämtliche Mittel anzuwenden, die dafür sorgen, dass die eigene Vernichtung nicht geschehen wird. Fehlen ethische und moralische Aspekte, die der Logik ja ansich nicht beigeordnet sein müssen, ist die Schwelle zum Auslösen eines Krieges vermutlich sogar geringer.
Dass aus Gefühlen auch Negatives erwachsen kann liegt an ihrer intensiven Natur, was allerdings nicht bedeutet, dass der positive Grundcharakter nicht schwer wiegt!
Aber woraus besteht überhaupt eine Bedrohung? Ist das nicht auch wieder ein Gefühl? Und vorallem wodrin liegt die Logik andere Lebewesen zu töten? Sind laut der Logik nicht alle Lebewesen gleich und haben nicht alle ein gleiches Recht auf Leben? Und woraus ergibt sich die Notwendigkeit andere Lebewesen zu töten?



Phobien sind sicherlich übersteigerte Ängste, gehen also über das nötige Maß hinaus. Dennoch erfüllen sie immernoch die gleiche Grundaufgabe: Schutz des eigenen Lebens. Traumatische Ereignisse sind oft Auslöser solcher überzogenen Ängste. Zustande kommen sie zu einem Zeitpunkt, da die betreffende Person in ihrem Bezugssystem eben schon davon ausgehen muss, dass eine (vielleicht objektiv harmlose) Situation für sie wirklich bedrohlich ist. Das kann zum Beispiel bei einem Kind der Fall sein, dass in einer großen Halle seine Eltern nicht sofort sehen kann. Oft sind Angststörungen aber auch einfach "Platzhalter" für andere Dinge, mit denen man bislang sozusagen nicht fertig geworden ist.
Nun gut, die Ursachen kenne ich zum Teil (von Psychologie habe ich zumindest ein Amateurwissen) trotzdem überrascht es mch, dass du Phobien als logisch und sinnhaft in den Raum stellst. Wie schon gesagt, worin liegt die Gefahr in Spinnen, engen Räumen etc. und vorallem wäre es nicht viel logischer die Grundursachen der Phobien direkt offen zu legen, als diese Urachen umständlich über 5 Ecken in Phobien zu verwandeln und es somit jedem Therapeuten schwer zu machen das zu kurieren? Das ist doch eher ein typischer Fall von "warum einfach wenns auch komplioziert geht" und das entbehrt jeglicher Vernunft, Logik, Rationalität etc.. Und dann um auch noch einmal zu den Urachen zu kommen: Welchen Sinn hat es Kidnern solche Taten anzutun, dass sie später an solchen Phobien leiden?
 
USS Nelame schrieb:
Gut, aber das erklärt meines Erachtens nicht, weshalb Liebe in den Meisten Fällen bereits nach einer Zeitspanne von 2 bis 5 Jahren nachlässt oder verschwindet. Zudem wurde Liebe früher oft kein Raum gelassen (Zwangshochzeiten, politische Partnerschaften, Vernunftsehen.....) was meines Erachtens für ein anderes Verständnis von Vernunft und eine anders verstandene Grundidee spricht. Daraus erklärt sich mir nicht, weshalb Liebe heutzutage so hoch gehalten wird, obwohl sie nur kurz darauf wieder abflacht und mitunter zu großem Leid führt und vorallem erklärt sich mir nicht, wie man darauf Liebe als "bewiesenes Modell" bezeichnen kann.

Nun, warum sich die gegenseitige Zuneigung nach einer gewissen Zeit verändert kann viele Gründe haben. Darüber läßt sich sicherlich lang und ausführlich reden.
Die Liebe gibt dem Menschen jedenfalls die Chance, seine Aufgabe (die eigene "Gattung" zu erhalten und an die Bedinungen der Umwelt anzupassen) mit Freude zu erfüllen.

USS Nelame schrieb:
Zusammenhalt habe ich ohne Liebe, ich möchte Behaupten der ist da sogar noch stärker, als wenn Liebe im Spiel ist. Eine Freundschaft (in dem Sinne) ist weitaus schwieriger zu knacken als eine auf Liebe basierende Beziehung.
Tut mir leid, aber das sehe ich anders. Beides kann sich auf vielen Ebenen gleich weit gestärkt ausbilden, dennoch reicht nichts an die tiefe Verbundenheit heran, die durch Liebe ausgelöst wird.
Nun, da aber später noch eine biologische Definition von Dir folgt: Was kann vernünftiger und natürlich-logischer sein, als eine Verbindung zwischen zwei Menschen auf biologischen Reaktionen aufzubauen?


USS Nelame schrieb:
Emotionen also als Wertesystem, mit dem ich eigene Prioritäten festlege und subjektiv beurteile? Ganz ehrlich, dass kann ich auch ohne Emotionen erreichen, vorallem weil ich da meine Ziele mit einem Sinn deffinieren kann, der sich auf Objektivität gründet und für jeden nicht umbedingt verständlich aber nachvollziehbar ist.

Sicher kannst Du auch ohne Emotionen Ziele definieren. Die Ergebnisse, die aus rein objektiv-logischer Sicht übrigens erwachsen können, werden leicht inhuman, da etwa aus rein logischer Sicht nicht jedes Leben gleichen Wert (logischen Nutzen) besitzt.


USS Nelame schrieb:
Tut es die Deffinition: "Hormonell bedingte emotionale Abhängigkeit der eigenen biologischen Komponenten von anderen biologischen oder technologischen Lebewesen/Gegenständen" auch? :)

Ähmm, technologischen Lebenwesen :confused: ?
Dass ich dieser Definition einen wahren Kern nicht abspreche liegt daran, dass ich einen biologischen Ursprung dieses Gefühls nicht negieren will und werde.
Alles, was den Menschen ausmacht fußt auf biologischen Zusammenhängen. Auch der vernünftigste Gedanke eines Menschen ohne Emotionen wäre dennoch auch nur eine biologische Funktion. Dass ein Organismus nicht von seiner physischen Existenz zu trennen ist, steht bei diesem Sachverhalt außer Frage, wenn wir mal metaphysische und religiöse Aspekte (wie die wichtige Frage nach der Seele) außen vor lassen.
Jahrhunderte lang beschäftigten sich Philosophen und Poeten mit anderen Definitionen der Liebe, die sich dem Thema aber genauso faszinierend und lohnend nährn, wie eine biologische Definition.

USS Nelame schrieb:
Aber woraus besteht überhaupt eine Bedrohung? Ist das nicht auch wieder ein Gefühl? Und vorallem wodrin liegt die Logik andere Lebewesen zu töten? Sind laut der Logik nicht alle Lebewesen gleich und haben nicht alle ein gleiches Recht auf Leben? Und woraus ergibt sich die Notwendigkeit andere Lebewesen zu töten?
Nun, die Bedrohung kann verschiedene Gesichter haben. Logische rationale Bedrohungen stellen durchaus Massenvernichtungswaffen dar, so sie denn existieren. Eine Maxime à la "Um 1000 Menschen zu retten, ist es legitim 1 zu töten" kann logisch begründet werden.
Dass gerade nach der Logik, die das gefährliche Potenzial hat, Menschen nach ihrem Nutzen für eine vernünftige Objektivität zu beurteilen, wie oben angesprochen, eben nicht alle Lebewesen das gleiche Recht auf Leben haben, kann kaum bezweifelt werden.
'Alle Lebewesen sind gleich' ist zudem keine logische, also empirisch festzumachende Aussage, denn die Pluralität der Existenzen ist offensichtlich!

USS Nelame schrieb:
Nun gut, die Ursachen kenne ich zum Teil (von Psychologie habe ich zumindest ein Amateurwissen) trotzdem überrascht es mch, dass du Phobien als logisch und sinnhaft in den Raum stellst. Wie schon gesagt, worin liegt die Gefahr in Spinnen, engen Räumen etc. und vorallem wäre es nicht viel logischer die Grundursachen der Phobien direkt offen zu legen, als diese Urachen umständlich über 5 Ecken in Phobien zu verwandeln und es somit jedem Therapeuten schwer zu machen das zu kurieren? Das ist doch eher ein typischer Fall von "warum einfach wenns auch komplioziert geht" und das entbehrt jeglicher Vernunft, Logik, Rationalität etc.. Und dann um auch noch einmal zu den Urachen zu kommen: Welchen Sinn hat es Kidnern solche Taten anzutun, dass sie später an solchen Phobien leiden?

Ich sagte nicht, dass Phobien logisch und sinnvoll sind. Sie basieren grundsätzlich aber auf Ängsten und die haben einen Sinn.
Unabhängig von übersteigerten, also phobischen Ängsten:
Worin die Gefahr bei Spinnen liegt? Es gibt tötliche Spinnen. Instinktiv wird der Körper zur Vorsicht gemahnt, denn es fehlt vermutlich zunächst an der Kompetenz, die Lage richtig einzuschätzen.
Gefahr bei engen Räumen? Sauerstoffmangel kann zum Ersticken führen. Eingesperrt sein führt zum Kontrollverlust, und der Mensch hat es nicht gern, nicht über sein eigenes Leben bestimmen zu können. Wieder liegt das bei Phobien in einer Fehleinschätzung begründet, da de facto wohl der Sauerstoff ausreichen dürfte etc...
Weiter geht's:
Es gibt einen biologischen Sinn, warum der Geist Traumata in solche Phobien oder andere Symtome kleidet. Es ist ein Selbstschutz. Der Organismus würde mit einem Umstand nicht zurecht kommen.
Und, Nelame, Du gehst davon aus, dass die Leiden, die man Kindern antat willentlich geschahen. Sicherlich, diese Fälle gibt es genug: Vergewaltigungen, Schläge, psychische Misshandlungen... Das alles sind Fälle, bei denen das zutrifft.
Dann gibt es aber noch die große Anzahl unbeabsichtigter Fehler in der Erziehung. Ohne es zu ahnen, geben Eltern ihren Kindern Muster mit auf den Weg, die sie das ganze Leben prägen können. Es heißt, dass solche Grundlagen schon in den ersten drei Lebensjahren entstehen.
Dann entstehen die Grundlagen zu Phobien und anderen psychischen Störungen auch noch völlig ohne zutun einer anderen Perosn, etwa durch Drogenerfahrungen, "echte" Krankheiten oder auch Verkehrsunfällen. Da gäbe es eine lange Liste.

Vor allem zum ersten Themenbereich (Liebe/Emotionen) gäbe es noch einiges zu sagen, aber ich müsste eigentlich meine Seminar-Arbeit schreiben :( und die hat leider (oder Gott sei Dank? - ist ja nicht immer alles aufbauend) so rein gar nichts mit Psychologie oder Anthropologie zu tun ... ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Als Emotionsmensch und hoffnungsloser Romantiker enthalte ich mich jedem Versuch einer Diskussion. Das ist meine Ansage für den Fall, dass sich jemand wundert, warum ich nicht teilnehme. ;)
 
@nelame: diese diskussion hatten wir schon. wir wissen, dass du der liebe und allen anderen emotionen abgesagt hast, und diese auch nicht verstehen bzw. nachvollziehen kannst :D
 
Redmatch schrieb:
@nelame: diese diskussion hatten wir schon. wir wissen, dass du der liebe und allen anderen emotionen abgesagt hast, und diese auch nicht verstehen bzw. nachvollziehen kannst
Das is ne völlig andere Diskussion, hier geht es darum, in wie fern Menschen vernünftig sind und in wie vern Emotionen dazu beitragen. Und da ich nun mal gegen Emotionen bin, nehme ich heir auch direkt die entsprechende Position ein. Das soll nicht heißen, dass ich die GEfühle nicht nachvollziehen kann (alles was ich bekämpfe habe ich mindestens 2 Mal durchgemacht, bevor ich entschieden habe, das es schlecht ist).

Aber back to topic:
Max schrieb:
Die Liebe gibt dem Menschen jedenfalls die Chance, seine Aufgabe (die eigene "Gattung" zu erhalten und an die Bedinungen der Umwelt anzupassen) mit Freude zu erfüllen.
Liebe richtet sich doch eher auf Geborgenheit, ich glaube was du jetzt hier ansprichst ist der (wie ich es nenne) "Zustand der Liebe" nicht die Emotion der Liebe. Also ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber wenn das Freude sein soll... naja... Aber ich bin zuvor immer von der Emotion Liebe ausgegangen und ich vertrete immer noch die Ansicht, dass die Emotion sinnlos ist und nur irrationalen Vorgängen folgt. (Zur Orientierung: Der "Zustand Liebe" ist für mich alles das, was sich auf den Körper bezieht und der Fortpflanzung dient, die Emotion Liebe ist für mich das, was davor und danach abläuft, also die Gefühle, die Geborgenheit etc. und das zweite davon erachte ich als absolut unsinnig, die Begründung habe ich ja schon ein paar Posts zuvor abgegeben)

Beides kann sich auf vielen Ebenen gleich weit gestärkt ausbilden, dennoch reicht nichts an die tiefe Verbundenheit heran, die durch Liebe ausgelöst wird.
Dann erkläre mir bitte warum Freundschaften deutlich länger halten, als eine Liebschaft (im Vergleich).

Nun, da aber später noch eine biologische Definition von Dir folgt: Was kann vernünftiger und natürlich-logischer sein, als eine Verbindung zwischen zwei Menschen auf biologischen Reaktionen aufzubauen?
Meine Deffinition umfasst eigentlich zwei Teilaspekte. Den von mir angesprochenen "Zustand Liebe" (hormonell bedingte Abhängigkeit der eigenen biologischen Komponenten) und die Emotion Liebe (emotionale Abhängigkeit von anderen Lebewesen/Gegenständen). Den ersten Teil streite ich nicht ab, dass das einen gewissen Sinn hat, aber wie gesagt, die Emotion ist mir zu wieder und ihr Zweck liegt gleichzeitig irgendwo im nirgendwo.

Sicher kannst Du auch ohne Emotionen Ziele definieren. Die Ergebnisse, die aus rein objektiv-logischer Sicht übrigens erwachsen können, werden leicht inhuman, da etwa aus rein logischer Sicht nicht jedes Leben gleichen Wert (logischen Nutzen) besitzt.
Stimmt, wie Spock schon sagte: "Das Wohl Vieler überwigt das Wohl des Einzelnen." -> durchaus logisch

Alles, was den Menschen ausmacht fußt auf biologischen Zusammenhängen. Auch der vernünftigste Gedanke eines Menschen ohne Emotionen wäre dennoch auch nur eine biologische Funktion. Dass ein Organismus nicht von seiner physischen Existenz zu trennen ist, steht bei diesem Sachverhalt außer Frage, wenn wir mal metaphysische und religiöse Aspekte (wie die wichtige Frage nach der Seele) außen vor lassen.
Stimmt, so bald wir die Seele mit hinein nehmen und ihren Zweck diskutieren erhällt diese Diskussion neue Ausmaße. Sie ist meiner Überzeugung nach nämlich auch der Sitz der meisten Emotionen (Liebe, Angst und einige wenige andere starke Gefühle einmal ausgenommen). Ob sie vernünftig ist oder nicht, ist schwer zu sagen, aber heir geht es ja auch nicht um die Seele, sondern um das menschliche Wesen/ die menschliche Art.

Nun, die Bedrohung kann verschiedene Gesichter haben. Logische rationale Bedrohungen stellen durchaus Massenvernichtungswaffen dar, so sie denn existieren. Eine Maxime à la "Um 1000 Menschen zu retten, ist es legitim 1 zu töten" kann logisch begründet werden.
Dass gerade nach der Logik, die das gefährliche Potenzial hat, Menschen nach ihrem Nutzen für eine vernünftige Objektivität zu beurteilen, wie oben angesprochen, eben nicht alle Lebewesen das gleiche Recht auf Leben haben, kann kaum bezweifelt werden.
'Alle Lebewesen sind gleich' ist zudem keine logische, also empirisch festzumachende Aussage, denn die Pluralität der Existenzen ist offensichtlich!
Gehen wir von dem Menschen als Individuum aus, dann hast du mit deienr These Recht. Aber wo sind diese Individuen? Klar, jeder hat andere Erfahrunegn, aber ist, wenn man Lebensläufe mit einander vergleicht nicht überall eine klare Linie erkennbar? Geburt, Krabbelgruppe, Kindergarten, Schule, Schulfreunde, Ausbildung/Studium, Arbeit, Beziehungen, Rente.... ist das nicht bei allen Menschen gleich? Lässt unsere Gesellschaft dann überhaupt noch die Feststellung zu "alle Menschen sind unerschiedlich"? Wo ist denn da die Individualität, die Vielseitigkeit, die "Neuheit" in der menschlichen Umgebung? Sind wir nicht fast schon (ich übertreibe jetzt mal) ein Kollektiv von Ahnungslosen, die sich als freie Wesen darstellen? Aber entschuldigung, ich weiche von der Diskussion ab.
Vom Standpunkt der Vernunft aus hat jedes Lebewesen ein Recht auf Leben. So lange es lebt oder existiert ist es schützenswert, da es Prozessen zu Grunde liegt, die sich mir zwar nicht "vernunftsmäßig" erschließen, die aber ein Produkt erzielen. Und mal davon abgesehen wäre es äußerst verschwenderisch Dinge zu zerstören, in die viel Energie und Zeit gesteckt wurde. Und da haben wir einen neuen Ansatz: Wieso zerstören Menschen ihe Umwelt oder rotten ganze Tierrassen aus? Weil sie damit Geld machen oder sich mehr Erträge versprechen. Aber wo bleibt da die Vernunft?

Ich sagte nicht, dass Phobien logisch und sinnvoll sind. Sie basieren grundsätzlich aber auf Ängsten und die haben einen Sinn.
Wenn es darum geht der Gefahr zu entkommen (z.B. durch Flucht) hast du recht. Aber Phobien lämen doch eher, wo ist da wieder die Vernunft, nach der heir die ganze Zeit gefragt wird?
Unabhängig von übersteigerten, also phobischen Ängsten:
Worin die Gefahr bei Spinnen liegt? Es gibt tötliche Spinnen. Instinktiv wird der Körper zur Vorsicht gemahnt, denn es fehlt vermutlich zunächst an der Kompetenz, die Lage richtig einzuschätzen.
Gefahr bei engen Räumen? Sauerstoffmangel kann zum Ersticken führen. Eingesperrt sein führt zum Kontrollverlust, und der Mensch hat es nicht gern, nicht über sein eigenes Leben bestimmen zu können. Wieder liegt das bei Phobien in einer Fehleinschätzung begründet, da de facto wohl der Sauerstoff ausreichen dürfte etc...
Sind wir Menschen so verstandslos, dass wir Phobien das denken überlassen? Das würde für meien These sprechen, dass wir nicht vernünftig sind.
Weiter geht's:
Es gibt einen biologischen Sinn, warum der Geist Traumata in solche Phobien oder andere Symtome kleidet. Es ist ein Selbstschutz. Der Organismus würde mit einem Umstand nicht zurecht kommen.
Also nicht nur unvernünftig sondern auch noch schwach
Und, Nelame, Du gehst davon aus, dass die Leiden, die man Kindern antat willentlich geschahen. Sicherlich, diese Fälle gibt es genug: Vergewaltigungen, Schläge, psychische Misshandlungen... Das alles sind Fälle, bei denen das zutrifft.
Dann gibt es aber noch die große Anzahl unbeabsichtigter Fehler in der Erziehung. Ohne es zu ahnen, geben Eltern ihren Kindern Muster mit auf den Weg, die sie das ganze Leben prägen können. Es heißt, dass solche Grundlagen schon in den ersten drei Lebensjahren entstehen.
Dann entstehen die Grundlagen zu Phobien und anderen psychischen Störungen auch noch völlig ohne zutun einer anderen Perosn, etwa durch Drogenerfahrungen, "echte" Krankheiten oder auch Verkehrsunfällen. Da gäbe es eine lange Liste.
Ich gehe jetzt einmal nur davon aus, dass es Zwischenfälle im frühen Kindheitsalter gab (das Phobien unter Einwirkung von Drogen etc. entstehen können ist sogar eher sinnvoll, weil der Körper dann vielleicht eine Angst davor entwickelt und die Person, die so etwas konsumiert lernt, dass sie sich selbst nur schadet). Warum entstehen Phobien wenn ein Kind "falsch" erzogen wurde? Ist doch sehr unsinnig die Sache noch durch eine Phobie zu verschlimmern, deutlich schneller und einfacher wäre eine eigenständige Aufarbeitung der Dinge und eine Ausnutzung um es in Zukunft besser zu machen und dem entgegenzuwirken anstatt sich in den Kreislauf zu fangen -> Erziehung führt zu Fehlern führt zu Phobie fürt zu dem Willen es besser machen zu wollen führt zur Erziehung führt zu neuen Fehern...
 
USS Nelame schrieb:
Dann erkläre mir bitte warum Freundschaften deutlich länger halten, als eine Liebschaft (im Vergleich).

Weil es immer wieder Menschen gibt, die denken, sie müssen alles haben?
 
Tut mir leid, die Beugung ein und des selben Begriffs „Liebe“ und diese Kategorisierung kann ich im Moment noch nicht nachvollziehen; das muss ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen. Wenn Du das aber noch näher erläutern könntest, wäre ich auch hier wieder zu einem Dialog fähig.


USS Nelame schrieb:
Dann erkläre mir bitte warum Freundschaften deutlich länger halten, als eine Liebschaft (im Vergleich).
Weil beides von ganz unterschiedlichen Voraussetzungen ausgeht und unterschiedlichen Funktionen dient und unterschiedliche Bereiche des menschlichen Seins anspricht. Den größeren Anspruch auf vollständige Miteinbeziehung aller Aspekte hat jedoch eine auf Liebe basiernende Beziehung.
Umgekehrt kann ich die Frage aufgreifen und umdrehen: Erkläre mir, warum Freundschaften an Liebe zerbrechen können?


USS Nelame schrieb:
Stimmt, so bald wir die Seele mit hinein nehmen und ihren Zweck diskutieren erhällt diese Diskussion neue Ausmaße. Sie ist meiner Überzeugung nach nämlich auch der Sitz der meisten Emotionen (Liebe, Angst und einige wenige andere starke Gefühle einmal ausgenommen).
Da bekommst Du jetzt aber ein Problem: Der Begriff der Seele ist nichts physisches, nichts orgnanisches und bislang habe ich Dich so verstanden, als ob auch für Dich Emotionen einen Ursprung in der Biologie des Menschen hätten.

USS Nelame schrieb:
Gehen wir von dem Menschen als Individuum aus, dann hast du mit deienr These Recht. Aber wo sind diese Individuen? Klar, jeder hat andere Erfahrunegn, aber ist, wenn man Lebensläufe mit einander vergleicht nicht überall eine klare Linie erkennbar? Geburt, Krabbelgruppe, Kindergarten, Schule, Schulfreunde, Ausbildung/Studium, Arbeit, Beziehungen, Rente.... ist das nicht bei allen Menschen gleich? Lässt unsere Gesellschaft dann überhaupt noch die Feststellung zu "alle Menschen sind unerschiedlich"? Wo ist denn da die Individualität, die Vielseitigkeit, die "Neuheit" in der menschlichen Umgebung? Sind wir nicht fast schon (ich übertreibe jetzt mal) ein Kollektiv von Ahnungslosen, die sich als freie Wesen darstellen? Aber entschuldigung, ich weiche von der Diskussion ab.
Vom Standpunkt der Vernunft aus hat jedes Lebewesen ein Recht auf Leben. So lange es lebt oder existiert ist es schützenswert, da es Prozessen zu Grunde liegt, die sich mir zwar nicht "vernunftsmäßig" erschließen, die aber ein Produkt erzielen. Und mal davon abgesehen wäre es äußerst verschwenderisch Dinge zu zerstören, in die viel Energie und Zeit gesteckt wurde.
Mensch als Individuum: Trotz ähnlicher Biographien sind Menschen alles andere als gleich. Allein die äußeren Merkmale unterscheiden uns stark vom anderen. Dann haben wir alle unterschiedlich gelagerte Stärken und Schwächen, Talente und "Macken"...
Und jetzt wird's heikel.
Ein Lebewesen muss sich nach logischen Gesichtspunkten nach seinem Nutzen für die Gesamtheit beurteilen lassen. Es aus seiner Existenz heraus a proiri als wertvoll zu erachten ist nicht logisch.
Eigentlich wehre ich mich dagegen, heikle Beispiele zu wählen, aber ich schätze sie sind eindrucksvoll genug, um diesen gefährlichen Standpunkt der Logik zu erklären:
In der modernen Gesellschaft benötigt man die Erfahrung und Weisheit älterer Menschen schon lange nicht mehr, um überleben zu können. Somit haben alte Menschen ihren logischen Nutzen verloren.
Welchen logischen Wert besitzt das Leben eines geistig Behinderten? Seine Eltern und seine Geschwister und seine Freunde werden diese Person lieben und schätzen. Sie werden sein Wesen trotz seiner Behinderung erkennen, werden in ihm liebenswerte Eigenschaften sehen und den Umgang mit ihm schätzen. Für die Logik ist die Aufrechterhaltung seines Lebens nicht vernünftig: Diese Person wird die Entwicklung der Menschheit nicht vorantreiben, nicht mal für die eigenen Verwandten Schutz und Unterhalt bieten können.
Es macht den anderen Aspekt der "Dualität des Wesens 'Mensch'" aus, dass er die Vernunft hier nicht über die Gefühle stellt und dieses Leben achtet und schätzt, obwohl es zunächst nur emotinal wertvoll scheint!

USS Nelame schrieb:
Wenn es darum geht der Gefahr zu entkommen (z.B. durch Flucht) hast du recht. Aber Phobien lämen doch eher, wo ist da wieder die Vernunft, nach der heir die ganze Zeit gefragt wird?

Sind wir Menschen so verstandslos, dass wir Phobien das denken überlassen? Das würde für meien These sprechen, dass wir nicht vernünftig sind.
Also nicht nur unvernünftig sondern auch noch schwach

Nicht alles, was aus dem komplexen System des menschlichen Körpers entsteht unterliegt den Grenzen, die dafür sorgen, dass sofort ein Nutzen zu Tage tritt. Phobien erfüllen nicht den eigentlichen Sinn, der Ängsten zu Grunde liegt. Grade weil sie sich nicht der eigentlichen Problematik widmen, sondern stattdessen eine "normale Angstsituation" übersteigern, erfüllen sie einen Zweck, der zwar nicht in einem kühlen-technischen Bezugssystem als logisch erscheint, dennoch im Mischsystem Mensch aus Emotion und Ratio eine Rolle spielt. Diese Rolle ist nicht unbedingt gesund, sie schütz den Menschen aber vor scheinbar schlimmeren Problemen.


USS Nelame schrieb:
Ich gehe jetzt einmal nur davon aus, dass es Zwischenfälle im frühen Kindheitsalter gab (das Phobien unter Einwirkung von Drogen etc. entstehen können ist sogar eher sinnvoll, weil der Körper dann vielleicht eine Angst davor entwickelt und die Person, die so etwas konsumiert lernt, dass sie sich selbst nur schadet). Warum entstehen Phobien wenn ein Kind "falsch" erzogen wurde? Ist doch sehr unsinnig die Sache noch durch eine Phobie zu verschlimmern, deutlich schneller und einfacher wäre eine eigenständige Aufarbeitung der Dinge und eine Ausnutzung um es in Zukunft besser zu machen und dem entgegenzuwirken anstatt sich in den Kreislauf zu fangen -> Erziehung führt zu Fehlern führt zu Phobie fürt zu dem Willen es besser machen zu wollen führt zur Erziehung führt zu neuen Fehern...
Punkt 1: Die entstehende Angststörung muss nichts mit dem Auslöser zu tun habe. Man kann auch Klaustrophobie bekommen, weil man schlechte Erfahrungen mit Drogen machte; kann sein, muss aber nicht.
Punkt 2: Ich kann Dir soweit recht geben, dass vieles, was auf unterbewusster Ebene abläuft einfach nicht vernünftig ist. Dennoch ist der Mensch noch am besten in der Lage dieser Zwiespältigkeit Herr zu werden, gerade weil er die Stärke zum abstrakten Denken besitzt.
Punkt 3: Anknüpfend an Punkt 2: Reden wir von Verhaltensweisen, die in frühester Jugend entstehen, darf man nicht die Mentalität des spezifischen Individuums außer acht lassen. Ein Beispiel, dass vor Augen führt, wie sehr da das Verständnis von Liebe geprägt werden kann. Weil es denke ich gut an die andere Diskussion dieses Themas anschließt, finde ich es eine passende Wahl.
Ein Kleinkind sieht, noch bevor es das erste Wort verstehen oder sprechen kann und überhaupt weiß, was die Welt eigentlich ist und was ihn so erwarten wird, wie seine Eltern sich küssen. Es fühlt, wie sich beide um einander, aber auch um es, das Kind, kümmern und es lieben. Unter diesen Voraussetzungen nimmt es ähnliche Verhaltensmuster als richtig an. Es ist das einzige Verhalten, das es kennen lernt. Sicher, später sieht es, dass auch andere, nämlich schlechte Verhaltensweisen möglich sind. Das ist dann aber nicht mehr von Bedeutung, denn geprägt wurde es von denen seiner Eltern.
Umgekehrter Fall: Nach der Geburt kümmert sich die Mutter liebevoll um das Kind, sieht sich aber nicht mehr in der Lage, dem Vater die Liebe zukommen zu lassen wie früher (wofür es auch viele Gründe geben kann, ohne dass die Frau zu verteufeln wäre). Der Vater ist dadurch verwirrt und auch wenn er deswegen sein Kind nie schlagen wird oder ihm irgend ein anderes Leid antut, so verhält er sich ihm gegenüber doch (bewusst oder) unterbewusst anders, schließlich ist es der Auslöser für Probleme zwischen ihm und seiner Frau. Was sieht das Kind nun? Zwischen Vater und Mutter herrscht Eiszeit. Es muss denken, das wäre normal, denn es hat ja nur dieses eine Bezugssystem. Mit der Mutter versteht es sich prächtig, weiß also was Liebe bedeutet. Natürlich will es das auch vom Vater. Dass er dem Kind diese Liebe aber nicht entgegenbringt, muss das Kind auch als normal ansehen. Nun kommt das Problem. Es denkt, es sei nicht wert, vom Vater geliebt zu werden. Dieses Muster wird dann auch mit sich rumschleppen. Ist das Kind ein Mädchen ist die Chance groß, dass es im Verhalten gegenüber Jungs zum Beispiel recht devot wird.
Außerdem gibt es aber noch andere Möglichkeiten. Man kann so ziemlich alles durchspielen: Von Bilderbuch-Vater / -Mutter, bis zu prügelnden/m AlkoholikerIn und so weiter...
Das waren jetzt nur zwei Beispiele, die zeigen, wie man A) die Verhaltensmuster der Eltern übernimmt und B) das auch die Eltern aus ihrem eigenen Leben (und dem Fehlverhalten ihrer Eltern ;) ) heraus unfreiwillig Fehler machen.
Punkt 4: Aus Punkt 3 geht hervor, dass sich ein Mensch früh mit verschiedenen Dingen konfrontiert sieht und aus seinem jeweiligen Horizont heraus Schlüsse ziehen muss. Wie soll ein Kleinkind sagen: "Hey, es ist falsch, dass ich auf dem Bahnhof kurz von meinen Eltern aus den Augen verloren wurde, aber das ist nicht so tragisch! Die kommen ja sicher gleich wieder!". Als Kleinkind muss es sich denken: "Oje, ich bin alleine." Alleine bedeutet instiktiv: ohne Schutz, also dem Tode geweiht. Es projeziert das nun also in normale Ängste, hat irgendwie gar keine Probleme mit garnix oder es entstehen eben deplatzierte Phobien, weil es sich selbst irgendwie schützen muss, denn eins ist klar: Ein Zweijähriger kann nun mal wirklich nicht für sich sorgen und alleine überleben. In so einer Situation ist es, etwas scherzhaft gesprochen, dann doch wunderbar, Angst vor Spinnen zu haben, denn die sind ja gerade nicht da!
Öhm, ja...
Ich sollte meine Seminar-Arbeit vergessen, das Fach wechseln und Psychologie studieren ;)
 
Ihr macht hier ja viele Fässer gleichzeitig auf. Vielleicht kann ich ein wenig zur Entwirrung beitragen (oder noch weiter durcheinanderbringen?).

@Liebe & Freundschaft
Mir ist nicht ganz klar, wo und wieso ihr da eine Grenze zieht. Für mich gibt es sicherlich verschiedene Ausprägungen der Liebe, aber es ist immer die gleiche Art Emotion, ob sie nun einer Liebes-, Verwandtschafts- oder Freundschaftsbeziehung dient.
Mit Biologie hat Liebe (begrifflich) nichts zu tun, es handelt sich eher um einen psychischen Effekt bei enger Bindung an andere Personen. Auch eine echte Freundschaft wäre nur mit Logik nicht möglich, lediglich Formen begrenzter Zweckbündnisse.

@Vernunft & Sinn
Irgendwie scheint hier die Meinung vorzuherrschen, dass aus der Fähigkeit "Vernunft" eine rationale, allgemeingültige Sinnhaftigkeit entstehen muss. Das sind aber zwei unterschiedliche Dinge. Vernunft ermöglicht "lediglich", aus einem Kontext (Erfahrung, Situation, etc.) heraus Folgerungen (Erkenntnis, Handlung, etc.) ziehen zu können. Ist der Kontext nicht objektiv, so wird es auch die Folgerung nicht sein. Deshalb kommen unterschiedliche Personen in der gleichen Situation auch nicht unbedingt zum gleichen Schluss, auch wenn jedem sein eigener als sinnvoll und logisch erscheint.

@Ängste, Phobien, etc.
Das der Mensch einige Probleme mit sich herumschleppt, die sich in früheren Stadien der Menscheitsgeschichte einmal als praktisch, heutzutage jedoch als hinderlich zeigen, ist wahr. Allerdings muss man hier bedenken, dass sich Dinge wie Phobien über einen ewig langen Zeitraum entwickelt haben, während die Fähigkeit der Vernunft vergleichsweise in den Kinderschuhen steckt. Das heißt aber nicht, dass das eine dem anderen vorzuziehen ist. Der Hauptantriebsgrund der Menschen ist ja immer noch die Erhaltung der eigenen Art. Wahrscheinlich würde man mit den alten Methoden und ohne Vernunft genauso erfolgreich dabei sein können.

@Emotionale Intelligenz
Ein Faktor, den man bei dem Thema Emotionen wohl oftmals übersieht ist, dass auch Emotionen eine Intelligenzform sind. Zwar sind die Ergebnisse nicht immer optimal, aber oftmals sehr hilfreich. Alltägliche Situation: Begegnung mit unbekannten Personen. Rationales Denken reicht hier weder aus noch kann es schnell genug ausreichend Fakten sammeln, um einen anderen, fremden Menschen und dessen Wesen einzuschätzen. Der emotionale Sektor des Gehirns ist da wesentlich schneller und überholt manchmal sogar das Begreifen/Erfassen einer Situation, sprich, man handelt schneller als man denkt.
 
Auf einen Großteil der Zitate musste ich leider verzichten, weil meine Antwort den Rahmen von 10000 Zeichen sprengt :( :( :(

Max schrieb:
Tut mir leid, die Beugung ein und des selben Begriffs „Liebe“ und diese Kategorisierung kann ich im Moment noch nicht nachvollziehen; das muss ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen. Wenn Du das aber noch näher erläutern könntest, wäre ich auch hier wieder zu einem Dialog fähig.
Ich glaube gerne, dass meine Deffinition etwas abstrakt ist, immerhin ist sie auf einem möglichst objektiven Standpunkt gegründet. Sie versucht sowohl die emotionalen Vorgänge als auch die biologischen Prozesse unter einen Hut zu nehmen und wirkt dabei nicht vermischend oder beschönigend. Als "Zustand Liebe" bezeiche ich dabei (wie gesagt) alles, was messbar vom Körper hervorgerufen und nach außen hin deutlich gemacht wird, als Emotion bezeichne ich das, was nur die eine Person, die sich gerade im "Zustand Liebe" befindet, fühlt oder was eine Person (momentan nicht im Zustand Liebe) im Verhältnis zu einer anderen Person (vielleicht auch zu einem Gegenstand?) empfindet.

Den größeren Anspruch auf vollständige Miteinbeziehung (...) hat eine auf Liebe basiernende Beziehung.
(...) Erkläre mir, warum Freundschaften an Liebe zerbrechen können?
Weil es die Möglichkeit gibt, dass beide Freunde sich in ein und die selbe Person des anderen Geschlechtes verlieben können, was uns wieder zu der Problematik führt, weshalb Liebe überhaupt da sein muss. (siehe meine zuvorigen Ausführungen)

Da bekommst Du jetzt aber ein Problem: Der Begriff der Seele ist nichts physisches, nichts orgnanisches und bislang habe ich Dich so verstanden, als ob auch für Dich Emotionen einen Ursprung in der Biologie des Menschen hätten.
Wer sagt denn, dass ich ein reiner Matterialist bin? Im Gegenteil, wäre es möglich Emotionen zu besiegen, wenn sie nur auf biologischen Prozessen beruhen würden? Dann wäre der Sieg ja erst mit dem Tod gewonnen und so ein Wesen wie ich könnte gar nicht existieren. Deshalb ist für mich die Seele auch der Sitz der meisten ursprünglichen Emotionen.

Mensch als Individuum: Trotz ähnlicher Biographien sind Menschen alles andere als gleich. Allein die äußeren Merkmale unterscheiden uns stark vom anderen. Dann haben wir alle unterschiedlich gelagerte Stärken und Schwächen, Talente und "Macken"...
Wenn man alles zusammennimmt erhällt man trotzdem eine große Masse in der alles vorkommt und einem Kollektiv ähnelt und da alle von dir angesprochenen Stärken in eienr breiten Schicht der Bevölkerung zu finden sind, sehe ich meine Grundthese des unfreien Kollektivs als nicht angetastet...
Ein Lebewesen muss sich nach logischen Gesichtspunkten nach seinem Nutzen für die Gesamtheit beurteilen lassen. Es aus seiner Existenz heraus a proiri als wertvoll zu erachten ist nicht logisch.
(...)
In der modernen Gesellschaft benötigt man die Erfahrung und Weisheit älterer Menschen schon lange nicht mehr, um überleben zu können. Somit haben alte Menschen ihren logischen Nutzen verloren.
Welchen logischen Wert besitzt das Leben eines geistig Behinderten? (...) Für die Logik ist die Aufrechterhaltung seines Lebens nicht vernünftig: Diese Person wird die Entwicklung der Menschheit nicht vorantreiben, nicht mal für die eigenen Verwandten Schutz und Unterhalt bieten können.
Es macht den anderen Aspekt der "Dualität des Wesens 'Mensch'" aus, dass er die Vernunft hier nicht über die Gefühle stellt und dieses Leben achtet und schätzt, obwohl es zunächst nur emotinal wertvoll scheint!
Ich hatte eigentlich gehofft diesen Aspekt außen vor zu lassen, aber es geht wohl nicht anders. Logik ist bei weitem nicht der Sitz der Vernunft, wie sich hier herausstellt (darauf bin ich zum Glück sogar schon alleine gekommen). Also muss es ein weiteres System geben, dass sich mit Logik ergänzt, wenn man (in dem Sinne) vernünftig handeln will. Ich sehe dieses System in der "Effizienz" gegeben, wonach alles bereits existierende Leben schützenswert ist.

(...)Phobien erfüllen nicht den eigentlichen Sinn, der Ängsten zu Grunde liegt. (...) Diese Rolle ist nicht unbedingt gesund, sie schütz den Menschen aber vor scheinbar schlimmeren Problemen.
Schützt vor Problemen!?!?!?? Wenn ich meine Arbeit nicht mehr machen kann, weil ich Angst habe aus dem dritten Stock zu fallen, oder weil ich in meinem Büro am krepieren bin wegen Klaustrophobie, das sind keine Probleme? Tut mir leid, aber der sinnvolle Zweck und nutzen dieser Phobien bleibt mir immernoch verschlossen.

Punkt 3: Anknüpfend an Punkt 2: Reden wir von Verhaltensweisen, die in frühester Jugend entstehen, darf man nicht die Mentalität des spezifischen Individuums außer acht lassen. (...)
Außerdem gibt es aber noch andere Möglichkeiten. Man kann so ziemlich alles durchspielen: Von Bilderbuch-Vater / -Mutter, bis zu prügelnden/m AlkoholikerIn und so weiter...
(...)
Punkt 4: Aus Punkt 3 geht hervor, dass sich ein Mensch früh mit verschiedenen Dingen konfrontiert sieht und aus seinem jeweiligen Horizont heraus Schlüsse ziehen muss. Wie soll ein Kleinkind sagen: "Hey, es ist falsch, dass ich auf dem Bahnhof kurz von meinen Eltern aus den Augen verloren wurde, aber das ist nicht so tragisch! Die kommen ja sicher gleich wieder!". Als Kleinkind muss es sich denken: "Oje, ich bin alleine." Alleine bedeutet instiktiv: ohne Schutz, also dem Tode geweiht. Es projeziert das nun also in normale Ängste, hat irgendwie gar keine Probleme mit garnix oder es entstehen eben deplatzierte Phobien, weil es sich selbst irgendwie schützen muss, denn eins ist klar: Ein Zweijähriger kann nun mal wirklich nicht für sich sorgen und alleine überleben. In so einer Situation ist es, etwas scherzhaft gesprochen, dann doch wunderbar, Angst vor Spinnen zu haben, denn die sind ja gerade nicht da!
Öhm, ja...
Punkt eins bis zwei nehme ich mal einfach so hin, die entsprechen auch durchaus dem, was ich ebenfalls behaupten würde. Aber wenn wir unsere Kinder so schrecklich emotional prägen können, können wir sie nicht auch umgekehrt zu vernünftigen Wesen erziehen (wäre vielleicht mal ein Experiment wert)? Und ich gebe dir in sofern recht, dass man Kinder beschützen muss, so lange wie sie nicht selbstständig sind (schon weider so etwas, was eigentlich der Vernunft enbehrt, Ein Lebewesen sollte in der Lage sein sich selbst zu schützen, aber daran hat unsere Natur ja auch nicht gedacht...)

Ich sollte meine Seminar-Arbeit vergessen, das Fach wechseln und Psychologie studieren ;)
Wäre mit Sicherheit interessant


Und nun zu Dwight, da waren ja auch noch ein paar nette Anhaltspunkte:
@Liebe & Freundschaft
Mir ist nicht ganz klar, wo und wieso ihr da eine Grenze zieht. Für mich gibt es sicherlich verschiedene Ausprägungen der Liebe, aber es ist immer die gleiche Art Emotion, ob sie nun einer Liebes-, Verwandtschafts- oder Freundschaftsbeziehung dient.
Mit Biologie hat Liebe (begrifflich) nichts zu tun, es handelt sich eher um einen psychischen Effekt bei enger Bindung an andere Personen. Auch eine echte Freundschaft wäre nur mit Logik nicht möglich, lediglich Formen begrenzter Zweckbündnisse.
Korrekt, aber deine Behauptung diese Gefühle hätten nichts mit dem Körper zu tun, überraschtm ich sehr. Hast du bei einer Freundschaft oder liebe noch nie Wärme oder ähnliches gespürt? Wenn aber doch, dann hat dein Körper darauf bereits eine Reaktion gezeigt, also ist er sehr wohl in dieses Gefleht der Emotionen mit einzuziehen. Und das Freundschaft und Liebe zu einer "Gefühlsfamilie" gehören, nehme ich gerne an, die Symptome sind relativ ähnlich...

@Ängste, Phobien, etc.
Das der Mensch einige Probleme mit sich herumschleppt, die sich in früheren Stadien der Menscheitsgeschichte einmal als praktisch, heutzutage jedoch als hinderlich zeigen, ist wahr. Allerdings muss man hier bedenken, dass sich Dinge wie Phobien über einen ewig langen Zeitraum entwickelt haben, während die Fähigkeit der Vernunft vergleichsweise in den Kinderschuhen steckt. Das heißt aber nicht, dass das eine dem anderen vorzuziehen ist. Der Hauptantriebsgrund der Menschen ist ja immer noch die Erhaltung der eigenen Art. Wahrscheinlich würde man mit den alten Methoden und ohne Vernunft genauso erfolgreich dabei sein können.
Nö, so etwas wie Verhütung würde es dann nicht geben...
Desweiteren wären wir ohne Vernunft nicht besseres als Tiere (Ich gehe davon aus, dass alle Tiere Emotionen besitzen, in welcher Form auch immer).

@Emotionale Intelligenz
Ein Faktor, den man bei dem Thema Emotionen wohl oftmals übersieht ist, dass auch Emotionen eine Intelligenzform sind. Zwar sind die Ergebnisse nicht immer optimal, aber oftmals sehr hilfreich. Alltägliche Situation: Begegnung mit unbekannten Personen. Rationales Denken reicht hier weder aus noch kann es schnell genug ausreichend Fakten sammeln, um einen anderen, fremden Menschen und dessen Wesen einzuschätzen. Der emotionale Sektor des Gehirns ist da wesentlich schneller und überholt manchmal sogar das Begreifen/Erfassen einer Situation, sprich, man handelt schneller als man denkt.
Also ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber ich kann bereits sehr schnell an äußerlich erkennbaren Merkmalen ein Persönlichkeitsprofil erstellen, das in der Regel logisch nachvollziehbar ist. So langsam ist unser Gehirn und unser Verstand auch nicht und wenn man ihn schult, kann er zu warhen Wundern führen.
 
Okay, ich schalte mich aufgrund meiner derzeitigen Situation doch mal ein zum Thema Liebe und Freundschaft:

Es schließt sich keineswegs aus. Im Moment sieht es so aus, dass ich mit meiner Besten Freundin (wir betiteln uns mit Bruder & Schwester) zusammen komme. Nach fast 3 Jahren Freundschaft (wirklich durch dick und dünn).
Einziges Problem ist meistens, dass Liebe bzw. Beziehung meist damit enden, dass eine Seite sich verletzt sieht und den Kontakt abbricht. Was aber nicht Pflicht ist und ebenso, grade, wenn sich Freundschaft zu mehr entwickelt, die Freundschaft weitergehen kann.
Zu Freundschaften mit dem gleichen Geschlecht (wo sich für mich als Homophobiker der Aspekt "Beziehung" eh ausschließt) muss ich sagen: Sie sind, egal in welchem Alter, zerbrechlicher als gemischtgeschlechtliche Freundschaften, grade dann, wenn es sich um Männliche Exemplare handelt, die auch noch viel Wert auf Ansehen und Ehre legen. Männer können weitaus zickiger und eingeschnappter werden und eine Kleinigkeit so sehr ausweiten, dass man mit einer Schlägerei oder mit Morddrohungen auseinander geht. Wie es mir bereits dieses Jahr passiert ist. Ich habe mir die Position des nachgebenden Klügeren vorbehalten, eine finale Stellungnahme gegeben und wir sind (ursprünglich für mehrere Jahre ein Dreiergespann von "Brüdern") ohne Gewalt anzuwenden auseinander gegangen. Ich habe in deren Augen meine Ehre eingebüßt und mich so aus der Affäre gezogen, dass sie keinen weiteren Groll hegen, sondern distanzierte Gleichgültigkeit an den Tag legen.

Naja... Musste mal gesagt werden.
 
USS Nelame schrieb:
Weil es die Möglichkeit gibt, dass beide Freunde sich in ein und die selbe Person des anderen Geschlechtes verlieben können
Und welche Schlussfolgerung ist daraus zu ziehen? (Diese) Liebe scheint so stark zu sein, dass sie der Freundschaft gefährlich werden kann, obwohl die doch angeblich das stärkere Potenzial besitzen soll, weil sie oft lange hält. Hmm?

USS Nelame schrieb:
Wer sagt denn, dass ich ein reiner Matterialist bin? Im Gegenteil, wäre es möglich Emotionen zu besiegen, wenn sie nur auf biologischen Prozessen beruhen würden? Dann wäre der Sieg ja erst mit dem Tod gewonnen und so ein Wesen wie ich könnte gar nicht existieren. Deshalb ist für mich die Seele auch der Sitz der meisten ursprünglichen Emotionen.
Hmm, naja. Also erstmal ist der Gebrauch des Ausdrucks 'Sieg' in diesem Fall nur dann angebracht, wenn es ein sportliches Ziel wäre, seine Menschlichkeit aufzugeben.
Ich denke aber, dass uns die Diskussion rund um die Seele hier nicht weiterbringt.


USS Nelame schrieb:
Logik ist bei weitem nicht der Sitz der Vernunft, wie sich hier herausstellt (darauf bin ich zum Glück sogar schon alleine gekommen). Also muss es ein weiteres System geben, dass sich mit Logik ergänzt, wenn man (in dem Sinne) vernünftig handeln will. Ich sehe dieses System in der "Effizienz" gegeben, wonach alles bereits existierende Leben schützenswert ist.
Hmm, tut mir leid, aber Du wirst in der Wahl Deiner Begriffe immer unglücklicher; fehlt nur noch "Human-Kapital" ;). "Effizienz" ist so ziemlich das unpassendste, wenn es darum geht, zu erklären, warum auch das Leben eines geistig Behinderten schützenswert ist. Du besitzt ja ethische und moralische (vielleicht sogar religiöse) Grundansichten, wehrst Dich aber beharrlich sie mit einer emotionalen Ebene in Verbindung zu bringen. Du kannst weiter versuchen, da ein möglichst unverfängliches System zu finden; ich denke jedoch, dass Du damit nicht sehr erfolgreich sein wirst.
Es ist jedenfall nicht effizient Leben zu schützen, nur weil es bereits existiert.


USS Nelame schrieb:
Schützt vor Problemen!?!?!?? Wenn ich meine Arbeit nicht mehr machen kann, weil ich Angst habe aus dem dritten Stock zu fallen, oder weil ich in meinem Büro am krepieren bin wegen Klaustrophobie, das sind keine Probleme? Tut mir leid, aber der sinnvolle Zweck und nutzen dieser Phobien bleibt mir immernoch verschlossen.
Auch ich bin oben an die Beitragsgrenze gestoßen, konnte es Dir aber scheinbar immer noch nicht klar machen.
Lies Dir bitte noch mal Punkt 4 meines letzten Postings durch.
Ein Fall: Eine Phobie projeziert ein Trauma in eine andere Lebenslage. Statt sich zum Beispiel dem Tod einer geliebten Person stellen zu müssen, bekommt eine Person jetzt immer in engen Räumen Angst.
Es zeichnet die subjektive Beurteilung eine Traumas aus, dass die betreffende Person die Situation als unerträglich empfindet. Hält die Situation weiterhin an, so denkt die Person, kann sie nicht mehr weiter existieren (subjektiver Eindruck: Man "dreht durch", bekommt einen herzkasperl oder alles möglich; keine Ahnung). Deshalb muss sie sich von der momentanen Empfindung distanzieren, aus ihr Flüchten. Da das Grundübel weiter besteht, ist es aber wahrscheinlich, das der Verstand versucht, es in einen anderen Bereich zu übertragen, denn irgendwie muss es bewältigt werden.
Als schlechte Erfahrung kann man übrgiens auch Begleiterscheinungen von Gefühlen als Beispiel nennen. Statt sich aus einer Situation (Flugangst) zu flüchten, flüchtet sich die betreffende Person halt aus einer bestimmten Empfindung (Liebe), weil sie dem Eindruck unterliegt, dass sie das, was daraus resultieren kann (Abgelehnt werden) nicht ertragen kann. Diese Flucht aus Gefühlen kann noch gefährlicher sein, als das Hegen einer gepfelgten Phobie, denn ohne Gefühle beraubt man sich des eigenen Charakters und dem eigentlich gesunden Zugang zur Umwelt.


USS Nelame schrieb:
Also ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber ich kann bereits sehr schnell an äußerlich erkennbaren Merkmalen ein Persönlichkeitsprofil erstellen, das in der Regel logisch nachvollziehbar ist. So langsam ist unser Gehirn und unser Verstand auch nicht und wenn man ihn schult, kann er zu warhen Wundern führen.
Die Frage ist bloß, ob Du die Ergebnisse Deiner emotionalen Intelligenz überhaupt wirklich wahrnehmen willst oder eher kannst. Möglich, dass Du "gefühlsmäßig" schon ein Urteil gefällt hast, dass nun den Rest beeinflusst!
 
USS Nelame schrieb:
Korrekt, aber deine Behauptung diese Gefühle hätten nichts mit dem Körper zu tun, überraschtm ich sehr. Hast du bei einer Freundschaft oder liebe noch nie Wärme oder ähnliches gespürt? Wenn aber doch, dann hat dein Körper darauf bereits eine Reaktion gezeigt, also ist er sehr wohl in dieses Gefleht der Emotionen mit einzuziehen. Und das Freundschaft und Liebe zu einer "Gefühlsfamilie" gehören, nehme ich gerne an, die Symptome sind relativ ähnlich...
Hm, da hast du mich falsch verstanden und verdrehst außerdem Ursache und Wirkung. Natürlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Emotionen und körperlichen Reaktionen, aber die Emotionen definieren sich nicht daraus. Liebe ist keine körperliche Reaktion, sondern ein psychischer Zustand, der zum Beispiel den Ausstoß von Hormonen etc. zur Folge hat.

Nö, so etwas wie Verhütung würde es dann nicht geben...
Desweiteren wären wir ohne Vernunft nicht besseres als Tiere (Ich gehe davon aus, dass alle Tiere Emotionen besitzen, in welcher Form auch immer).
Ja, und? Widerspricht meiner Aussage ja nicht, sondern beschreibt (eine mögliche) Folge. Wenn es um den Bestand der menschlichen Art geht, ist das ja unerheblich. Die Vernunft hat sich einfach in der Evolution als ein nützlicher Faktor herausgestellt (und entsprechend weiterentwickelt), um Vorteile gegenüber anderen Lebensformen zu bieten.

Also ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber ich kann bereits sehr schnell an äußerlich erkennbaren Merkmalen ein Persönlichkeitsprofil erstellen, das in der Regel logisch nachvollziehbar ist. So langsam ist unser Gehirn und unser Verstand auch nicht und wenn man ihn schult, kann er zu warhen Wundern führen.
Das würde ich mal als Selbsttäuschung bezeichnen. Was du (im Nachhinein) logisch nachvollziehen zu können meinst, beruht auf deiner bisherigen Lebenserfahrung und den entsprechend trainierten, emotionalen Speichern. Dafür spricht insbesondere, dass du dich auf "äußerlich erkennbare Merkmale" beziehst, denn diese Merkmale sind mit entsprechenden Emotionen verbunden und führen im Gesamteindruck dann zu deiner Beurteilung der Person. Ohne umfassendes, faktisches Wissen über die Person kannst du gar keine objektive Beurteilung treffen. Vor allem kommt es sogar häufig dazu, dass man bei genauerem Kennenlernen zu Anpassungen in den emotionalen Bewertungsfaktoren kommt, was wiederum Einfluss auf den "ersten Eindruck" bei weiteren Kennenlernvorgängen hat.

Und noch zum Thema Logik:
Die Logik kann nichts anderes, als auf Grund vorhandener Wissensbasis eine Folgerung zu entwickeln. In der Mathematik und Informatik ist das meist einfach, weil die Umgebung klar und vollständig definiert ist. Im Leben jedoch kann man immer nur einen subjektiv geprägten Ausschnitt des Gesamtwissens betrachten, dementsprechend kann es auch keine universale Lebenslogik geben. Je nach Ausgangssituation kann man genauso gut logisch argumentieren, dass alles Leben zu erhalten Sinn macht, wie auch andere Möglichkeiten, wie Ausrottung der Menschheit zum Erhalt der Natur, Erhalt der "besten" Gene für eine perfekte Menschheit, künstliche Erzeugung der Menschen für eine perfekt, gesunde Art, u.s.w.
 
Ich lass die Zitate jetzt nur noch in stark eingekürzter Form stehen, sonst ist heir kein Platz mehr für meine Meinung

Max schrieb:
(...) Liebe scheint so stark zu sein, dass sie der Freundschaft gefährlich werden kann, obwohl die doch angeblich das stärkere Potenzial besitzen soll, weil sie oft lange hält. Hmm?
Ja, nur ein weiterer Grund weshalb ich Liebe für schwachsinnig halte (habe ich schonmal erwähnt, dass Liebe für mich neben dem Hass zu den stärksten Emotionen gehört?) Warum müssen aufgrund eienr Emotion auch noch so viele anderen weichen? Für mich wirklich nur unverständlich, weil es ja in der Regel nur achteile mit sich bringt.

(...)Ich denke aber, dass uns die Diskussion rund um die Seele hier nicht weiterbringt.
Stimmt, ob die Seele vernünftig ist oder nicht, kann man so nicht behaupten, ich würde sagen sie ist da, hat aber mit der eigentlichen Thematik ncihts zu tun.

Hmm, tut mir leid, aber Du wirst in der Wahl Deiner Begriffe immer unglücklicher (...) "Effizienz" ist so ziemlich das unpassendste, wenn es darum geht, zu erklären, warum auch das Leben eines geistig Behinderten schützenswert ist. Du besitzt ja ethische und moralische (vielleicht sogar religiöse) Grundansichten, wehrst Dich aber beharrlich sie mit einer emotionalen Ebene in Verbindung zu bringen. Du kannst weiter versuchen, da ein möglichst unverfängliches System zu finden; ich denke jedoch, dass Du damit nicht sehr erfolgreich sein wirst.
Es ist jedenfall nicht effizient Leben zu schützen, nur weil es bereits existiert.
Och, hängt davon ab, welche Deffinition man verwendet. Bisher fidne ich das "Ersatz-System" dass ich gefudnen bzw. entwickelt habe als relativ gelungen. Immerhin richtet sich die "Effizienz" die ich meine nach dem Ergebnis, und auch eine körperlich oder geistig behinderte Person ist ein (biologisch und logisch fragwürdiges) Ergebnis und das gillt es zu schützen. In diesem Punkt sehe ich sogar, dass sich Logik und die von mir angesprochene "Effizienz" gegenüber stehen und da wichte ich der Effizienz dann doch mehr Bedeutung zu. Im übrigen wäre es meienr Ansicht nach am effizientesten, wenn man Wege und Mittel finden würde solche Behinderungen und auch Krankheiten aller Art zu neutralisieren und aus der Welt zu schaffen (deshalb auch mein Vorhaben in die Forschugn zu gehen).

Lies Dir bitte noch mal Punkt 4 meines letzten Postings durch.
Ein Fall: Eine Phobie projeziert ein Trauma in eine andere Lebenslage. Statt sich zum Beispiel dem Tod einer geliebten Person stellen zu müssen, bekommt eine Person jetzt immer in engen Räumen Angst.
Es zeichnet die subjektive Beurteilung eine Traumas aus, dass die betreffende Person die Situation als unerträglich empfindet. Hält die Situation weiterhin an, so denkt die Person, kann sie nicht mehr weiter existieren (subjektiver Eindruck: Man "dreht durch", bekommt einen herzkasperl oder alles möglich; keine Ahnung).
Genau wegen diesem subjektiven Eindruck halte ich Phobien als schwachsinnig. Und das schlimmste ist so eine Phobie los zu werden beansprucht deutlich mehr Zeit und Energie, als das eigentliche problem zu lösen.
Deshalb muss sie sich von der momentanen Empfindung distanzieren, aus ihr Flüchten. Da das Grundübel weiter besteht, ist es aber wahrscheinlich, das der Verstand versucht, es in einen anderen Bereich zu übertragen, denn irgendwie muss es bewältigt werden.
Ich würde hier lieber vom freudschen "Es" reden.
Als schlechte Erfahrung kann man übrgiens auch Begleiterscheinungen von Gefühlen als Beispiel nennen. Statt sich aus einer Situation (Flugangst) zu flüchten, flüchtet sich die betreffende Person halt aus einer bestimmten Empfindung (Liebe), weil sie dem Eindruck unterliegt, dass sie das, was daraus resultieren kann (Abgelehnt werden) nicht ertragen kann. Diese Flucht aus Gefühlen kann noch gefährlicher sein, als das Hegen einer gepfelgten Phobie, denn ohne Gefühle beraubt man sich des eigenen Charakters und dem eigentlich gesunden Zugang zur Umwelt.
Also, ich kann nur für mich sprechen, aber ich sehe eigentlich keine charakterlischen Störungen bei mir und meine Umwelt ist mir bewusster als je zuvor. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich mich erst jeder Emotion gestellt habe, bevor ich sie "losgeworden" bin...

Die Frage ist bloß, ob Du die Ergebnisse Deiner emotionalen Intelligenz überhaupt wirklich wahrnehmen willst oder eher kannst. Möglich, dass Du "gefühlsmäßig" schon ein Urteil gefällt hast, dass nun den Rest beeinflusst!
Dagegen kann ich nichts sagen ohne wilde und unbeweisbare Behauptungen aufzustellen. Deshalb lass ich das einfach mal so stehen, auch wenn ich es vielleicht besser weiß

Dwight schrieb:
Hm, da hast du mich falsch verstanden und verdrehst außerdem Ursache und Wirkung. Natürlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Emotionen und körperlichen Reaktionen, aber die Emotionen definieren sich nicht daraus. Liebe ist keine körperliche Reaktion, sondern ein psychischer Zustand, der zum Beispiel den Ausstoß von Hormonen etc. zur Folge hat.
Interessanter Ansatzpunkt. Stellt sich die Frage, was zu erst da ist. Wobei, vermutlich geht beides mit einander konform ab, wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass der Körper eine emotionale Reaktion zeigt, obwohl ich selber nichts empfinde, deshalb komme ich eher zu der These, dass die Emotionen zum größten Teil biologische Ursachen haben.

(..) Was du (im Nachhinein) logisch nachvollziehen zu können meinst, beruht auf deiner bisherigen Lebenserfahrung und den entsprechend trainierten, emotionalen Speichern. Dafür spricht insbesondere, dass du dich auf "äußerlich erkennbare Merkmale" beziehst, denn diese Merkmale sind mit entsprechenden Emotionen verbunden und führen im Gesamteindruck dann zu deiner Beurteilung der Person. Ohne umfassendes, faktisches Wissen über die Person kannst du gar keine objektive Beurteilung treffen. Vor allem kommt es sogar häufig dazu, dass man bei genauerem Kennenlernen zu Anpassungen in den emotionalen Bewertungsfaktoren kommt, was wiederum Einfluss auf den "ersten Eindruck" bei weiteren Kennenlernvorgängen hat.
Klar, dass ich von einem emotionalen Grundwissen profitiere kann ich nicht abstreiten, immerhin hatte ich selbst mal welche. Aber das hilft mir nun viel eher die anderen einzuschätzen, auf sie einzugehen, oder es zu lassen und vorallem es an rationalen Ursachen festzumachen, selbst wenn emotionen an sich nicht rational sind. Desweiteren folgt einer Prüfung der äußerlichen Merkmale immer eine Prüfung der Aussagen, der Betonung (ja ich weiß, wieder emotional) wenn möglich weiterer körperlicher Reaktionen, immerhin kann man alles vortäuschen und dem gillt es vorzubeugen, da in irgendeiner Weise auch Emotionen zumindest teilweise logisch erfasst werden können, auch wenn ihr Sinn logischermaßen nicht gegeben ist. Und eine Anpassung dieses Wissens wäre ja auch nur rein logisch um eventuelle Fehler unwahrscheinlicher zu machen.

Und noch zum Thema Logik:
Die Logik kann nichts anderes, als auf Grund vorhandener Wissensbasis eine Folgerung zu entwickeln. In der Mathematik und Informatik ist das meist einfach, weil die Umgebung klar und vollständig definiert ist. Im Leben jedoch kann man immer nur einen subjektiv geprägten Ausschnitt des Gesamtwissens betrachten, dementsprechend kann es auch keine universale Lebenslogik geben. Je nach Ausgangssituation kann man genauso gut logisch argumentieren, dass alles Leben zu erhalten Sinn macht, wie auch andere Möglichkeiten, wie Ausrottung der Menschheit zum Erhalt der Natur, Erhalt der "besten" Gene für eine perfekte Menschheit, künstliche Erzeugung der Menschen für eine perfekt, gesunde Art, u.s.w.
Stimmt, deshalb halte ich die Logik alleine auch nicht als sinnvolle Lebensphilosophie.

Gut, wir sind ein bisschen vom Ursprungsthema abgewichen. Eigentlich gehts ja darum, in wie fern die menschliche "Rasse" vernünftig ist...
 
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